Konsortium arbeitet an standardisierten Roboter-Schnellladelösung

Die Entwicklung und Demonstration einer standardisierten Roboter-Schnellladelösung ist Ziel des Forschungsprojekts „ROCIN-ECO“. An dem Konsortium sind Ionity, Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche, Ford, Rocsys, Huber+Suhner, TÜV Süd und AVL List beteiligt.

Angestrebt wird die Entwicklung der „weltweit ersten nicht-proprietären, herstellerunabhängigen, vollautomatischen, benutzerfreundlichen und effizienten Schnellladelösung“, wie es auf der Projekt-Webseite heißt.

Um dies zu erreichen, sollen die Anforderungen an das automatisierte Laden in Normen und Standards überführt werden. Daher sind die Anforderungen an das System, insbesondere an die Kommunikationsschnittstellen zwischen Roboter, Ladestation und Fahrzeug, ein zentraler Bestandteil des Projekts. Diese sollen anhand von User-Requirements, Use-Cases und technischen Anforderungen definiert, als praktikable Mindestanforderungen festgelegt und in Normungsgremien vorgeschlagen werden.

Die Lösung bestehe aus einem Roboter-Ladegerät, dass das Ladekabel autonom handhaben soll und an ein Elektrofahrzeug anschließt. Weitere essenzielle Komponenten des ROCIN-ECO-Systems sind laut der NOW GmbH ein optimiertes HPC-Kabel, automatisierte Ladeklappen auf der Fahrzeugseite und Schnittstellen zwischen den Teilen im Ecosystem. Anhand der festgelegten Anforderung sollen die einzelnen Komponenten entsprechend weiterentwickelt und diese dann in Form eines Demonstrators/Prototypen auf einen für alle Automobil-OEMs geöffneten Testgelände getestet werden, heißt es weiter.

Laut einer Mitteilung des Projektpartners Rocsys ist die Vision des Konsortiums, Schnellladestandorte entlang europäischer Autobahnen mit einer oder mehreren Roboter-Ladespuren auszustatten, die ein vollautomatisches Laden von Elektroautos in 15 bis 30 Minuten ermöglichen.

Das Projekt, dessen Budget bei 1,8 Millionen Euro liegt, läuft noch bis zum März 2024. Gefördert wird das Vorhaben mit 0,7 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, dem Projektträger Jülich und der NOW GmbH.
now-gmbh.de, rocsys.com, rocin-eco.eu (Projekt-Webseite)

6 Kommentare

zu „Konsortium arbeitet an standardisierten Roboter-Schnellladelösung“
Josef
02.09.2022 um 09:25
Was ein Unfug...kompliziert, fehleranfällig, Mechanik die kaputt geht und gewartet werden muss...es braucht ein Protokoll das der Roboter bei jedem Auto die Klappe öffnen darf...eine Sicherheit das man das sperren kann usw. Legt doch einfach induktive Platten in den Boden...drüber fahren, laden und fertig. Kein Kabel kein Roboterarm nur ein Zahlsystem im Auto. Plug and Charge gibt es ja schon, wobei dann das Plug wegfällt...und es gibt schon bis 150kw über Induktion. Solche Ladeplatten kann man auch temporär zu Hochzeiten in Urlaubszeiten auslegen und danach wieder entfernen. Das deutsche Ingenieurlein muss immer möglichst kompliziert denken...bin selber ein Dipl. Ing. Einfach ist einfach ist einfach besser.
MeinerHeiner
02.09.2022 um 09:38
Auf der Projekt-Homepage heißt es zu den Vorteilen knapp: "Human factors are minimized, thus reduced charging times by 15% can be acheived." Mir leuchtet nicht ganz ein, wo eigentlich das Problem mit dem Faktor Mensch liegt und warum es dringend erforderlich sein müsste, die Ladezeiten um (läppische?) 15 Prozent zu reduzieren. Hat jemand eine Erklärung?
Sebastian
02.09.2022 um 16:56
Ein spannendes Projekt. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der Mensch mit Start und dem Beenden des Ladevorgangs 15% der Ladezeit beeinflusst. Das wären bei einem 60-minütigen Ladevorgang 9 Minuten zum Öffnen der Klappe, Anstecken, Karte vorhalten und Ausstecken. Worauf beruhen diese Angaben? Ich hatte die manuellen Tätigkeiten selbst bisher nicht als Ursache für lange Ladevorgänge erlebt.
Alexander
05.09.2022 um 08:27
Ich denke auch, dass der momentane Zeitfresser die mangelhaften Bezahlsysteme sind und nicht das Ein- oder Ausstecken. Langfristig gibt es natürlich schon Potenziale: Man stelle sich ein automatisiertes Parkhaus vor, das die Autos automatisch parkt und dann an die Ladesäule ansschließt. Oder Laden beim Kurzparken: Wenn man nur 5 Minuten parkt, dann ist das aktuelle Gefummel tatsächlich zu aufwändig. Wenn der Robo aber automatisch den Ladevorgäng managed während ich mal kurz weg bin, dann macht das Sinn. Ist aber natürlich Zukunftsmusik.
Birne
05.09.2022 um 12:32
In einer autonomen Zukunft müssen Autos auch automatisch laden. Eine Idee ist der Roboterarm, ob die Variante günstiger als ein induktives Ladepad mit jetzt schon 75kW ist, sei dahingestellt. Am Ende regelt das der Markt.
MeinerHeiner
05.09.2022 um 21:20
Okay, das leuchtet mir ein. Wenn (teil)autonome Fahrzeuge in der Standzeit autonom zum Laden rollen, müsste der Ladevorgang automatisiert sein.

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