XALT Energy liefert Akkus für E-Fähre in Neuseeland

XALT Energy steuert die Batterien für die erste vollelektrische Fähre Neuseelands bei. Das 19 Meter lange Schiff mit einer Kapazität von 135 Passagieren wird Teil der Flotte des Fährbetreibers East by West Wellington Harbour Ferry Service und täglich Wasserrouten in der Bucht vor Wellington zurücklegen.

Die Fähre erhält 72 flüssigkeitsgekühlte Batteriepacks an Bord, die auf einen Energiegehalt von rund 550 kWh kommen und zwei Zwillings-Elektromotoren antreiben. Verantwortlich für die Integration der Batterien in die Konstruktion des Schiffes ist die McKay Group, ein auf nachhaltige Transportlösungen spezialisiertes Elektrotechnikunternehmen. Konkret wurden die Batteriepacks auf zwei Batterieräume aufgeteilt und miteinander vernetzt.

Die Fähre verfügt ferner über einen leichten, kanuförmigen Verdrängerrumpf aus Kohlefaser und ist in der Lage, eine Betriebsgeschwindigkeit von 20 Knoten zu erreichen. Zwischen den Ladevorgängen kann sie eine Stunde lang kontinuierlich betrieben werden. Eingesetzt wird sie konkret auf einer Route zwischen den Anlegestellen Queens Wharf und Days Bay, wo sie täglich neun Fahrten absolvieren soll.

„Wir sind stolz darauf, dass wir eine so entscheidende Rolle bei diesem Meilenstein für den Umweltschutz spielen“, sagt Felix Nelius, Sales and Application Engineering für Batterie-Systeme bei XALT Energy. Mit der McKay Group verbinde XALT Energy das Ziel, Kunden auf der ganzen Welt nachhaltige Energieoptionen anzubieten. „Daher dürften sich daraus weitere Projekte in der Schifffahrtsbranche ergeben und wir freuen uns bereits auf eine neuerliche Zusammenarbeit mit der McKay Group“, blickt Nelius voraus.

Vor rund einem halben Jahr war XALT Energy auch von ABB Marine & Ports auserkoren worden, Batteriesysteme für den Antrieb von zwei Hybrid-Fähren für die britische Fährgesellschaft P&O zu liefern, die voraussichtlich ab 2023 regelmäßig auf dem Ärmelkanal zwischen dem britischen Dover und dem französischen Calais verkehren werden.

XALT Energy selbst ist seit Dezember 2018 Tochterunternehmen von Freudenberg Sealing Technologies (FST), hat seinen Unternehmenssitz aber weiterhin in Midland im US-Bundesstaat Michigan. Die Firma produziert großformatige Lithium-Ionen-Systeme und verfügt über eine eigene Zellfertigung. Batterien von XALT kommen auch in anderen Anwendungsbereichen zum Einsatz, etwa in Stadtbussen in New York und Los Angeles. Neben der Batterietechnologie ist FST auch im Bereich Brennstoffzelle gut aufgestellt. Hintergrund ist die Anfang 2018 von dem Konzern forcierte Übernahme von Teilen des BZ-Herstellers Elcore.

„Die Zukunft der Schifffahrt ist emissionsfrei, leise und entweder rein batterieelektrisch oder besteht aus einem Hybridsystem in Kombination mit einer Brennstoffzelle“, sagt Nils Martens, Leiter Battery & Fuel Cell Systems bei Freudenberg Sealing Technologies, bereits anlässlich des Auftrags von ABB. „Freudenberg kann Kunden aus der Schifffahrtsindustrie beide Arten von Systemen anbieten und damit viel Kraft, Stabilität und Leistung.“

Freudenberg Sealing Technologies will mit seinen Batterie- und Brennstoffzellen-Aktivitäten neben dem Schwerlastverkehr (Beispiel: der 40-Tonner Energon) nun zunehmend auch andere Branchen ins Visier nehmen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen bereits Entwicklungsprojekte für Busse und Kreuzfahrtschiffe mit Partnern wie Newflyer, FlixBus und der Meyer Werft angestoßen.
fst.com

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