BYD nennt Deutschland-Preise für Dolphin und Seal

BYD hat auf der IAA Mobility sein komplettes E-Auto-Angebot für Europa vorgefahren und die technischen Daten sowie die Deutschland-Preise der Modelle Seal und Dolphin genannt. Zudem wurde die BYD-Marke Denza erstmals in Europa vorgestellt.

Zunächst aber zu BYD selbst: Neben den zum Europa-Marktstart eingeführten E-Auto-Trio Atto 3, Tang und Han bringt BYD auch die 800-Volt-Stromer Seal und Dolphin nach Europa. Den Dolphin hatte BYD bereits im Juni in Europa eingepreist – zwischen 29.990 Euro und 37.740 Euro. Für den deutschen Markt nennt der Hersteller für den Dolphin nun konkret Startpreise zwischen 35.990 Euro und 37.990 Euro. Ob der Herstelleranteil am Umweltbonus hier schon eingerechnet ist, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Allerdings gibt es Informationen von der IAA, wonach es sich um die Bruttolistenpreise vor Abzug der Förderung handelt. In einer auf der Messe einsichtlichen Preisliste nennt BYD selbst einen „Kaufpreis inkl. E-Mobilitätsbonus (Herstelleranteil) von 33.590 bzw. 37.590 Euro – also 2.400 Euro unter dem Bruttolistenpreis. Für das „Österreich-Paket“ bestehend aus Unterbodenversiegelung, Velourpaket und Ladekabel werden weitere 390 Euro fällig.

Der BYD Dolphin ist in Deutschland zunächst in den mit dem 60,4-kWh-Akku gekoppelten Varianten Comfort und Design verfügbar. Die Ausstattungen Active und Boost mit der kleineren 44,9-kWh-Batterie folgen ab dem ersten Quartal 2024. Der Active soll brutto 30.990 Euro und nach Abzug der Förderung 28.590 Euro kosten.

Der Model-3-Konkurrent Seal als elektrische Mittelklasse-Limousine wird in Deutschland in den Ausstattungsvarianten Design und Excellence für 44.900 Euro bzw. 50.990 Euro angeboten. Hier ist der Herstelleranteil am Umweltbonus bereits berücksichtigt – für die Bruttolistenpreise kommen also noch 2.677,5 Euro (2.250 Euro Hersteller-Anteil zuzüglich 19 Prozent Mehrwertsteuer) hinzu, was 47.577,50 Euro für die Design-Ausstattung und 53.667,50 Euro für den Seal Excellence entspricht.

Europa-Premiere des Seal U und der Premiummarke Denza

Der mit fast 6.000 Euro deutlich größere Preisunterschied als bei den beiden Dolphin-Varianten (2.000 Euro) ist nicht nur auf unterschiedliche Ausstattungsmerkmale zurückzuführen. Bei dem Seal in der Design-Ausstattung handelt es sich um das Heckantriebsmodell mit nur einem Elektromotor (230 kW), der Seal Excellence ist das deutlich leistungsstärkere Allrad-Modell mit zwei Motoren und 390 kW Systemleistung. Der Akku (eine BYD Blade Battery mit LFP-Zellen und Cell-to-Pack-Technologie) kommt in beiden Fällen auf 82,5 kWh, was 570 bzw. 520 Kilometer WLTP-Reichweite ergibt.

Ebenfalls auf der IAA gezeigt hat BYD wie angekündigt erstmals den Seal U, den SUV-Ableger der E-Limousine Seal. Das Fahrzeug ist (wie der Seal) im D-Segment positioniert und damit eine Klasse über dem C-Segment-SUV Atto 3. Der Seal U wird im ersten Halbjahr 2024 in Europa auf den Markt kommen, Preise nennt BYD bislang nicht. Rechnet man den Seal U als eigenständiges Modell, wird das BYD-Angebot mit dem Han EV, Tang EV, Atto 3, Dolphin, Seal und Seal U künftig sechs Elektromodelle umfassen.

Nicht nur mit dem umfangreichen Messestand hat BYD den größten Auftritt der chinesischen Hersteller auf der IAA Mobility. Vor Messebeginn hat BYD auch eine eigene „Brand Night“ (wohl nicht zufällig an die traditionellen „Markenabende“ von Volkswagen vor dem IAA-Start angelehnt) veranstaltet – die Verantwortlichen wollen offenbar nicht nur mit den Produkten punkten, sondern auch die Markenidentität in Europa etablieren.

„Wir freuen uns, auf der IAA sechs unserer neuesten NEV-Modelle vorstellen zu können, die den Kunden eine größere Auswahl an E-Mobilität bieten. Wir haben bedeutende Fortschritte bei der Erschließung neuer Märkte in Europa gemacht“, sagt Michael Shu, managing Director von BYD Europe. „Obgleich wir unsere Marke erst vor zwölf Monaten in Europa eingeführt haben, konnten wir in weniger als einem Jahr in 15 europäischen Ländern eine Präsenz für unsere Marke schaffen und über 140 Geschäfte eröffnen.“ BYD will wie berichtet ab 2025 auch in Europa Elektroautos produzieren und befindet sich derzeit auf Standortsuche in Frankreich, Spanien und Deutschland.

Zudem gab es auf dem BYD-Stand noch eine weitere Elektro-Premiere: Erstmals in Europa vorgestellt wurde auch die BYD-Marke Denza, konkret mit dem großen Van D9. Denza wurde bekanntlich einst als 50:50-Joint-Venture von BYD und dem damaligen Daimler-Konzern gegründet. Lange Zeit war die Marke in China aber wenig erfolgreich, weshalb der deutsche Konzern im Dezember 2021 seine Beteiligung auf zehn Prozent gesenkt hat. Unter der Kontrolle von BYD wurde Denza zur Premiummarke entwickelt – der D9 ist das erste Modell nach dem Neustart, mit dem E-SUV N7 wurde in China bereits ein zweites Modell vorgestellt. Die Premium-Fahrzeuge dürften preislich also über den Elektroautos der Marke BYD positioniert werden.
businesswire.com

5 Kommentare

zu „BYD nennt Deutschland-Preise für Dolphin und Seal“
Klaus
07.09.2023 um 10:17
Für 53k ein Seal was in China nur die Hälfte kostet!! Auch wenn 10% Zoll drauf kommen...
Rainer Hartlep
07.09.2023 um 12:05
Wirklich günstig sind die Chinesischen Modelle auch nicht. Und Softwaretechnisch fehlt dann doch der Feinschliff.. Wer es mag... ?! Im Zweifel bleibe ich dann lieber bei Skoda, VW,...
Christian
16.09.2023 um 22:33
Ja der VW Konzern ist einfach der Marktführer wenn es um Software geht. Not
Thomas Holzheu
07.09.2023 um 13:53
Die Preise sind eindeutig politisch. Der Vertrieb in Deutschland von BYD ist ja in der Hand von Mercedes. Wenn sie schon nichts gleichwertiges zu diesem Preis zu bieten haben, wird wenigstens kräftig Kasse gemacht mit dem Chinesen. Außerdem hat Mercedes dann eine gewisse Kontrolle über die Konkurrenz. Aber für die breite Masse ist es eine Verarschung hoch3 wenn man sich die Preise für diese Autos in Asien mal googelt. Aber hier zu Lande sind wir an verarsche ja gewöhnt. Ich finde es nur noch zum Lachen dieses Spiel zu beobachten.
Dieter
13.09.2023 um 09:33
Mit den Preisen die von den Chinesen für ihre Autos in Deutschland aufgerufen werden kommen Sie hoffentlich nicht weit. Innovativer als die Deutschen sind sie zweifellos aber was soll.es wenn der Durchschnittsbürger sich das nicht leisten kann.

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