Panasonic entwickelt eigene 4680-Zelle für Tesla

Panasonic arbeitet an der Entwicklung einer neuen Batteriezelle für Tesla, die auf dem von Tesla beim „Battery Day“ präsentierten neuen Format 4680 basiert. Auch der südkoreanische Konkurrent LG Chem entwickelt eine neue Rundzelle, die stark den Eckdaten der neuen Tesla-Zellen erinnert.

„Wir haben unmittelbar nach dem ‚Tesla Battery Day‘ damit begonnen und bereiten uns darauf vor, parallel eine Prototyp-Produktionslinie einzurichten“, erklärte Panasonic-Finanzchef Hirokazu Umeda im Rahmen der Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen des Batterieherstellers. „Wir verfügen über beträchtliches Knowhow für diese Batterie.“

In den vergangenen Monaten hatte sich das Verhältnis zwischen Tesla und Panasonic offenbar wieder verbessert. Im ersten Quartal war die Gigafactory 1 in Nevada, die von den beiden Unternehmen betrieben wird, erstmals profitabel. Dort werden die 2170-Rundzellen für das Model 3 und Model Y aus US-Produktion gefertigt. In der Folge hatten sich Tesla und Panasonic im Juni auf einen neuen Drei-Jahres-Vertrag für die Gigafactory 1 geeinigt, im Juli wurde wiederum bekannt, dass Panasonic Tesla eine Version der 2170-Zelle ohne Kobalt-Anteil in der Kathode sowie mit höherer Energiedichte in Aussicht gestellt hat.

Umeda sagte auch, das Unternehmen habe beschlossen, im nächsten Jahr eine zusätzliche Produktionslinie im Werk in Nevada zu eröffnen und die Gesamtkapazität der Anlage bis etwa 2022 um etwa 10 Prozent auf 38 bis 39 GWh pro Jahr zu erhöhen. Genau diese Zahlen hatte das japanische Wirtschaftsmagazin „Nikkei“ bereits im August in einem Artikel genannt, Umeda hat die Pläne nun aber offiziell bestätigt.

Die Gigafactory 1 soll dabei auch nachhaltig profitabel für die Japaner bleiben. Panasonic strebe „innerhalb von zwei bis drei Jahren eine Gewinnmarge von rund fünf Prozent für unser Tesla-Batteriegeschäft“ an, so Umeda. Dabei gab er aber nicht an, welchen Anteil die aktuellen oder verbesserten 2170-Zellen sowie die 4680-Zellen haben sollen.

Vor einigen Tagen hatte auch der südkoreanische Batteriespezialist LG Chem die Entwicklung von zylindrischen Batteriezellen mit einem nicht näher spezifizierten „neuem Formfaktor“ angekündigt, deren Energiemenge um das Fünffache und Leistung um das Sechsfache steigen sollen. Dies ähnelt den Zielen, die Tesla für seine neuen 4680-Zellen angekündigt hatte.

Mit dem neuen Formfaktor, verbesserter Zellchemie und neuen Herstellungsverfahren will Tesla die Batteriekosten innerhalb weniger Jahre halbieren. Tesla will wohl auch selbst Zellen fertigen, hatte aber auch angekündigt, weiter eng mit seinen bestehenden Zelllieferanten Panasonic, LG Chem und CATL zusammenarbeiten zu wollen.
reuters.com

3 Kommentare

zu „Panasonic entwickelt eigene 4680-Zelle für Tesla“
René H.
30.10.2020 um 16:24
Die Energiedichte soll um oder auf das Fünffache steigen? Wow!!! Volumetrisch oder gravimetrisch? Ich denke mal, dass der Energieinhalt der 4680 auf das Fünffache steigt. Allerdings hat die Zelle auch das 5,5-fache Volumen gegenüber der 2170.
Dirk W.
02.11.2020 um 14:38
Die genannte Erhöhung der Energie*dichte* im Artikel ist nicht korrekt, da die Dichte der Quotient aus Energiegehalt und Volumen ist. Korrekt ist, dass sich der Energie*gehalt* verfünffacht.So hat es Tesla auch kommuniziert: https://www.youtube.com/watch?v=HK79ioBW8Mg Minute 2:00Schön wäre das natürlich! Dann hätten wir keine Reichweitenprobleme mehr :-)
hawe58
31.10.2020 um 00:59
Falsch, Vzyl= r² x h x Pi, ergibt das 4,571-fache.

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