Fortum plant Batterie-Recycling-Hub in Thüringen

Bild: Fortum

Fortum Battery Recycling plant einen neuen Recycling-Hub in Deutschland. Das Unternehmen prüft nach eigenen Angaben, im Industriegebiet von Artern in Thüringen eine „Produktionsanlage für nachhaltige sekundäre Batteriematerialien“ zu errichten.

Das bestätigt Fortum Battery Recycling selbst per Mitteilung, nennt darin aber keine Details zum geplanten Umfang der Anlage. Klar ist aber, dass an dem Standort die mechanische Verarbeitung von Altbatterien und Produktionsausschüssen erfolgen soll – also wie in der ersten deutschen Recyclinganlage von Fortum im baden-württembergischen Kirchardt, wo der kommerzielle Betrieb seit April diesen Jahres läuft. In diesem Prozess wird die sogenannte schwarze Masse hergestellt.

„Wir sehen großes Potenzial in der Region Artern und haben bereits Gespräche mit den lokalen Behörden über einen Entwicklungsplan zur Produktion von Schwarzmasse aufgenommen“, sagt Tero Holländer, Head of Business Line Batteries bei Fortum Battery Recycling. Die Weiterverarbeitung der schwarzen Masse in die einzelnen Batterie-Rohstoffe wird aber vorerst nicht in Deutschland erfolgen. Eine solche Anlage zur hydrometallurgischen Verarbeitung hatte Fortum im April im finnischen Harjavalta in Betrieb genommen. Diese ist heute laut Fortum Europas größte Recyclinganlage für Elektroautobatterien mit geschlossenem Kreislauf. Laut Holländer ist bis 2030 die Eröffnung von zwei weiteren hydrometallurgischen Anlagen in Europa sowie etwa sieben mechanischen Recyclinganlagen zur Herstellung von Schwarzmasse geplant.

In der Mitteilung lobt Fortum den Standort und das Interesse aus der Region. „Das Industriegebiet von Artern/Thüringen liegt zentral in Deutschland und hat kurze Wege zu den führenden Unternehmen der Batterie- und Automobilindustrie. Die Zusammenarbeit mit den regionalen Behörden und Akteuren verlief in den Vorgesprächen zur weiteren Planung der Ansiedlung äußerst engagiert und sehr professionell“, so das Unternehmen. Artern liegt östlich von Leipzig, ist über die A71 aber auch sehr gut an den Großraum Erfurt angebunden – in Arnstadt südlich von Erfurt befindet sich bekanntlich das erste Europawerk von CATL.

Der erste Kontakt mit Vertretern des Bundeslandes fand offenbar bereits im April 2022 statt. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee begrüßt die Pläne und sagt die Unterstützung des Landes für die geplante Ansiedlung zu – auch wenn noch keine finale Investitionsentscheidung getroffen ist. „Thüringen ist ein führender Batteriestandort in Deutschland, deshalb sind auch Recyclingtechnologien und Investitionen in diesem Bereich für uns hochinteressant“, so der SPD-Politiker laut der Mitteilung des Unternehmens. „Fortum bringt große Expertise bei der Rückgewinnung wertvoller seltener Metalle aus Fahrzeug- und industriell genutzten Batterien nach Thüringen. Dieser letzte Schritt im Produktlebenszyklus von Batterien ist eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen der grünen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft.“

Auch aus der Regionalpolitik kommt Unterstützung für das Vorhaben. „Wir sind mit Fortum Battery Recycling im Gespräch über mögliche Entwicklungspläne und sind sehr zufrieden mit dem Planungsfortschritt. Die Stadt Artern würde die geschätzten 70 neuen Arbeitsplätze, die durch die Ansiedlung von Fortum Battery Recycling in der Region entstehen könnten, sehr begrüßen“, so Torsten Blümel, Bürgermeister von Artern.
fortum.prezly.com

0 Kommentare

zu „Fortum plant Batterie-Recycling-Hub in Thüringen“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch