BYD überholt Tesla bei E-Auto-Neuzulassungen in Europa

Der April 2025 geht in der Rivalität zwischen Tesla und dem chinesischen E-Auto-Hersteller BYD in die Geschichtsbücher ein: Erstmals hat BYD den US-Konkurrenten bei den Neuzulassungen reiner Elektroautos in Europa überholt. Das geht aus Daten des Marktforschers JATO Dynamics hervor.

Bild: BYD

7.231 Elektroautos von BYD wurden laut JATO Dynamics im April in Europa neu zugelassen. Das waren etwas mehr als die Neuzulassungen von Tesla, die bei 7.165 Einheiten lagen. „Obwohl der Unterschied zwischen den monatlichen Verkaufszahlen der beiden Marken gering sein mag, sind die Auswirkungen enorm. Dies ist ein Wendepunkt für den europäischen Automarkt, insbesondere wenn man bedenkt, dass Tesla den europäischen BEV-Markt seit Jahren anführt, während BYD erst Ende 2022 offiziell den Betrieb außerhalb Norwegens und der Niederlande aufgenommen hat“, sagt Felipe Munoz, Global Analyst bei JATO Dynamics.

Damit erlebt nun auch Europa eine Wachablösung, die es bereits auf dem Weltmarkt gegeben hatte: Von rund einer Million Fahrzeugen, die BYD im ersten Quartal 2025 weltweit verkauft hat, waren über 416.000 Einheiten vollelektrisch. Tesla hingegen schaffte nur 337.000 Auslieferungen und ist dadurch weltweit gesehen nur noch der zweitgrößte Elektroautohersteller.

Doch zurück nach Europa: Tesla erlitt im April laut JATO Dynamics einen Rückgang von 49 Prozent bei seinen Neuzulassungen in Europa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Gegensatz dazu verzeichnete BYD im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 359 Prozent, was auf sein breites und wettbewerbsfähiges Angebot an vollelektrischen Fahrzeugen und auch Plug-in-Hybriden zurückzuführen ist. Guckt man bei BYD nur auf die reinen Stromer, lag das Wachstum immer noch bei 159 Prozent.

Die schnelle Expansion von BYD hat das Unternehmen bereits vor die ersten europäischen Traditionsmarken gebracht, wie JATO Dynamics hervorhebt: BYD lag im April bei den Neuzulassungen in Großbritannien vor Fiat, Dacia und Seat, in Frankreich vor Fiat und Seat, in Italien vor Seat und in Spanien vor Fiat, wobei hier jeweils alle Antriebsarten zusammen verglichen werden. Und: Dieses Wachstum von BYD kommt noch vor dem Produktionsbeginn in seinem neuen Werk in Ungarn und vor den ersten Auslieferungen des gerade vorgestellten 20.000-Euro-Stromers BYD Dolphin Surf.

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Bild: JATO Dynamics

Auch zu anderen Herstellern und Modellen bietet der Report interessante Erkenntnisse: So führte der neue Skoda Elroq mit 7.998 Neuzulassungen zum ersten Mal die Rangliste der BEV-Modelle in Europa an und bestätigte damit die Entscheidung der Marke, einen SUV einzuführen, der zwischen dem B- und C-Segment angesiedelt ist, wie JATO Dynamics schreibt. Drei Volkswagen-Modelle folgten in der Rangliste, nämlich der ID.3, der ID.7 und der ID.4. Auf Platz 5 schaffte es der noch relativ neue Kia EV3 und auf Platz 6 der vollelektrische Renault 5. Man sieht: Mit Elroq, EV3 und R5 sind gleich drei der sechs beliebtesten Fahrzeuge erst in den letzten Monaten auf den Markt gekommen. Im Gegensatz dazu haben es zumindest manche ältere Modelle schwer: So sank der Absatz des Tesla Model Y um 53 Prozent und der des Volvo EX30 um 57 Prozent.

Insgesamt waren 17 Prozent aller Neuzulassungen im April 2025 vollelektrisch, während der Wert im April 2024 bei 13,4 Prozent lag. Auch die Plug-in-Hybride legten zu, und zwar von 6,9 auf 9 Prozent. Somit hatten 26 Prozent aller neuzugelassenen Pkw in Europa im April einen Stecker.

jato.com

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