Stellantis und Iveco mit Fortschritten beim induktiven Laden zufrieden

Auf der „Arena del Futuro“, einer Teststrecke für induktives Laden während der Fahrt, haben Stellantis, Iveco und die weiteren Projektpartner wichtige Fortschritte erzielt. Stellantis spricht auf Basis der ersten Ergebnisse der DWPT-Technologie (Dynamic Wireless Power Transfer) das Potenzial zu, „unsere elektrifizierte Zukunft anzutreiben“.

Bei den Tests auf der im vergangenen Jahr gebauten „Arena del Futuro“ nahe Brescia konnten laut Stellantis die ersten Ergebnisse validiert werden, wonach ein BEV mit typischer Autobahngeschwindigkeit fahren kann, ohne die in seiner Batterie gespeicherte Energie zu verbrauchen. Die Messfahrten wurden etwa mit einem elektrischen Fiat 500 durchgeführt, der mit der induktiven Ladetechnik des israelischen Spezialisten ElectReon ausgestattet wurde. An der „Arena del Futuro“ sind neben ElectReon, Stellantis und Iveco unter anderem auch ABB, der Chemiekonzern Mapei, der Speicheranbieter FIAMM Energy Technology und drei italienische Universitäten beteiligt.

Die Tests zeigen laut der Stellantis-Mitteilung auch, dass die Effizienz des Energieflusses vom Asphalt zum Auto mit der typischen Effizienz von Schnellladestationen vergleichbar sei. Weitere Messungen der Magnetfeldstärke hätten belegt, dass es „keinerlei negative Auswirkungen auf den Fahrer und andere Fahrzeuginsassen oder Fußgänger“ gebe. Im nächsten Schritt soll auch ein umgerüsteter Maserati induktiv während der Fahrt geladen werden.

Während Stellantis in seiner Mitteilung keine Zahlen nennt, sondern bei allgemeinen Aussagen bleibt, wird Iveco in einer eigenen Presse-Aussendung konkreter: Ein E-Bus konnte bei Geschwindigkeiten von über 70 km/h induktiv mit 75 kW geladen werden. Dabei handelt es sich um einen zwölf Meter langen Iveco E-Way, der mit der erforderlichen Konnektivitäts- und Ladetechnologie nachgerüstet wurde.

Der Dynamic Wireless Power Transfer basiert auf Leiterschleifen, die unter dem Asphalt verlegt werden und die Energie induktiv an die Empfänger-Platten der Fahrzeuge übertragen – egal on E-Auto, E-Bus oder E-Lkw. Dabei handelt es sich laut Stellantis um ein Gleichstrom-System, was mehrere Vorteile bieten soll. So können demnach dünnere Kabel als bei einem AC-System verbaut werden, die leichter sind und weniger Platz benötigen. Außerdem sei der Einsatz von günstigeren Aluminium-Kabeln anstelle von Kupfer möglich, so Stellantis. Erneuerbare Energiequellen wie etwa Solarpanels können direkt integriert werden, ohne Umwandlung in Wechselstrom.

„Unsere Zusammenarbeit mit dieser Gruppe von hervorragenden Partnern hat bewiesen, dass die induktive Ladetechnologie in der Lage ist, unsere elektrifizierte Zukunft anzutreiben“, sagt Anne-Lise Richard, Head of Global e-Mobility Business Unit bei Stellantis. „Derartige gemeinsame Projekte sind spannende Schritte auf dem Weg zu einer längeren Batterielebensdauer, größerer Reichweite, höherer Energieeffizienz, kleinerer Batteriegröße, herausragender Leistung, weniger Gewicht und geringeren Kosten.“

Domenico Nucera, Präsident der Business Unit Bus der Iveco-Gruppe, ergänzt: „Auch für Nutzfahrzeuge hat die Induktionsladetechnologie ein spannendes Potenzial und könnte zu einer effektiven Infrastrukturplattform für alle E-Mobilitätssysteme werden, nicht nur für reine Elektrofahrzeuge. Wir werden die Tests fortsetzen, in der Überzeugung, dass diese Technologie dank der Vorteile, die sie allen Nutzern bietet, effektiv zum Übergang zu einer emissionsfreien Mobilität beitragen kann.“
stellantis.com, ivecogroup.com

3 Kommentare

zu „Stellantis und Iveco mit Fortschritten beim induktiven Laden zufrieden“
Sebastian
14.06.2022 um 21:39
das macht Sinn im abgesperrten Bereich. Öffentlich? no way. klar wäre das cool für ne Stunde an der Autobahn schick bei Tempo 120 mit 75 kW laden zu können.... sooo oft muss ich wirklich aufs Klo. Aber wie soll das technisch gehen? Den A8 Ring um München elektrifizieren.? oder zwischen Ulm und Dasing wenigstens... . bitte mehr Popcorn.
Torsten
15.06.2022 um 12:34
Es hätte auch niemand für möglich gehalten, dass 30 Jahre nach der Mondlandung unsere Kids mit Handy's herumlaufen die eine vielfache Rechenleistung haben wie seinerzeit die Mondlandefähre. Wir sollten ruhig Mut haben über den Tellerrand zu schauen und unseren Horizont erweitern. Ich habe diese Lösung schon vor mehr als 15 Jahren vorhergesagt und für eine ideale Lösung gehalten. ich würde sogar noch weiter gehen und sage wir sollten auch die Autobahnen mit PV überdachen in Verbindung mit Speichern und daraus die Energien beziehen.
Sebastian
17.06.2022 um 15:34
aha. Heute haben wir Computer die 8 Mrd. Fantasten Rechnungen pro halbe Sekunde erledigen können.... aber weder am Mond noch am Mars war jemals einer wieder.... . Warum Autobahnen überdachen? Wenn wir Strom brauchen reichen erstmal alle Dächer... dezentral und so. . Welche Speicher meinst Du bitte? Aktuell haben wir nicht mal genug Akkus um die ollen Autos damit adäquat in Menge zu verkaufen.... . das mit dem forschen um induktives laden... an sich ne gute Sache, ändert nix am Grundthema. 70 kW Ladeleistung... da bräuchten wir schon mal min. 100 KM Stück, damit sich das laden irgend wie auch nur im Ansatz lohnen würde. . wie geht das bei Regen/Schnee? Wie viele Spuren machen wir? Nur die rechte? Wenn ja, warum? . gibt hunderte Fragen... aber ich finds gut, wenn die Foorschung voran geht.

Schreiben Sie einen Kommentar zu Sebastian Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch