Bundesnetzagentur meldet 97.495 öffentliche Ladepunkte

Knapp 17.000 neue Ladepunkte seit Jahresbeginn hat die Bundesnetzagentur in ihrem Ladesäulenregister erfasst. Die Marke von 100.000 öffentlichen Ladepunkten wurde aber knapp verfehlt – auch wegen des Trends zu mehr Schnellladern.

Bild: EnBW

Insgesamt 97.495 öffentliche Ladepunkte waren der Bundesnetzagentur am 1. Juli 2023 gemeldet, davon 78.918 Normalladepunkte und 18.577 Schnellladepunkte. Als Schnellladepunkt werden hierbei alle Anschlüsse mit mehr als 22 kW Leistung definiert. Gegenüber der vorangegangen Auswertung zum 1. Januar 2023 ist die Anzahl der von der Bundesnetzagentur erfassten öffentlichen Ladepunkte um 16.954 angestiegen – oder ein Plus von knapp 15 Prozent seit Jahresbeginn.

Im Vergleich zum Stichtag 1. Juli 2022 ist die Zahl der öffentlichen Ladepunkte aller Leistungsklassen sogar um 37 Prozent gestiegen. Die Normalladepunkte bis 22 kW haben jedoch nur unterdurchschnittlich um 33 Prozent zugelegt, die Schnelllader über 22 kW um 58 Prozent. Es wurden zwar auf Jahressicht 19.696 neue Normalladepunkte registriert, der Fokus der Branche bewegt sich aber zunehmend zu den Schnellladern.

Aber auch hier fällt das Wachstum differenziert aus, wenn man weiter nach den Leistungsklassen unterscheidet. Im Segment 22-49 kW (auch das sind im Ladesäulenregister Schnelllader) kamen exakt 5 Ladepunkte hinzu – oder null Prozent Wachstum. Bei 49 bis 59 kW sind es unterdurchschnittliche 20 Prozent, bei 59 bis 149 kW immerhin 44 Prozent. Das große Wachstum findet aber darüber statt: Bei 149 bis 299 kW sind es mehr als doppelt so viele Ladepunkte wie im Juli 2022 (+133 Prozent), bei den Ladepunkten über 299 kW sind es immerhin 68 Prozent Zuwachs. Soll heißen: 11.242 der 18.577 Schnellladepunkte bieten 150 kW oder mehr.

Nach Bundesländern sortiert bleiben Bayern (16.833 LP), Nordrhein-Westfalen (14.677 LP) und Baden-Württemberg (14.350 LP) vorne, selbst das große Flächenland Niedersachsen liegt mit 7.776 öffentlichen Ladepunkten nur im vierstelligen Bereich. Lässt man die kleinen Stadtstaaten außen vor (etwa Bremen mit 52 Prozent Wachstum) hatten Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 42 Prozent das größte Wachstum – in absoluten Zahlen liegt der Nordosten mit gerade einmal 881 öffentlichen Ladepunkten aber deutlich hinter dem Südwesten.

Bei den Ladeanschlüssen dominiert (angesichts der hohen Anzahl an AC-Ladern) wenig überraschend die Typ-2-Steckdose mit 72.435 Ladepunkten, 9.466 weitere AC-Ladepunkte haben ein fest angeschlagenes Typ-2-Kabel. 17.632 Ladepunkte setzen auf den CCS-2-Stecker und sogar die Zahl der CHAdeMO-Ladepunkte ist noch um elf Prozent gewachsen (auf nun 4.157 Ladepunkte). Hinzu kommen noch 5.078 öffentlich zugängliche Schuko-Steckdosen.

Die größten Betreiber sind nach wie vor die EnBW mobility+ (4.992 LP), E.ON Drive (3.886 LP) und Tesla (2.364 LP) vor Ewe Go (2.223 LP). Oftmals werden öffentlich zugängliche Ladepunkte aber von Stadtwerken oder kleineren Anbietern betrieben. Die Anzahl der Betreiber lag laut der BNetzA zum 1. Juli bei 6.699 Unternehmen. Zu Jahresbeginn waren noch 5.444 Ladepunkt-Betreiber registriert.

bundesnetzagentur.de, heise.de

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