CATL baut US-Batteriefabrik wohl in Kentucky oder South Carolina

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Bild: CATL

CATL befindet sich laut einem Bericht in der Endphase der Überprüfung von Standorten in USA, um dort künftig Batteriezellen für Elektroautos zu produzieren. Demnach sind noch zwei Bundesstaaten im Rennen – auch potenzielle Abnehmer der Batteriezellen werden bereits genannt.

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Wie Reuters unter Berufung auf zwei ungenannte Quellen berichtet, sei der chinesische Batteriezellen-Hersteller in Gesprächen über Werke, die BMW und Ford beliefern würden. Potenzielle Standorte seien die Bundesstaaten South Carolina und Kentucky, in den die genannten Autobauer Montagewerke haben.

Der US-Autobauer Ford hatte bereits im September 2021 angekündigt, sein Fahrzeugwerk in Louisville, Kentucky, für die Produktion von E-Autos umzurüsten – dort werden Fahrzeuge der Marken Ford und Lincoln gefertigt. Aber: Ford will dort ebenfalls mit dem bestehenden Batteriepartner SK Innovation einen „Blue Oval SK Battery Park“ errichten. Die Fertigung der E-Autos als auch der Lithium-Ionen-Batterien soll 2025 anlaufen. Ob Ford über die eigene Produktion hinaus Batteriezellen für das Werk Louisville benötigt, ist nicht bekannt.

BMW betreibt in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina sein einziges US-Werk. Dort werden zahlreiche SUV-Modelle für den Weltmarkt gefertigt, bisher ist aber noch kein BEV-Modell aus Spartanburg bestätigt. Bisher fertigt BMW maximal Plug-in-Hybride, auch das reine PHEV-Model XM soll in Spartanburg gebaut werden.

Im Fall des potenziellen Werks in South Carolina sei das Ziel, dass die Batterieproduktion im Jahr 2026 beginnt, so Reuters. BMW ist bereits Kunde von CATL. Bereits im März gab es Gerüchte, wonach CATL eine große Batteriefabrik in Nordamerika plane. Damals war aber noch ausdrücklich die Rede davon, dass neben den USA auch Mexiko und Kanada im Rennen seien. Die Nachrichtenagentur Bloomberg, die über die Überlegungen berichtet hatte, sprach sogar Mexiko die Favoritenrolle zu.

Klar ist: Das große Nordamerika-Werk würde sich in eine immer länger werdende Liste von geplanten Batteriefabriken von CATL einreihen. Schätzungen aus China zufolge könnte die installierte Produktionskapazität von CATL bis 2025 mehr als 670 GWh erreichen. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 hat CATL Zellen mit einem Volumen von 170,39 GWh hergestellt.

Update 04.08.2022: Der chinesische Batteriehersteller CATL hat laut Insidern beschlossen, die Bekanntgabe des Standorts für seine geplante US-Fabrik auf September oder Oktober dieses Jahres zu verschieben. Hintergrund sei der Besuch von Nancy Pelosi, der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, in Taiwan, der für politische Spannungen zwischen den USA und China sorgt. Die Sorge von CATL sei, dass die Ankündigung einer Investition in den USA zu diesem heiklen Zeitpunkt die Spannungen weiter anheizen könnte.
reuters.com (US-Fabrik), cnevpost.com (Kapazität 2025), autoblog.com (Update)

2 Kommentare

zu „CATL baut US-Batteriefabrik wohl in Kentucky oder South Carolina“
S. Doreen
05.08.2022 um 07:10
Wäre interessant zu wissen, ob diese Verschiebung „chinesischer Wunsch von politisch oben“ war oder als Entscheidung rein von der Firmenleitung so getroffen wurde. Wird man wahrscheinlich extern nie erfahren.
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
05.08.2022 um 14:40
Diese Entscheidung zeigt auf jeden Fall, Abhängigkeit bei Lieferung, welsches Rohstoffes oder Produktes auch immer, von einem Land ist tödlich.

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