VW steigert Elektro-Auslieferungen um 47 Prozent
Die 465.500 ausgelieferten Elektroautos im ersten Halbjahr und das Plus von 46,7 Prozent zum H1 2024 sind eine positive Entwicklung. Allerdings wird auch klar, dass der Konzern das enorme Wachstum aus dem ersten Quartal 2025 (+59 %) im Q2 nicht ganz halten konnte: 248.700 ausgelieferte E-Autos zwischen April und Juni sind zwar eine Verbesserung zum Auftaktquartal mit 216.900 BEV, die 248.700 E-Autos im Q2 entsprechen aber „nur“ einem Plus von 37,6 Prozent zum Vorjahresquartal. Anmerkung der Redaktion: Volkswagen gibt die Auslieferungen auf Hunderter-Zahlen gerundet an. Aufgrund von Rundungsfehlern ergeben die addierten Ergebnisse aus den ersten beiden Quartalen 465.600 Fahrzeuge, für das Halbjahr gibt VW – um diese Ungenauigkeit bereinigte – 465.500 Auslieferungen an.
Das etwas langsamere Elektro-Wachstum im Q2 wurde vor allem von Europa getrieben: Mit 189.700 BEV und einem Wachstum von knapp 73 Prozent ist Europa nach wie vor der mit Abstand wichtigste Elektroauto-Absatzmarkt der Wolfsburger – im ersten Halbjahr waren es mit 347.900 Elektro-Auslieferungen sogar 89 Prozent Zuwachs. Im zweitgrößten Markt China ist die Entwicklung weniger positiv: Im Q2 ging es um 32,6 Prozent auf noch 33.400 Auslieferungen nach unten, nach dem ersten Halbjahr steht ein Minus von 34,5 Prozent. In den USA ist die Entwicklung hingegen gemischt: Im Halbjahr ging es um 24,3 Prozent nach oben, im zweiten Quartal steht allerdings ein leichter Rückgang um 600 Fahrzeuge oder 5,2 Prozent in der Bilanz.
Auslieferungen nach Märkten | Q2 2025 | Q2 2024 | Delta (%) | H1 2025 | H1 2024 | Delta (%) |
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Europa | 189.700 | 109.700 | +72,9 | 347.900 | 184.100 | +89,0 |
USA | 11.400 | 12.000 | -5,2 | 31.300 | 25.200 | +24,3 |
China | 33.400 | 49.600 | -32,6 | 59.400 | 90.600 | -34,5 |
Rest der Welt | 14.200 | 9.500 | +49,3 | 27.000 | 17.300 | +55,8 |
Welt | 248.700 | 180.800 | +37,6 | 465.500 | 317.200 | +46,7 |
Über alle Antriebsarten und Marken hinweg hat der VW-Konzern im zweiten Quartal übrigens 2,27 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert – 248.700 BEV bedeuten somit einen E-Auto-Anteil von 10,95 Prozent. Auf das erste Halbjahr gerechnet ergeben sich bei 4,4 Millionen Auslieferungen insgesamt und 465.500 E-Fahrzeugen 10,57 Prozent – vor einem Jahr waren es nur sieben Prozent Elektroautos. Übrigens: Im ersten Halbjahr hat VW 192.300 Plug-in-Hybride ausgeliefert, was einem Plus von 41 Prozent entspricht.
Bei den Marken hat wenig überraschend Volkswagen Pkw die meisten Auslieferungen verzeichnet, auch wenn es im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 97.500 Fahrzeuge leicht zurück ging. Bei Skoda dürften sich der Auslieferbeginn des kleineren E-SUV Elroq und das Facelift des Enyaq bemerkbar machen: Für die Tschechen ging es im Q2 um satte 196 Prozent von 15.500 auf 46.000 ausgelieferte E-Autos nach oben. Auch Seat/Cupra (19.000 BEV, +67,2 %) und VW Nutzfahrzeuge (14.800 BEV, +94,2 %) haben in der Markengruppe Core zum Wachstum von 31,5 Prozent beigetragen.
Die Markengruppen Progressive und Sport Luxury sind einfacher aufgebaut: Bei Progressive (Audi, Bentley und Lamborghini) liefern bisher nur die Ingolstädter E-Autos aus. Die 55.000 Elektroautos (+34,1 Prozent) stammen also alle von Audi. Und das Plus von 235,6 Prozent bei Sport Luxury ist auf die einzige Marke der Gruppe zurückzuführen: Porsche. Mit 15.800 Auslieferungen nach einem schwachen Ergebnis im Q2 2024 (4.700) legt Porsche dank des Macans als zweitem E-Modell wieder zu.
Der gerade erwähnte Macan hat es mit 25.900 Einheiten im ersten Halbjahr auch in die Top-Ten der meistverkauften Modelle im Konzern geschafft – konkret auf den neunten Platz. Neben dem Macan hat es noch das PPE-Schwestermodell Audi Q6 e-tron (inkl. Sportback) mit 36.500 Auslieferungen auf Platz sechs unter die ersten Zehn gebracht. Die anderen acht Modelle basieren alle auf dem MEB: Spitzenreiter ist das Duo VW ID.4/ID.5 mit 84.900 Einheiten vor dem ID.3 (60.700) und dem Audi Q4 e-tron (inkl. Sportback) mit 44.600 Fahrzeugen. Dahinter liegen der VW ID.7 (inkl. Tourer) und der Skoda Enyaq (inkl. Coupé) mit 38.700 Fahrzeugen quasi gleichauf. Der Skoda Elroq muss sich mit 34.300 Auslieferungen zwar dem Q6 e-tron geschlagen geben, sortiert sich aber vor dem ID. Buzz (inkl. Cargo) mit 27.600 Auslieferungen, dem Macan und dem Cupra Born mit 22.100 Fahrzeugen ein.
Auslieferungen nach Marken | Q2 2025 | Q2 2024 | Delta (%) | H1 2025 | H1 2024 | Delta (%) |
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Markengruppe Core | 177.200 | 134.800 | +31,5 | 328.700 | 230.900 | +42,3 |
Volkswagen Pkw | 97.500 | 100.300 | -2,8 | 192.600 | 168.500 | +14,3 |
Škoda | 46.000 | 15.500 | +196,8 | 73.000 | 29.400 | +147,8 |
SEAT/CUPRA | 19.000 | 11.300 | +67,2 | 37.600 | 18.300 | +105,3 |
Volkswagen Nutzfahrzeuge | 14.800 | 7.600 | +94,2 | 25.500 | 14.700 | +73,4 |
Markengruppe Progressive | 55.000 | 41.000 | +34,1 | 101.400 | 76.700 | +32,3 |
Audi | 55.000 | 41.000 | +34,1 | 101.400 | 76.700 | +32,3 |
Bentley | – | – | – | – | – | – |
Lamborghini | – | – | – | – | – | – |
Markengruppe Sport Luxury | 15.800 | 4.700 | +235,6 | 34.200 | 9.000 | +279,0 |
Porsche | 15.800 | 4.700 | +235,6 | 34.200 | 9.000 | +279,0 |
Markengruppe Trucks / TRATON | 700 | 300 | +124,1 | 1.300 | 600 | +108,8 |
MAN | 440 | 100 | +330,4 | 810 | 240 | +243,5 |
Volkswagen Truck & Bus | 0 | 10 | -87,5 | 50 | 80 | -44,0 |
Scania | 120 | 60 | +88,7 | 220 | 110 | +102,8 |
International | 90 | 120 | -21,2 | 180 | 170 | +2,9 |
Volkswagen Group (gesamt) | 248.700 | 180.800 | +37,6 | 465.500 | 317.200 | +46,7 |
Bleibt der Blick auf die Markengruppe Trucks, also Traton. MAN konnte seine Elektro-Auslieferungen bei Lkw und Bussen von 100 auf 440 Einheiten steigern, Scania von 60 aus 120 quasi verdoppeln. Bei International (früher: Navistar) ging es um 21,2 Prozent auf 90 Einheiten runter, bei Volkswagen Truck & Bus steht für das zweite Quartal kein einziges E-Fahrzeug in der Bilanz. Anmerkung der Redaktion: Bei den Trucks gibt VW die Zahlen auf Zehner-Stellen genau an, daher kann es auch hier zu Rundungsfehlern kommen.
„Die Volkswagen Group hat weiter ein starkes Momentum durch viele neu eingeführte Modelle. Dies trifft vor allem auf die vollelektrischen Fahrzeuge zu, von denen wir weltweit im ersten Halbjahr rund 50 Prozent mehr ausgeliefert haben als im Vorjahreszeitraum“, sagt Marco Schubert, Mitglied der Erweiterten Konzernleitung für Vertrieb. „Besonders stark war die Entwicklung in Europa mit einem Zuwachs von rund 90 Prozent. Jedes fünfte unserer in Westeuropa ausgelieferten Fahrzeuge fährt mittlerweile rein elektrisch. Auch die entsprechenden Bestellungen entwickeln sich dynamisch: Sie stiegen um mehr als 60 Prozent.“
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