RNV schickt eCitaro G mit BZ-Range-Extender in den Dienst

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH hat nun auch in Mannheim E-Busse mit Brennstoffzellen-Range-Extender in den Regelbetrieb aufgenommen. Insgesamt ist für die Region zurzeit der Einsatz von 48 solcher emissionsfreien Busse vorgesehen – in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen.

Bild: Rhein-Neckar-Verkehr GmbH

Wir erinnern uns: Im Rahmen des Projekts „H2Rhein-Neckar“ hatte die RNV bereits im Oktober 2022 insgesamt 40 eCitaro G fuel cell bei Daimler Buses bestellt, inklusive einer Option auf 35 weitere Einheiten. 13 Fahrzeuge aus dieser Bestellung werden in Mannheim verkehren, die anderen 27 in Heidelberg. Weitere acht eCitaro G fuel cell wurden zudem für die Stadt Ludwigshafen in Auftrag gegeben. Bei dem Modell handelt es sich um einen 18 Meter langen Elektro-Gelenkbus, der seit 2022 auch in einer Version mit zusätzlichem Range-Extender an Bord angeboten wird. Die dafür eingesetzte Brennstoffzelle erhöht die Reichweite, da zusätzlich zu der Batterie auch ein kleinerer BZ-Antrieb verbaut ist.

Die eCitaro G mit Range Extender verfügen konkret über sechs Batteriepacks und sechs Wasserstofftanks, die zusammen 30 Kilogramm H2 fassen. Durch diese Kombination sollen auch die längsten Umläufe mit circa 400 km Reichweite und über 19 Stunden Einsatzzeit gut zu bewältigen sein. Die Batterien werden per Kabel geladen, hierzu verfügt das Fahrzeug über CCS-Ladebuchsen links und rechts über der Vorderachse. Wasserstoff wird in Fahrtrichtung rechts über der zweiten Achse eingefüllt. Angetrieben werden sowohl die Mittel- als auch die Hinterachse der Gelenkbusse. Die radnabennahen E-Motoren leisten pro Rad 141 kW und erreichen ein Drehmoment von 494 Nm. Daraus resultiert durch eine fixe Übersetzung ein Drehmoment von 11.000 Nm pro Rad.

Die Umstellung auf die neuen Busse erfolgt bei der RNV im Rahmen der regulären Flottenerneuerung und Angebotsausweitung. Die notwendige Wasserstofftankstelle auf dem RNV-Betriebshof in Mannheim wurde bereits im Oktober 2024 in Betrieb genommen. „Neben den rnv-Fahrzeugen können dort auch Fahrzeuge der Stadt Mannheim sowie Privatpersonen ihre wasserstoffbetriebenen Fahrzeuge sowohl mit 700 bar als auch mit 350 bar tanken“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Dies stelle einen weiteren Schritt zur Förderung nachhaltiger Mobilitätslösungen in der Region dar.

Der von der BASF bereitgestellte Wasserstoff ist derzeit als grün zertifiziert. In enger Zusammenarbeit mit H2 Mobility wird jedoch bald grüner Wasserstoff eingesetzt. Dr. Volker Proffen, ÖPNV-Dezernent der Stadt Mannheim, betont: „Die neuen BZ-REX-Busse vereinen die Vorteile von Elektromobilität und Wasserstoff. Während die Fahrzeuge grundsätzlich batterieelektrisch betrieben werden, sorgt der Wasserstoff für eine deutlich verlängerte Reichweite, auch auf anspruchsvollen Strecken, auf denen eine reine Batterieversorgung an ihre Grenzen stößt. Somit erreichen die neuen Busse vergleichbare Tagesreichweiten wie Dieselbusse, ohne CO2-Emissionen zu verursachen und sind damit ein wichtiger Schritt für Mannheim auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität.“

Martin in der Beek, Technischer RNV-Geschäftsführer, spricht von einer zukunftsweisenden Technologie, die nicht nur den Fahrgästen Komfort bietet, sondern auch maßgeblich zur Erreichung unserer Klimaneutralitätsziele beiträgt. „Der Einsatz der BZ-REX-Busse zeigt, dass umweltfreundlicher Nahverkehr keine Kompromisse bei Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit eingehen muss.“

rnv-online.de

1 Kommentar

zu „RNV schickt eCitaro G mit BZ-Range-Extender in den Dienst“
Arndt Schäffler
12.05.2025 um 17:35
Der wahre Preis des Kompromisses liegt bei der Bevölkerung – in Form höherer Kosten für die BZ-(REX)-Technologie im Vergleich zu reinen BEVs. Zugleich klammert man sich weiter an die Illusion, Wasserstoff werde irgendwann schon erschwinglicher. Eine Hoffnung, die ebenso beständig ist wie unbegründet. Mehr dazu im Kommentar 'Gugged mr nei ins The H2-Länd' auf electrive.net/2025/04/28/daimler-buses-liefert-ecitaro-g-fuel-cell-in-stuttgart-aus/ . Immerhin: BEV mit BZ-REX können ohne Wasserstoff überleben – und parken damit nicht direkt neben den gescheiterten H2-Bussen auf dem Technologie-Friedhof.

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