Rivian plant eigene Ladenetze im Tesla-Stil

Rivian hat Pläne für eigene Ladenetzwerke vorgelegt, bei denen sich das E-Auto-Startup aus den USA und Kanada stark an Teslas Superchargern und Destination Chargern orientiert. Dabei fokussiert sich Rivian auf Nordamerika. Ein ähnliches Vorhaben für Europa wird nicht erwähnt.

Das „Rivian Adventure Network“, das exklusiv den Besitzern der Elektrofahrzeuge von Rivian zur Verfügung stehen soll, werde bis Ende 2023 mehr als 3.500 DC-Lader an über 600 Standorten in den USA und Kanada umfassen, so Rivian. Diese DC-Schnelllader sollen demnach anfangs über 200 kW Ladeleistung bieten und später ein Upgrade auf über 300 kW erfahren. Ähnlich wie die Supercharger sollen die Rivian-Schnelllader an wichtigen Fern- und Hauptstraßen liegen sowie Cafés oder Läden in der Nähe haben.

An den aktuellen V3-Superchargern sind bekanntlich Ladeleistungen von bis zu 250 kW möglich. Für den Semi arbeitet Tesla aber auch an „Megachargern“ mit höherer Ladeleistung. Im Geschäftsbericht für 2020 gab Tesla weltweit 2.564 Supercharger-Stationen mit 23.277 Ladepunkten an.

Während das „Adventure Network“ klare Parallelen zu Teslas Supercharger-Netzwerk aufweist, soll auch ein eigenes AC-Ladenetz analog zum „Destination Charging“ von Tesla entstehen. Diese „Rivian Waypoints“ sollen eine AC-Ladeleistung von 11,5 kW bieten. Bis Ende 2023 verspricht das Unternehmen mehr als 10.000 solcher AC-Lader. Ein Vergleich mit Tesla ist hier allerdings schwierig, da Tesla seit dem dritten Quartal 2019 keine Zahlen mehr für die Destination Charger veröffentlicht – damals waren es 23.906 Ladepunkte.

Die ersten „Waypoints“ sollen an den 42 State Parks in Colorado entstehen, dort sind jeweils zwei Ladepunkte geplant – mit den Standorten will Rivian offenkundig sein Image als Outdoor- und Adventure-Marke unterstreichen. Umschrieben werden die „Waypoints“ wie folgt: „So können Sie zusätzliche Meilen laden, während Sie Spaß haben.“

Bei den „Waypoints“ sind aber zwei Punkte offen: Rivian gab nicht an, ob die AC-Lader wie das „Adventure Network“ Rivian-exklusiv oder auch für E-Autos anderer Marken offen sein werden. Nicht bestätigt ist zudem, ob diese Ladepunkte kostenpflichtig sind.

So wie Tesla seine AC-Ladepunkte auch als „Wall Connector“ als Wallbox anbietet, will Rivian mit dem „Wall Charger“ ebenfalls eine Ladelösung für private Grundstücke bieten. Wie bei den „Waypoints“ liegt die Ladeleistung hier bei 11,5 kW. Einen Preis für den „Wall Charger“ nennt Rivian noch nicht.

Während der „Wall Charger“ laut den veröffentlichten Bildern lediglich über eine Status-LED verfügt, ist das „Waypoint“-Gerät für das öffentliche Laden mit einem Display ausgestattet. Aber selbst die Privat-Wallbox soll über eine Wifi-Anbindung verfügen und so Over-the-Air-Updates erhalten können.

Wie das Unternehmen angibt, soll jeder Rivian mit einem mobilen Ladegerät ausgeliefert werden. Mit diesem sollen die Kunden sowohl an 240-Volt- als auch an 120-Volt-Steckdosen laden können. Wobei selbst Rivian angibt, dass das 120—Volt-Laden „zur Not hilfreich“ sei, „aber wahrscheinlich nicht Ihre tägliche Lademethode“.
electrek.co, insideevs.com, rivian.com

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