Mobilize stellt Batteriezertifikat und weitere Dienste vor

Die in diesem Jahr gegründete Renault-Mobilitätsmarke Mobilize hat neue, für Europa konzipierte Angebote vorgestellt, darunter ein Batteriezertifikat für mehr Transparenz beim Verkauf gebrauchter E-Fahrzeuge, einen Ladepass und eine smarte Ladeanwendung zur Reduzierung der heimischen Stromkosten.

Mobilize soll unter dem Dach von Renault Daten-, Mobilitäts- und Energie-bezogene Dienste entwickeln. Erste Lösungen sind nun marktreif. Bereits am Mittwoch wurde bekannt, dass die bei Mobilize angesiedelte Servicemarke Mobilize Power Solutions künftig zusammen mit GP Joule Connect schlüsselfertige Ladelösungen in der DACH-Region vertreiben wird. Nun folgen weitere Angebote und Dienste.

An erster Stelle nennt Mobilize ein neues Batteriezertifikat, das für mehr Transparenz im Handel mit gebrauchten Elektrofahrzeugen sorgen soll. Es handelt sich um ein digitales Zertifikat für Besitzer von Renault- und Dacia-Elektroautos, das über die verbleibende Energiekapazität der Antriebsbatterie Aufschluss gibt. Dies erleichtere die Restwertkalkulation der Fahrzeuge, trage zum leichteren Wiederverkauf bei und gebe dem Käufer Sicherheit über die verbleibende Batteriekapazität seines Fahrzeugs, teilt Mobilize mit.

Das Batteriezertifikat soll bereits für verschiedene Renault-Elektromodelle im Privatkunden- (auf der App MY Renault) und Unternehmensbereich (über den Telematikdienst EASY CONNECT for Fleet) verfügbar sein und zukünftig auch Dacia Spring-Kunden (auf der App MY Dacia) erteilt werden. Zur Analysetechnologie äußert Mobilize lediglich, dass die Daten für das Zertifikat direkt aus dem Batteriemanagementsystem der Fahrzeuge ausgelesen werden. Die detaillierten Informationen über das Verhältnis zwischen der ursprünglichen und der aktuellen Kapazität der Batterie werden dabei in Prozent ausgegeben.

Als weiteres Produkt kündigt Mobilize einen Ladepass namens Mobilize Charge Pass an – und zwar zunächst in Deutschland und Spanien. Dieser soll das Laden per App an mehr als 260.000 Ladepunkten in 25 europäischen Ländern ermöglichen. Die Anwendung gibt unter anderem Aufschluss über die nächstgelegene, kompatible Ladestation, die Tarife und die Route zu den ausgewählten Säulen. Auch die Initiierung und Bezahlung des Ladevorgangs erfolgt mit dem Ladepass.

Drittens lanciert Mobilize eine Anwendung namens Mobilize Smart Charge, mit der Besitzer von Renault-Elektrofahrzeugen „die Ladekosten zu Hause optimieren und die CO2-Emissionen durch eine intelligente Planung des Ladevorgangs verringern“ können. Das Angebot wird zunächst in Frankreich und den Niederlanden gelauncht. Laut dem Anbieter berücksichtigt die Anwendung Spitzen bei Stromerzeugung und -verbrauch und berechnet auf dieser Grundlage den optimalen Ladeplan. „In die Kalkulation fließen zudem die Kapazität des Stromnetzes, die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien, der Strompreis und natürlich die Ladepräferenzen des Nutzers einschließlich gewünschter Ladeleistung und Startzeit ein“, heißt es weiter.

Weiterhin forciert Mobilize das Projekt Advanced Battery Storage, um den derzeit größten stationären Energiespeicher aus Elektrofahrzeugbatterien langfristig auf eine Kapazität von 70 MWh zu vergrößern. Neben den aktuellen Standorten im nordfranzösischen Douai und Elverlingsen in Deutschland installiert Mobilize einen Speicher mit 15 MWh Kapazität auf dem Gelände des Renault-Werks in Flins. 480 neue Zoe-Batterien werden dort nach und nach durch gebrauchte Stromspeicher ersetzt und erhalten somit ein zweites Leben, wenn sie für den Einsatz im Elektroauto nicht mehr geeignet sind.

Schließlich verkündet Mobilize auch Neuigkeiten zu der Kooperation mit der betteries AMPS GmbH. Die deutsch-französische Partnerschaft hatte die Mobilitätsmarke bereits bei der Vorstellung ihrer Geschäftsaktivitäten im Juni angekündigt. Ziel des Duos ist die Herstellung von mobilen, modularen und vielseitig einsetzbaren Energiespeichersystemen auf Basis ausgedienter E-Auto-Batterien. Das von den Partnern entwickelte Mehrzweck-Energiesystem besteht aus ein bis vier 2,3-kWh-Einheiten namens betterPacks, die somit eine maximale Kapazität von 9,2 kWh erreichen können.

Zur Schaffung kleiner kraftstoffbetriebener Generatoren hat Mobilize inzwischen einen Wagen mit Wechselrichter und Ladegerät namens betterGen entwickelt, auf dem die betterPacks gestapelt werden können. Das System bietet eine Leistung von zwei bis fünf kW und eine Kapazität von besagten 2,3 bis 9,2 kWh. Und: Das betterPack eignet sich laut Mobilize auch als Lösung für dreirädrige Fahrzeuge wie das Tuk-Tuk und kleine Elektroboote. Dank des geringen Gewichts von weniger als 35 Kilogramm könne der betterPack manuell ausgetauscht werden.

„Da das System emissionsfrei und geräuschlos arbeitet, eignet es sich als transportabler Stromerzeuger für viele Einsatzmöglichkeiten, wo ein Anschluss an das Stromnetz nicht möglich ist: Baustellen, Food Trucks, Solarenergiespeicher, Filmdrehs und Events oder auch auf kleinen Elektrobooten“, so Mobilize im Juni. Die Fertigung dieses Speichersystems soll noch vor Jahresende aufgenommen werden – und zwar im Renault-Werk in Flins.

„Mit dem stetigen Zuwachs von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen ist der Mobilitätsmarkt immer enger mit dem Energiemarkt verknüpft“, resümiert Mobilize-CEO Clotilde Delbos das neue Angebotsspektrum der noch jungen Mobilitätsmarke. Dank eines umfassenden integrierten Angebots biete Mobilize konkrete Lösungen und trage dazu bei, das Null-Emissionen-Ziel der Renault-Gruppe zu erreichen.

Als Ziel definiert Delbos, durch Mobilitäts-, Energie- und Daten-Dienstleistungen eine nachhaltigere Welt zu schaffen. „Aufbauend auf Partner-Ökosystemen, die unser eigenes ergänzen, bieten wir konkrete Lösungen an, um den ökologischen Übergang zu fördern und eine zugänglichere Mobilität für Menschen und Güter zu entwickeln, insbesondere in komplexen und überlasteten städtischen Umgebungen.“
renault-presse.de

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