CharIN-Taskforce soll Standards für induktives Laden kreieren

CharIN ruft eine von Siemens, WiTricity und Mahle initiierte Taskforce für die kabellose Energieübertragung ins Leben. Die neu formierte Arbeitsgruppe soll die Einführung und Standardisierung von kabellosen Lösungen zum Laden von Elektrofahrzeugen weltweit vorantreiben.

Laut der CCS-Initiative CharIN soll die Taskforce ihre Arbeit noch im laufenden Monat aufnehmen. Sowohl Mitglieder von CharIN als auch Nichtmitglieder seien eingeladen, sich zu beteiligen, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Der Arbeitskreis soll bestehende Lücken in der Standardisierung schließen und an der Harmonisierung von Normen für die kabellose Energieübertragung zum Laden von Elektrofahrzeugen arbeiten. Dabei wollen sich die Initiatoren auf ein statisches 11-kW-Ladesystem konzentrieren.

Im Details wird sich die Taskforce unter anderem mit der Definition strenger Testverfahren und Zertifizierungsrichtlinien beschäftigen, damit kabellose Ladelösungen künftig „zuverlässig, effizient und mit unterschiedlichen Plattformen kompatibel sind“. Darüber hinaus soll untersucht werden, ob die Koexistenz mehrerer relevanter Technologien für die kabellose Energieübertragung möglich ist.

„Mit unserer neuen CharIN Taskforce ebnen wir den Weg für ein neues Zeitalter des intelligenten Ladens. Durch den Austausch von Wissen und die Förderung der Zusammenarbeit treiben wir die nahtlose Integration von kabellosen Ladelösungen voran, um die Zukunft von Elektrofahrzeugen weltweit zu sichern“, äußert CharIN-Vorsitzender Claas Bracklo.

„Wir haben diese Taskforce ins Leben gerufen, um Endkunden in naher Zukunft Lösungen zum komfortablen kabellosen Laden zur Verfügung zu stellen“, ergänzt Thomas Wuerz, Leiter der Taskforce und Manager bei der Siemens AG. Das eingangs genannte Initiatoren-Trio aus Siemens, WiTricity und Mahle arbeitet schon länger auf dem Feld des induktiven Ladens zusammen: Mahle erwarb 2019 Lizenzen für die Magnet-Resonanz-Technologie des US-Unternehmens WiTricity und kooperiert in diesem Bereich seit 2022 mit Siemens. Siemens ist wiederum seit vergangenem Jahr an WiTricity beteiligt.

WiTricity kündigte seinerseits erst vor wenigen Wochen ein Programm für Automobil-OEM an, das die Integration seines Halo Charging genannten Nachrüst-Systems fahrzeugseitig vereinfachen soll. Ein Retrofit-System für das Tesla Model 3 hatte WiTricity bereits im Februar 2022 vorgestellt. Auch für den VW ID.4 ist solch eine Integrationslösung inzwischen entwickelt worden: Auf der IAA Mobility wird dieser Tage die induktive Ladelösung von WiTricity am Beispiel eines VW ID.4 demonstriert. Bei der Entwicklung war ABT e-Line eingebunden.

Das Halo-System bietet 11 kW Leistung und umfasst drei Komponenten: den Stromempfänger, der am Fahrzeug installiert ist, die Wandbox, die an die Stromversorgung angeschlossen wird, und die Ladestation, die auf oder im Boden installiert wird.

Zum Schluss noch kurz zu CharIN: Die Initiative ist ein eingetragener Verein, der nach eigenen Angaben mehr als 300 führende Interessenvertreter der E-Mobilität repräsentiert. Oberste Priorität hat die Verbreitung des Combined Charging System (CCS) als globaler Standard für E-Fahrzeuge aller Art, daneben beschäftigt sich der Verein mit spezielleren Themen, etwa V2G, der Entwicklung eines Lkw-Ladestandards, Plug&Charge oder wie in diesem Fall induktiven Ladevorgängen.
charin.global (PDF)

1 Kommentar

zu „CharIN-Taskforce soll Standards für induktives Laden kreieren“
Robert Fried
06.09.2023 um 10:45
Super Idee

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