Uber kooperiert bei Robotaxis mit Pony.ai und WeRide

Es sind die Robotaxi-Wochen bei Uber: Innerhalb weniger Tage hat die Plattform fünf Kooperationen für autonom fahrende Fahrdienste bekanntgegeben – nach Volkswagen, May Mobility und Momenta kommen nun auch Pony.ai und WeRide hinzu.

Robotaxi von WeRide in Abu Dhabi
Bild: Uber

Hatte Uber im Jahr 2020 sein Projekt zur Entwicklung autonomer Autos aufgegeben und an Aurora verkauft, so setzt Uber mittlerweile voll auf Kooperationen: In den USA partnert Uber bereits mit der Google-Schwester Waymo – in Phoenix und Austin können die autonomen Fahrzeuge bereits über die Uber-App gebucht werden sowie künftig auch in Atlanta.

Dabei ist die Partnerschaft mit Waymo längst nicht alles: In den letzten Tagen hat Uber gleich fünf neue Kooperationen im Bereich Robotaxis bekanntgegeben – und diese erstrecken sich über mehrere Kontinente.

Zunächst zu den neuesten beiden Deals: Zum einen weitet Uber seine Kooperation mit WeRide deutlich aus. Die Firma aus dem chinesischen Guangzhou, die in Europa bereits ein Pilotprojekt zusammen mit Renault durchführt, ist bereits in 30 Städten in zehn Ländern mit Robotaxi-Diensten aktiv und war bereits im vergangenen Jahr eine Partnerschaft mit Uber für die Vereinigten Arabischen Emirate eingegangen.

Diese Kooperation wird nun deutlich vergrößert: Nach dem erfolgreichen Start in Abu Dhabi und bald auch in Dubai haben sich die Unternehmen verpflichtet, ihre Partnerschaft für autonome Fahrzeuge jedes Jahr auf mehrere neue Städte außerhalb der USA und Chinas auszuweiten. In diesen Städten werden die Robotaxi-Dienste von WeRide über die Uber-App verfügbar sein, und Uber wird für den Betrieb der Flotte verantwortlich sein. In den nächsten fünf Jahren sollen weltweit 15 weitere Städte hinzukommen, darunter auch in Europa.

„Wir freuen uns darauf, unsere Partnerschaft mit Uber auf ein neues Niveau zu heben. Die Expansion in neue Städte auf mehreren Kontinenten spiegelt das Vertrauen beider Unternehmen in unsere Technologie und unser gemeinsames Engagement für innovative, nachhaltige Transportlösungen wider“, so Tony Han, Gründer und CEO von WeRide. „Diese Expansion steht im Einklang mit der ehrgeizigen Strategie von WeRide für globales Wachstum – um autonome Fahrlösungen für Menschen auf der ganzen Welt erschwinglicher und zugänglicher zu machen.“

„Die heutige Ankündigung – eine der größten Partnerschaften dieser Art, die jemals bekannt gegeben wurde – ist ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg, das Versprechen der autonomen Mobilität an mehr Orten auf der ganzen Welt zu verwirklichen“, sagte Dara Khosrowshahi, CEO von Uber.

Auch Pony.ai wird Uber-Partner im Nahen Osten

Zumindest für den Anfang ist die zweite neue Kooperation mit dem chinesischen WeRide-Konkurrenten Pony.ai deutlich kleiner: Pony.ai will seine Robotaxis voraussichtlich noch in diesem Jahr in einem Schlüsselmarkt im Nahen Osten auf die Uber-Plattform bringen, mit dem Ziel, den Einsatz in Zukunft auf weitere internationale Märkte auszudehnen. Wenn die Kooperation gestartet ist, soll einem Fahrgast, der eine Fahrt über die Uber-App anfordert, die Möglichkeit geboten werden, seine Fahrt von einem autonomen Fahrzeug von Pony.ai durchführen zu lassen. Während der anfänglichen Pilotphase werden diese Fahrzeuge einen Sicherheitsfahrer an Bord haben, bis das Unternehmen ein vollständig autonomes Fahrangebot auf den Markt bringt. Anders als bei der WeRide-Kooperation ist aber bislang nicht die Rede davon, dass Uber die Fahrzeugflotte auch selbst betreiben soll. Hierfür scheint vielmehr Pony.ai selbst verantwortlich zu sein.

„Unsere Vision bei Pony.ai ist es, eine Technologie für autonomes Fahren zu entwickeln, die nicht nur sicher und zuverlässig, sondern auch skalierbar ist und so den täglichen Verkehr verändert“, sagt Dr. James Peng, Mitbegründer und CEO von Pony.ai. „Die Partnerschaft mit Uber beschleunigt unsere gemeinsame Mission, autonome Mobilität zu einer realen, alltäglichen Erfahrung für mehr Kunden auf der ganzen Welt zu machen. Durch die Kombination unserer bewährten autonomen Systeme mit der unvergleichlichen Ride-Hailing-Plattform von Uber sind wir in der Lage, einen neuen Standard für die Kommerzialisierung von fahrerlosen Diensten zu setzen, zunächst im Nahen Osten, bevor wir auf neue Märkte expandieren.“

Zuvor Partnerschaften mit VW, May Mobility und Momenta verkündet

Den Auftakt zu den Robotaxi-Wochen bei Uber hatte die Bekanntgabe einer Kooperation mit Volkswagen gemacht: Der Fahrdienst-Vermittler und VW wollen in den USA in den nächsten zehn Jahren eine Flotte von Tausenden Robotaxis auf die Straßen bringen. Zum Einsatz kommen soll dabei Volkswagens elektrischer Kleinbus ID. Buzz. Die Pilotphase soll noch in diesem Jahr in Los Angeles starten.

Wenige Tage später wurden dann auch Partnerschaften mit May Mobility und Momenta bekannt. Während die Zusammenarbeit mit dem US-Startup May Mobility darauf abzielt, die Robotaxis von May Mobility in den USA auf die Uber-Plattform zu bringen, geht es bei der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Startup Momenta um die Einführung autonomer Fahrzeuge auf der Uber-Plattform in internationalen Märkten außerhalb der USA und Chinas zusammenarbeiten, und zwar ab Anfang 2026 zunächst in Europa.

Deutlich wird also: Während Uber in seinem Heimatmarkt USA vorerst nur mit westlichen Firmen kooperiert (Waymo, VW und May Mobility), bekommen die chinesischen Partner Momenta, Pony.ai und WeRide im Nahen Osten und Europa eine Chance. Angesichts der angespannten politischen Lage zwischen den USA und China betonen alle Pressemitteilungen aber, dass die Zusammenarbeit mit den chinesischen Firmen explizit weder für den US- noch den chinesischen Markt gilt.

uber.com (WeRide), uber.com (Pony.ai)

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