Vorerst keine Elektro-Minis aus Oxford

Die BMW Group hat ihren Plan für die Produktion von Elektroautos der Marke Mini im englischen Werk Oxford auf Eis gelegt. Ab dem kommenden Jahr hätten eigentlich zwei vollelektrische Modelle aus Oxford kommen sollen – das wird nun auf unbestimmte Zeit verschoben.

mini john cooper works electric 2024 08 min
Bild: Mini

Die BMW Group hatte 2023 angekündigt, ab 2026 in Oxford zwei neue vollelektrische Mini-Modelle und ab 2030 ausschließlich Stromer zu bauen. Dabei sollte es sich um den elektrischen Mini Cooper als Dreitürer und den kompakten Crossover Mini Aceman handeln. Die Verbrenner-Versionen der neuen Cooper-Generation, die auf der IAA 2023 vorgestellt wurde, wird bereits seit dem vergangenen Jahr in Oxford produziert.

Doch zu der angekündigten Produktion der Elektro-Variante wird es jetzt nicht kommen: „Angesichts der zahlreichen Unsicherheiten, mit denen die Automobilindustrie konfrontiert ist, überprüft die BMW Group derzeit den Zeitpunkt für die Wiedereinführung der Batterie-elektrischen Mini-Produktion in Oxford“, erklärt der Konzern. Die vorbereitenden Arbeiten im Werk für die Elektro-Produktion werden unterbrochen, andere Modernisierungs-Maßnahmen (etwa rund um die Werkslogistik) laufen hingegen weiter. Und: Man habe sich entschieden, einen entsprechenden Zuschuss von 60 Millionen Pfund von der Regierung nicht anzunehmen, bleibe aber weiterhin im „engen Dialog“, schreibt etwa die BBC unter Berufung auf das Unternehmen.

Das heißt: Der elektrische Mini Cooper, den es als Cooper E, Cooper SE und John Cooper Works Electric in drei Varianten gibt, wird vorerst weiter nur in China gebaut und nach Europa exportiert. Die aktuelle Cooper-Generation wurde als Elektro- und Verbrennermodell schon in Kooperation mit dem chinesischen Autobauer Great Wall entwickelt und zunächst auch nur bei dem Partner in Fernost gebaut. Die Europa-Produktion beschränkt sich mit der aktuellen BMW-Entscheidung dann auf die Verbrenner-Versionen. Und der Aceman ist die erste rein elektrische Mini-Baureihe – und wurde 2024 in China vorgestellt. Auch hier liegt die Partnerschaft mit Great Wall zugrunde.

Bei der Ankündigung 2023 hieß es noch, BMW werde 600 Millionen Pfund (nach damaligem Wechselkurs rund 700 Millionen Euro) in die Modernisierung investieren. Welcher Teil davon für die Elektroauto-Produktion und welcher für die weiteren Modernisierungsmaßnahmen vorgesehen waren, wurde nicht genau aufgeschlüsselt. Die erwähnte Förderung der britischen Regierung war jedoch an die Produktion von Elektroautos gekoppelt – und wird daher von Mini jetzt nicht mehr in Anspruch genommen.

Für die britische Regierung ist das ein weiterer Rückschlag. Mit solchen Förderungen wollte London eigentlich die zukunftsträchtige Produktion von Elektroautos im Land ausbauen. Parallel hat die Regierung aber auch strenge Absatzziele für Elektroautos beschlossen, das sogenannte „Zero Emission Vehicle (ZEV)-Mandat“. Die Autobauer sind der Ansicht, dass diese Absatzziele zu ambitioniert sind und sie nicht die geforderte Anzahl an Elektroautos ohne entsprechende Fördermaßnahmen der Regierung verkaufen können. Als Stellantis unter Verweis auf das ZEV-Mandat die Schließung des Transporterwerks Luton angekündigt hatte, wurden Konsultationen mit der Industrie angesetzt, um die Regelung zu überarbeiten.

bbc.com, reuters.com, theguardian.com

1 Kommentar

zu „Vorerst keine Elektro-Minis aus Oxford“
Sig
24.02.2025 um 11:38
werden ja bei Spotlight von GWM gebaut.

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