Daimler Buses fokussiert Werk Mannheim auf E-Stadtbusse

Daimler Buses macht sein Werk in Mannheim zum Kompetenzzentrum für E-Stadtbusse. Das Werk wird sich ab 2024 vollständig auf die Produktion von elektrisch angetriebenen Stadtbussen fokussieren und zusätzlich stärker in die Komponentenfertigung einsteigen.

Das ist Teil einer Einigung der Unternehmensleitung mit dem Gesamtbetriebsrat der EvoBus GmbH zur Zukunft der deutschen Standorte, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens heißt. Im Mannheimer Werk werden etwa der Citaro und die Elektro-Version eCitaro gebaut. Der zweite deutsche Standort Neu-Ulm bleibt das Kompetenzzentrum für Reisebusse.

Daimler Buses wird nach eigenen Angaben bis Ende des Jahrzehnts rund 150 Millionen Euro in die beiden deutschen Werke investieren. Ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts sollen in Neu-Ulm auch elektrisch angetriebene Überlandbusse und ab Ende der Dekade Reisebusse mit Batterie-elektrischem sowie Wasserstoff-basiertem Brennstoffzellenantrieb vom Band laufen. Daimler Buses setzt analog der Doppelstrategie des Mutterkonzerns Daimler Truck ebenso auf beide Technologien.

Konkrete Daten zu den geplanten Modellen werden noch nicht genannt, die Entwicklung hatte sich aber bereits abgezeichnet: Daimler Buses will wie berichtet bis 2030 in allen Segmenten in Europa und Lateinamerika CO2-neutrale Fahrzeuge anbieten und bei den Stadtbussen in Europa nur noch vollelektrische Fahrzeuge verkaufen. Im Projekt ELCH arbeitet Daimler Buses zusammen mit Partnern an der Entwicklung von E-Reisebus-Antrieben.

Bus-Rohbau erfolgt ab 2028 in Tschechien

Diese sollen dann auch in den beiden deutschen Werken gebaut werden, zudem wurde von Unternehmen und Arbeitnehmern ein Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2033 vereinbart. Aber: Im Gegenzug wird die Nutzung des europäischen Produktionsverbundes „deutlich optimiert“, wie es in der Mitteilung heißt. Eine Folge davon: Der Bus-Rohbau für die Werke Ligny-en-Barrois, Mannheim und Neu-Ulm wird ab 2028 vollständig am Standort Holýšov in Tschechien durchgeführt.

„Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat in intensiven Gesprächen ein Zukunftsbild vereinbart, das unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen soll“, sagt Till Oberwörder, CEO Daimler Buses. „Wir haben eine klare Roadmap für Fahrzeuge mit vollelektrischem Antrieb definiert. Es gibt jedoch viele neue Wettbewerber, die E-Busse anbieten. Diese verschärfte Marktsituation führt dazu, dass wir uns in der Produktion kostenseitig besser aufstellen müssen.“ Das vereinbarte Zukunftsbild mache es möglich, auch weiter den Kunden „die besten Produkte zu attraktiven Konditionen“ anzubieten.

Bruno Buschbacher, Gesamtbetriebsratsvorsitzender EvoBus, ergänzt: „Wir sichern die Traditionsstandorte Mannheim und Neu-Ulm langfristig ab und geben den Kolleginnen und Kollegen eine verlässliche Zukunftsperspektive. Wir als Gesamtbetriebsrat von EvoBus müssen die Verlagerung des Rohbaus ins Ausland akzeptieren, weil das Unternehmen nur so die notwendige Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen kann. Eine Blockade hätte für EvoBus in den kommenden Jahren nur noch mehr Unsicherheit gebracht und letztlich ein Sterben auf Raten bedeutet.“

Der Standort Mannheim ist das Kompetenzzentrum für Stadtbusse aller Antriebsarten sowie Teil des Produktionsverbundes von Daimler Buses. Das Werk beschäftigt rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zentralen Funktionen sowie in der Montage. Der Standort Neu-Ulm ist das Kompetenzzentrum für Reisebusse aller Antriebsarten und Teil des Produktionsverbundes von Daimler Buses. Das Werk beschäftigt rund 3.600 Beschäftigte in zentralen Funktionen sowie in der Omnibusfertigung. Im Werk Neu-Ulm findet die Endmontage von Mercedes-Benz und Setra Reisebussen statt. In der eigenen Sitzfertigung entstehen zudem Überland- und Reisebussitze für beide Marken.
daimlertruck.com

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