Nissan führt Tesla-Ladesystem NACS in Nordamerika ein

Auch Nissan setzt in Nordamerika künftig auf das Schnellladesystem von Tesla. Nissan steigt somit als erster japanischer und auch als erster asiatischer Hersteller bei seinen Nordamerika-Modellen auf das NACS um – der zeitliche Ablauf gleicht den anderen Herstellern.

Das heißt: Auch bei Nissan wird der NACS-Umstieg in zwei Phasen erfolgen: Ab 2024 wird es einen NACS-Ladeadapter für das E-SUV Ariya geben, das in den USA mit einem CCS1-Ladeport ausgerüstet ist. Mit diesem Adapter können dann NACS-Ladestationen mit dem CCS1-Ladeport verwendet werden. Ab 2025 wird Nissan dann auch beim Ariya und den kommenden Elektromodellen den NACS-Port im Fahrzeug verbauen, womit der Adapter überflüssig wird.

In der Mitteilung nennt der US-Ableger des japanischen Herstellers bei dem Adapter-Angebot nur den Ariya. Für den im US-Werk Smyrna, Tennessee, gebauten Nissan Leaf wird es den Adapter also wohl nicht geben – wobei es Nissan Americas auch nicht ausdrücklich ausschließt. „Weitere Einzelheiten zur Einführung der NACS-Kompatibilität von Nissan“ sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.

„Die Einführung des NACS-Standards unterstreicht Nissans Engagement, die Elektromobilität noch zugänglicher zu machen, während wir unserer langfristigen Vision Ambition 2030 einer stärkeren Elektrifizierung folgen“, sagte Jérémie Papin, Vorsitzender von Nissan Americas. „Wir freuen uns, den Fahrern von Nissan-Elektrofahrzeugen Zugang zu Tausenden weiteren Schnellladegeräten bieten zu können, die ihnen mehr Sicherheit und Komfort bei der Planung von Langstreckenfahrten bieten.“

Tesla betreibt in den USA und Kanada derzeit rund 12.000 Schnellladepunkte mit seinem proprietären Ladesystem, das inzwischen NACS genannt wird. Das Supercharger-Netz ist damit nicht nur weit verbreitet (da es auch über einen längeren Zeitraum ausgebaut wurde als CCS-Ladenetze), sondern gilt in Nordamerika auch als besonders zuverlässig. Allerdings sind an einigen Standorten bereits heute überlastet, wenn nur Teslas dort laden.

Abhilfe könnte hier auch die angekündigte NACS-Offensive anderer Ladeanbieter schaffen: Nachdem zahlreiche Autobauer die Übernahme des NACS-Systems für 2025 beschlossen hatten, gaben auch mehrere große Ladeanbieter, darunter die VW-Tochter Electrify America, bekannt, ihre bestehenden Stationen mit NACS-Kabeln nachrüsten zu wollen. Damit können Elektroautos aller Hersteller, inklusive Tesla, diese Schnelllader nutzen.

Zuvor hatte sich Mercedes-Benz als erster deutscher Autobauer am NACS-Trend in Nordamerika beteiligt. Auch Ford, General Motors, Volvo Cars, Polestar und Rivian adaptieren das NACS-System von Tesla – 2024 per Adapter, ab 2025 dann mit der vollständigen NACS-Integration.

Hyundai hatte als koreanischer Hersteller bereits angekündigt, den Umstieg auf das NACS bei seinen Nordamerika-Stromern zu prüfen. Was Hyundai allerdings noch zögern lässt: Die Koreaner setzen bei der E-GMP bekanntlich auf ein 800-Volt-System, um besonders schnell laden zu können. Zumindest die aktuell verbreitete Generation an Superchargern, die noch ausschließlich für Teslas entwickelt wurde, unterstützt jedoch nicht eine solche Spannungslage – womit Hyundai einen seiner Vorteile einbüßen könnte.
nissannews.com

1 Kommentar

zu „Nissan führt Tesla-Ladesystem NACS in Nordamerika ein“
Autojoe
21.07.2023 um 14:16
In Österreich habe ich bis dato noch keinen einzigen NISSAN Ariya gesehen, weder bei einem Händler noch auf der Strasse?Könnte es sein daß an diesem Stromer wenig an Nachfrage besteht?

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