Hyundai meldet Patent für Feststoff-Batteriesystem an

Hyundai will in den USA seine Version eines Feststoff-Batteriesystems patentieren lassen. Der koreanische Autobauer kooperiert bei der Entwicklung mit dem US-Unternehmen Factorial Energy.

Bild: Hyundai

Das von Hyundai eingerechte Patent für ein “all-solid-state battery system provided with pressurizing device” beschreibt ein Feststoff-Batteriesystem, bei dem der Druck in jeder Zelle unabhängig von den Lade- und Entladeraten konstant gehalten wird. Der Druck soll durch die Zufuhr einer Flüssigkeit gesteuert werden. Der eigentliche Elektrolyt ist aber wie bei Feststoffbatterien üblich fest.

Kooperationspartner Factorial Energy ist für die Entwicklung von Festkörperakkus bekannt. Mit  Hyundai-Kia hat das US-Unternehmen bereits seit 2021 eine Entwicklungsvereinbarung am Laufen, ebenso mit Mercedes-Benz und Stellantis. Im April 2021 kündigte das US-Unternehmen erstmals eine 40-Ah-Zelle mit Festelektrolyt an, die E-Autos zu einer um 20 bis 50 Prozent höheren Reichweite verhelfen soll. Im Juli 2021 wurden dann erste Resultate der Testläufe veröffentlicht. Demnach ist es gelungen, bei einer 40-Ah-Zelle bei 25 Grad Celsius eine Kapazitätserhaltungsrate von 97,3 % nach 675 Zyklen zu erzielen. Aktuellere Daten werden nicht genannt.

In einer Mitteilung aus dem Frühjahr 2023 bezeichnete Factorial seine „FEST“ genannte Technologie (Factorial Electrolyte System Technology) als „bahnbrechend“, da sie „eine größere Reichweite pro Ladung sowie erhöhte Sicherheit bei vergleichbaren Kosten mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bietet“. Außerdem soll für ihre Produktion bestehende Anlagen zur Lithium-Ionen-Batterieherstellung genutzt werden können.

Im Oktober 2023 eröffnete Factorial zudem eine Entwicklungs- und Produktionsstätte in Methuen, einem Vorort von Boston in Massachusetts. Die Mittel zu deren Aufbau stammten unter anderem aus einer Anfang 2022 abgeschlossenen Finanzierungsrunde über 200 Millionen US-Dollar, die Stellantis und Mercedes-Benz seinerzeit anführten. Die neue Anlage bietet Platz für die Montage von Batterien mit einer Jahreskapazität von bis zu 200 MWh und wird voraussichtlich 150 Arbeitsplätze schaffen.

Kurz zuvor hatte Factorial Energy bereits A-Mustern seiner Lithium-Metall-Zellen mit 100 Ah zu Testzwecken an globale OEMs übergeben. Namen wurde zwar nicht erwähnt, die genannten drei Hersteller dürften ohne Zweifel darunter gewesen sein.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Factorial im Frühjahr 2023 auch eine Präsenz in Deutschland eröffnet hat, konkret in München. Es handelt sich dabei um die erste von der Firma geschaffene Anlaufstelle in Europa

electrek.co, patents.justia.com

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