Gogoro will seine E-Roller von Foxconn bauen lassen

Der Elektroroller-Hersteller Gogoro hat sich mit Foxconn auf eine Technologie- und Produktionspartnerschaft verständigt. In erster Linie geht es dabei um die Herstellung der Elektroroller und des Batterietauschsystems von Gogoro durch den taiwanesischen Auftragsfertiger.

Das Outsourcing der Produktion verschafft Gogoro nach eigenen Angaben die Kapazitäten, um sich künftig verstärkt auf seine Produktentwicklung, das Marketing und den Vertrieb zu konzentrieren. Foxconn und Gogoro – beide in Taiwan ansässig – wollen auch bei der Fahrzeugentwicklung und im Bereich Batterien kooperieren. Diese Vereinbarungen basieren bisher allerdings „nur“ auf einer Absichtserklärung.

Gogoro hatte kürzlich bereits Pläne für große Batterietausch-Netzwerke in China und Indien angekündigt. Dazu arbeitet das Unternehmen in China mit Yadea und DCJ und in Indien mit Hero Moto zusammen – allesamt große einheimische Zweirad-Hersteller. Das erste Batterietauschnetzwerk von Gogoro soll noch in diesem Jahr in einer chinesischen Stadt eingeführt werden. Weitere Städte sollen dann 2022 folgen. Dabei geht es nicht nur um den Akku-Tausch von Sharing-Fahrzeugen, sondern auch um Privatnutzer: Da die Batterie die teuerste Komponente eines E-Rollers ist, kann das Fahrzeug ohne Batterie deutlich günstiger angeboten werden. Der Kunde zahlt dann nur für die Nutzung der Batterie.

Die Batterien des Tauschsystems können auch von anderen Roller-Herstellern genutzt werden – siehe Yadea und DCJ. Dabei können die Unternehmen die Batterien entweder in ihr bestehendes Antriebssystem integrieren oder auch den gesamten E-Antrieb von Gogoro beziehen und diesen in ihre Fahrzeuge einbauen. So wollen die Taiwaner den Umstieg für die Hersteller von Verbrenner-Rollern einfacher machen.

In Deutschland sind die E-Roller von Gogoro und das Tauschsystem vor allem durch das inzwischen eingestellte E-Roller-Sharing Coup von Bosch bekannt geworden, hier wurde der Gogoro 2 eingesetzt. Inzwischen sind die 5.000 Gogoro-Roller für Tier Mobility unterwegs.

„Da sich das Gogoro-Ökosystem weiter als Branchenführer im Bereich Batterietausch und urbanes Tanken etabliert, ist unsere Fähigkeit, unsere Fertigung schnell zu skalieren, um die globale Nachfrage zu erfüllen, von entscheidender Bedeutung“, kommt Horace Luke, Gründer und CEO von Gogoro Inc, wieder auf die nun unterzeichnete Absichtserklärung mit Foxconn zu sprechen. „Foxconns globale Führungsrolle in der Fertigung, sein Fokus auf neue innovative Technologien und sein Engagement für nachhaltigen elektrischen Transport machen das Unternehmen zur perfekten Ergänzung für Gogoro. Gemeinsam werden unsere Unternehmen bei der Einführung von intelligenten Mobilitätslösungen in Städten auf der ganzen Welt an vorderster Front stehen.“

Foxconn-Chairman Young Liu ergänzt, dass nun, „da die Welt intelligente, elektrische Transportmittel auf neue Art und Weise annimmt, eine der größten Herausforderungen darin besteht, wie man diese neuen innovativen Optionen den Menschen in jedem Winkel der Welt näher bringt“. Die Partnerschaft zwischen Foxconn und Gogoro sei ins Leben gerufen worden, um diesen Bedarf zu decken – „um einen Massenvertrieb von Gogoros smarten Batterietausch-Ökosystem und Fahrzeugen zu ermöglichen“.

Foxconn hat sich vor allem in der Smartphone-Branche als Auftragsfertiger für Apple einen Namen gemacht, strebt aber zunehmend in den eMobility-Bereich. Im Herbst 2020 stellte der Konzern eine eigene E-Auto-Plattform vor. Anschließend folgten eine Reihe von Kooperationen, unter anderem mit Geely, Fisker, Nidec und Thailands staatlichem Energiekonzern PTT. Bereits mehrfach betont hat Foxconn, auch eine Festkörperbatterie entwickeln zu wollen, die bis 2024 auf den Markt kommen soll. So sagte Unternehmenschef Liu Young-way zuletzt im März vor Medienvertretern, dass noch in diesem Jahr eine Muster-Feststoffzelle entwickelt werden solle.
gogoro.com

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