„Juice Engineering“: Juice Gruppe gibt Entwicklungsabteilung mehr Eigenständigkeit

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Der Schweizer Ladeinfrastruktur-Hersteller Juice Technology hat seine Unternehmensbereiche umstrukturiert. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum soll künftig als „Juice Engineering“ eigenständiger werden – offiziell, um schneller auf den Markt reagieren zu können.

Die Entwicklungsabteilung wird dabei nicht als eigenständiges Unternehmen ausgegliedert – wie etwa die Juice Services AG oder die für das Europageschäft zuständige Juice Europe GmbH in München – sondern bleibt unter dem Dach der bekannten Juice Technology AG mit Sitz in Zürich. Sie wird vielmehr als „autonome Unternehmenseinheit“ mit mehr Eigenständigkeit versehen, um etwa Großkunden mit eigens angepassten Lösungen besser bedienen zu können.

Im Gespräch mit electrive.net begründet CEO Christoph Erni den Schritt mit den immer weiter steigenden Anfragen von außen. „Die Anfragen reichen von einfachen kosmetischen Anpassungen, damit die Produkte in das Erscheinungsbild des Kunden passen, wie wir es etwa für Opel machen, über Anbindungen an das Lastmanagement oder die Abrechnungssoftware eines Kunden bis hin zu Anpassungen an der Hardware selbst“, sagt Erni. Für die Rüsselsheimer PSA-Tochter wird bekanntlich die mobile Ladestation Juice Booster 2 der Schweizer als „Universal Charger“ im Opel-Design angeboten. Zusätzlich gebe es auch Anfragen, in deren Rahmen komplett neue Module exklusiv für den Kunden entwickelt werden. „Wir werden vom reinen Produkt-Anbieter mit Hard- und Software zu einem Technologie-Anbieter“, so der Juice-CEO.

Entstanden sei die Idee im Rahmen der TÜV-Zertifizierung des Juice Booster 2. „Da haben wir gemerkt, dass es noch so viele Unwägbarkeiten gibt, nicht nur bei den Zertifizierungen“, sagt Erni. „Aus diesem Grund ist die Entscheidung gefallen, dass wir eine Abteilung aufbauen, die sich mit solchen grundlegenden Fragen beschäftigt. Das hilft uns bei den aktuellen und zukünftigen Produkten und Komponenten.“

Dieser wachsende Geschäftszweig soll mit der Betitelung als „Juice Engineering“ gestärkt werden – extern mit mehr Sichtbarkeit gegenüber den Kunden, intern mit einem anderen Selbstverständnis der Mitarbeiter und der vergrößerten Handlungsfähigkeit. „Unsere Mitarbeiter sollen verstehen, was für eine lange Leine sie haben“, so Erni. „Sie sollen die Projekte machen können, die sie wirklich interessieren.“

Bereits in den vergangenen zwölf Monaten wurde das Ingenieurs-Team mit Sitz in der Nähe des Zürcher Flughafens verdoppelt, die Entwicklungsabteilung macht inzwischen rund ein Drittel der gesamten Belegschaft aus. Man werde die Belegschaft in diesem Jahr planmäßig verdoppeln, „vielleicht auch etwas mehr“.

Angesichts des erwarteten Auftrags-Plus schätzt Erni, dass für seine Mitarbeiter der „Arbeitstag voraussichtlich noch länger, vor allem aber noch vielseitiger und spannender“ wird. „Für uns alle ist klar, dass die nächsten Jahre ein Arbeitsmarathon werden“, sagt Erni.

Trotz des positiven Ausblicks, den Erni der Juice Engineering selbst attestiert, will er dem neuen Konstrukt vorerst keine finanziellen Zielvorgaben setzen. „Wir haben bewusst noch keine Umsatzziele definiert, weil ich verhindern will, dass die Ingenieure am Ende unter Druck noch zusätzlich Aufträge reinholen müssen“, sagt Erni. Wenn sich externe Aufträge – etwa wegen der Corona-Krise – verzögern würden, könnte man die Abteilung auch mit internen Aufgaben gut auslasten. „Wir haben genügend eigene Produkte in der Pipeline.“ Mittelfristig könne es aber sein, dass man separate Ziele aufsetze, so Erni.

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