Ballard zeigt verbessertes BZ-Modul mit 120 kW für schwere Nutzfahrzeuge

Ballard Power Systems stellt die neunte Generation seines Brennstoffzellen-Moduls FCmove-XD für schwere Nutzfahrzeuge vor. Das weiterentwickelte Modul soll unter anderem bei der Leistungsdichte und Haltbarkeit neue Maßstäbe setzen.

ballard power systems fcmove xd
Bild: Ballard

Der kanadische Hersteller präsentiert die neue Generation seines Brennstoffzellenmoduls FCmove-XD zurzeit auf der Advanced Clean Transportation (ACT) Expo im Las Vegas Convention Center vor. Das speziell für schwere Nutzfahrzeuge entwickelte Modul kommt nun auf eine volumetrische Leistungsdichte von 0,36 kW pro Liter und eine gravimetrische Leistungsdichte von 0,48 kW pro Kilogramm. Damit erziele man „die branchenweit höchste volumetrische Leistungsdichte für Schwerlastanwendungen“, schreibt Ballard.

Unverändert bleibt die Leistung des Brennstoffzellenantriebs: Bis zu drei Module mit je 120 kW können zu einem Output von bis zu 360 kW kombiniert werden. Zur Nutzungsdauer geben die Kanadier nun mehr als 30.000 Betriebsstunden – oder mehr als einer Million Meilen im Lkw-Betrieb bei typischen Arbeitszyklen – an. Bisher galten gut 20.000 Betriebsstunden als Orientierungswert.

Maßgeblich dafür sind laut dem Hersteller 33 Prozent weniger Teile, was darüber hinaus die Zuverlässigkeit deutlich erhöhen und die Kosten senken soll. Ferner soll das verbesserte Modul u.a. über einen breiteren Betriebstemperaturbereich (von bis zu 95 Grad) und bessere Voraussetzung für eine schnelle Wartung verfügen. Durch eine vereinfachte Montage soll zudem in der Produktion künftig nur noch die Hälfte der Zeit zur Herstellung der BZ-Module benötigt werden.

Wichtig zudem: Als Wirkungsgrad der Brennstoffzellen-Module gibt Ballard für das System mehr als 60 Prozent an. Sprich: Knapp zwei Drittel des insgesamt eingesetzten Stroms kommen auch an den Rändern an. Der gegenüber Batterie-elektrischen Fahrzeugen geringere Wirkungsgrad gilt bei Wasserstoff-Anwendungen oft als Knackpunkt für die mangelnde Wirtschaftlichkeit.

„Wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Stärkung des wirtschaftlichen Nutzens des Ballard FCmove XD für Schwerlast-Mobilitätskunden“, kommentiert Mircea Gradu, Chief Engineering Officer von Ballard. Mit der Vorstellung der neunten Generation verschiebe sein Unternehmen weiterhin die Grenzen: „Unser innovativer FCmove-XD bietet erhebliche Verbesserungen in Bezug auf Zuverlässigkeit, Haltbarkeit, Effizienz, Leistungsdichte, Skalierbarkeit, Wartungsfreundlichkeit und Gesamtbetriebskosten.“

Silvano Pozzi, Vice President für das Product Line Management bei Ballard, betont zudem die verschiedenen Anforderungen im stark segmentierten Lkw-Markt: „Eines der überzeugendsten Merkmale unseres neuen FCmove-XD ist die Skalierbarkeit (…). Wir können unseren Kunden eine effiziente Integration von 120 kW-, 240 kW- und 360 kW-Lösungen anbieten, je nach Lkw-Klasse, Anwendungsfall und Arbeitszyklus. So können beispielsweise zwei Motoren mit einer Gesamtleistung von 240 kW problemlos in den Motorraum eines typischen Schwerlastkraftwagens der Klasse 8 eingebaut werden, was die Standardisierung und Redundanz verbessert.“ Die Klasse 8 gilt in den USA als höchste Fahrzeugkategorie im Schwerlast-Lkw-Bereich.

Ballard plant, das verbesserte Modul des Typs FCmove-XD zunächst in seinem Werk in Oregon zu fertigen – da dies „die Einhaltung der Buy America-Vorschriften ab 2025 ermöglicht“, wie der Hersteller mitteilt. Es geht bei der Standortwahl also um Subventionen. Die künftige Großserienfertigung soll dann später voraussichtlich ebenfalls auf US-Boden erfolgen – konkret in der kürzlich angekündigten 3-Gigawatt-Fabrik von Ballard im texanischen Rockwall. Ballards Portfolio umfasst generell Brennstoffzellen-Module mit einer Leistungsbreite von 45 bis 120 kW.

ballard.com

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