E.ON eröffnet seine ersten Deutschlandnetz-Ladeparks
E.ON bzw. die Lade-Tochter E.ON Drive hat bei der Ausschreibung der sogenannten Regionallose den Zuschlag für gleich drei dieser Lose mit insgesamt 139 Standorten erhalten – nach Eviny mit drei Losen und 142 Standorten ist E.ON also der zweitgrößte Betreiber (CPO) des Deutschlandnetzes. Dabei hatte sich E.ON mehr als 1.200 Schnellladepunkte in Nordwest- und Süddeutschland gesichert – und hat nun im Süden die ersten zwölf Ladepunkte in Betrieb.
Der Ladepark in Rothenburg ob der Tauber befindet sich in der Laiblestraße 26 – und damit laut E.ON fußläufig zur historischen Stadtmauer. So sollen etwa Besucher der mittelalterlichen Altstadt dort laden können – allerdings dauert dort ein Aufenthalt oft länger als die 20 bis 30 Minuten, die moderne Elektroautos an 400-kW-Schnellladesäulen benötigen. Und der Ladepark auf einem öffentlichen Parkplatz liegt noch einige Gehminuten entfernt. Immerhin ist auf der Fläche genügend Platz, so dass E.ON zwei barrierearme Ladeplätze und einen Parkplatz für leichte Nutzfahrzeuge umgesetzt hat.
Mindestens ein barrierearmer Ladeplatz je Standort
In Bad Königshofen wurde ein Ladepark der Größe S umgesetzt, also mit vier Ladepunkten. Diese befinden sich in der Bamberger Straße 11. In unmittelbarer Nähe befinden sich ein Supermarkt, Drogeriemarkt und weitere Geschäfte, so E.ON. An beiden Ladeparks hat E.ON den Hypercharger HYC400 von Alpitronic aufgebaut, den E.ON Drive zum Beispiel auch schon für seine Lkw-Ladeparks nutzt.
Als Faustregel gibt der Essener Energieversorger an, dass an allen Deutschlandnetz-Standorten des Unternehmens mindestens ein besonders breiter Stellplatz für barrierefreies Laden vorhanden sein soll. An Standorten ab der Größe M (acht Ladepunkte wie in Rothenburg) soll zudem ein extralanger Stellplatz umgesetzt werden, damit dort elektrische Transporter oder E-Autos mit Anhänger ohne Probleme laden können. Grundsätzlich gilt, dass die Ladevorgänge „mit gängigen Ladekarten und Lade-Apps wie der E.ON Drive Comfort App oder mittels Kreditkartenterminal an der Ladesäule“ gestartet und bezahlt werden können.
Johannes Pallasch, Leiter und Sprecher der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur in der NOW GmbH, sieht in den beiden Deutschlandnetz-Ladeparks in Franken einen Gewinn für die Region: „Gerade für touristisch geprägte Regionen wird eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur zu einem immer wichtigeren Standortfaktor.“
Nach der Vergabe der Regionallose im September 2023 hatte Fastned als erster Betreiber kurz vor Weihnachten desselben Jahres den ersten Standort in Düren (Nordrhein-Westfalen) eröffnet. Danach wurde es aber lange ruhig beim Ausbau des Deutschlandnetzes, erst zur Jahresmitte 2024 hatten weitere Betreiber mit dem Bau ihrer ersten Ladeparks begonnen. Seitdem haben etwa BayWa, EWE Go Hochtief, TotalEnergies, Mer Germany und die Pfalzwerke Standorte aus den Regionallosen in Betrieb genommen. Und auch E.ON hatte schon Ende Juli 2024 den Baustart seines Ladeparks im schwäbischen Krumbach verkündet – Rothenburg und Bad Königshofen sind jetzt aber früher in Betrieb gegangen.
E.ON hat übrigens auch den Zuschlag für den Bau von Deutschlandnetz-Ladeparks über die Autobahnlose bekommen. Dabei geht es um Lade-Standorte an unbewirtschafteten Autobahnraststätten. Das Bieterkonsortium Autostrom Plus hat den ersten dieser Standorte im November 2024 an der Rastanlage Depenauer Moor (A21) in Betrieb genommen. E.ON hat aus diesem Los noch keinen Standort umgesetzt. Zusammen mit den Standorten aus den Regionallosen wird E.ON Drive somit über 170 Standorte mit mehr als 1.350 Schnellladepunkten im Rahmen des Deutschlandnetzes umsetzen.
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