Projekt BALIS 2.0 rückt Brennstoffzelle für die Luftfahrt in den Fokus

Im Forschungs- und Entwicklungsprojekt BALIS 2.0 arbeitet ein Team unter Leitung von H2FLY an einem Brennstoffzellen-Grundmodul für die Wasserstoff-Fliegerei. Das Modul gilt als wichtiger Baustein, um künftig H2-Regionalflugzeuge mit 40 bis 80 Sitzplätzen in die Luft zu bekommen.

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Bild: H2FLY

Bei dem vom Bund geförderten und bis 2026 angesetzten BALIS 2.0-Projekt handelt sich um den Nachfolger des Anfang 2021 initiierten BALIS-Projekts, das vom DLR-Institut für Technische Thermodynamik verantwortet wurde und sich auf Brennstoffzellen-Systeme mit einer Leistung von rund 1,5 Megawatt fokussierte. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) legte im Kontext dazu 2021 auf dem Innovationscampus Empfingen im Nordschwarzwald den Grundstein für ein Testfeld, um Brennstoffzellen-Antriebe für unterschiedliche Verkehrsträger zu entwickeln und zu erproben – allen voran für Flugzeuge.

Bei BALIS 2.0 hat nun H2FLY die Leitung inne, ein auf die Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen für Flugzeuge spezialisiertes Stuttgarter Unternehmen. Als Kooperationspartner agieren das DLR und Diehl Aerospace. Hauptfokus der Beteiligten ist es, ein luftfahrttaugliches Brennstoffzellenmodul mit einer Leistung von 350 kW zu entwickeln und zu testen. Dieses Grundmodul soll später die Basis für die Entwicklung von Megawatt-Antriebssystemen darstellen. Damit könnten den Initiatoren zufolge in Zukunft kommerzielle Regionalflugzeuge mit 40 bis 80 Sitzplätzen emissionsfrei angetrieben werden.

Erste Bodentests des 350 kW starken Brennstoffzellensystems sind für 2025 geplant. Das genannte DLR-Testfeld in Empfingen, das im Laufe dieses Jahres in Betrieb gehen soll, gilt neben dem H2FLY-Heimatflughafen Stuttgart als Dreh- und Angelpunkt des Projekts. Die Arbeitsteilung zwischen den Projektteilnehmern gestaltet sich dabei wie folgt: „H2FLY verantwortet die Entwicklung und den Aufbau des Brennstoffzellensystems. In der BALIS-Testumgebung untersucht das DLR das Kopplungsverhalten von Brennstoffzellensystemen in der Megawatt-Leistungsklasse mit einem elektrischen Antrieb und führt Untersuchungen zur Optimierung des Gesamtsystembetriebs durch. Diehl Aerospace entwickelt seine hoch performante und hoch zuverlässige Plattformtechnologie weiter, um eine effiziente Kopplung und Skalierung von Brennstoffzellensystemen zu ermöglichen.“ Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt mit rund 9,3 Millionen Euro.

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing äußert: „Ich bin sehr stolz, dass Deutschland bei der Entwicklung von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen für die kommerzielle Luftfahrt eine Vorreiterrolle einnimmt. So schaffen wir die technischen Grundlagen für marktfähige Lösungen des CO2-neutralen Fliegens von morgen. Unternehmen und Forschungseinrichtungen, wie im Konsortium des BALIS 2.0-Projekts, gehen mit großartigem Know-how und Pioniergeist mutig voran. Die Defossilisierung des Luftverkehrs ist eine immense globale Herausforderung. Wasserstoff bietet hier ein großes Potenzial, einen wichtigen Beitrag zu einem künftig emissionsfreien weltweiten Reise- und Güterverkehr zu leisten und die Klimaziele zu erreichen.“

Prof. Dr. Josef Kallo, Mitgründer und CEO von H2FLY, kommentiert: „Die Förderung des Bundes für das Projekt BALIS 2.0 unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie als Antriebslösung für die Luftfahrt. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt werden die Entwicklung von emissionsfreien Antriebslösungen im Megawatt-Bereich weiter unterstützen und einen wichtigen Beitrag auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Luftfahrt leisten.“

diehl.com, h2fly.de

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