BYD liefert LFP-Zellen an Tesla

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BYD wird Tesla mit Batteriezellen beliefern. Dieses seit dem vergangenen Jahr kursierende Gerücht wurde nun erstmals im Kern von einem BYD-Manager bestätigt.

„Wir sind gut mit Elon Musk befreundet und werden ihn bald mit Batterien versorgen“, sagte Lian Yubo, Chef des Forschungsinstituts für Automobiltechnik des Unternehmens in einem Interview mit dem staatlichen Medium CGTN. Nähere Details nannte er nicht.

Es dürfte sich dabei um die Blade-Batterie von BYD handeln. Das sind LFP-Zellen in einem besonderen Formfaktor, sie sind sehr lang und schmal. Als Lithium-Eisenphosphat-Zellen kommen sie ohne Materialien wie Nickel und Kobalt aus. Mit dem „Schwert“-artigen Formfaktor und der von BYD selbst entwickelten Zellchemie soll die Blade-Batterie im Batterie-Pack höhere Energiedichten ermöglichen als LFP-Zellen in einem konventionelleren Formfaktor. Früheren Berichten zufolge sollen bis zu 150 Wh/kg möglich sein.

Neben der kobaltfreien Zellchemie (wie bei allen LFP-Zellen) sollen die Blade-Batterien auch niedrige Kosten bieten. Das Portal „PushEVs“ schreibt von „geschätzt 55 Euro pro Kilowattstunde“, oder 64 Dollar/kWh. BYD selbst hebt zudem immer wieder die hohe Sicherheit der Blade-Batterie im Vergleich zu anderen Lithium-Ionen-Akkus hervor. Später gab BYD in einer weiteren Mitteilung an, dass die Batterie 1,2 Millionen Kilometer oder 3.000 Ladezyklen halten soll.

Offen ist aber, in welchem Umfang die Belieferung stattfindet und in welchen Modellen Tesla die BYD-Zellen verbauen wird. Dazu machte Yubo keine Angaben. Auf die Frage, wie er die in China hergestellten BYD-Fahrzeuge im Vergleich zu Tesla bewerten würde, sagte er: „Tesla ist in jedem Fall ein sehr erfolgreiches Unternehmen, BYD respektiert Tesla und wir bewundern Tesla. Wir sind mit Elon Musk gut befreundet und werden ihn bald mit Batterien versorgen. Wir sind Freunde.“ Es sei ein Beispiel, „von dem wir lernen können“.

Im vergangenen Sommer gab es Gerüchte, wonach Tesla die BYD-Zellen in seinem geplanten Einstiegsmodell verbauen werde. Im Oktober hieß es jedoch, es solle bei der angeblichen Bestellung über 10 GWh der Blade-Batterien um die Standard-Range-Varianten des in China gebauten Model 3 und Model Y gehen. Bisher hatte es keinen Kommentar seitens BYD oder Tesla zu den Gerüchten gegeben.

Bisher bezieht Tesla seine LFP-Batterien von CATL. Der chinesische Branchenriese verfügt über ein Batteriewerk in der Nähe der Giga Shanghai. In dem Geschäftsbericht für 2021 gab CATL an, dass Tesla nun der größte Kunde des Unternehmens ist und für zehn Prozent des Umsatzes sorgt. Tesla wiederum hatte bei der Vorlage seiner Geschäftszahlen für das erste Quartal indirekt einen interessanten Einblick in die Nutzung der CATL-Zellen gegeben. Laut dem Autobauer waren im ersten Quartal knapp die Hälfte aller weltweit ausgelieferten Teslas mit LFP-Zellen ausgerüstet.
cnevpost.com

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