Hubject und Partner präsentieren Reservierungslösung für E-Nutzfahrzeuge

Auf der ICNC hat Hubject gemeinsam mit Bosch Road Services, FRYTE und SBRS eine Lösung für die erste vollständig interoperable Reservierungs- und POI-Datendrehscheibe für Nutzfahrzeuge vorgestellt. Was bisher in Einzelprojekten schon möglich war, soll damit Anbieter-übergreifend umgesetzt werden.

Bild: Hubject

Das Pilotprojekt, das mit Unterstützung der Ladepunktbetreiber (CPO) OMV, Smatrics und Citywatt in der Konzeptphase entwickelt wurde, unterstützt das OCPI 2.3-Buchungsmodul und geht gleichzeitig auf die spezifischen betrieblichen Anforderungen von CPO und EMP ein, wie Hubject mitteilt. Dazu gehören etwa die „sich entwickelnden Verantwortlichkeiten im Buchungsprozess, vertragliche und tarifliche Überlegungen sowie die Handhabung von CDRs in einem offenen Ökosystem“.

Das Laden von schweren Elektro-Nutzfahrzeugen ist eines der großen Themen der Intercharge Network Conference (ICNC), die von Hubject in Berlin veranstaltet wird. Während das Laden von E-Lkw an eigenen Ladestationen im Depot vor allem eine Frage der Finanzierung und der Anschlussleistung ist, technisch aber heute schon ohne Weiteres darstellbar ist, kommt beim öffentlichen Laden eine weitere, in der Praxis wichtige Komponente dazu: die Planbarkeit. Für den optimalen Einsatz von E-Lkw sind die Ladevorgänge während der gesetzlichen Fahrpausen entscheidend – und eine Reservierung eines Ladeplatzes für einen bestimmten Zeitraum kann genau hier bei der Planbarkeit helfen.

Einzelne Projekte und Unternehmen arbeiten schon an solchen Lösungen, unter anderem der Projektpartner FRYTE, wie wir in diesem Artikel genauer vorgestellt haben. Die jetzt zum Start der ICNC vorgestellte und vor Ort demonstrierte Lösung geht aber einen Schritt weiter: Da sie das OCPI 2.3-Buchungsmodul nutzt, werden netzübergreifende Reservierungen möglich. „Im Gegensatz zu bestehenden Einzelnetzlösungen schafft dies eine Grundlage für Flottenbetreiber, um über eine einzige Schnittstelle Ladezeitfenster bei mehreren Anbietern zu buchen“, so Hubject.

Sprich: Mit der Lösung wollen die Partner die Grundlage für ein Reservierungssystem liefern, mit dem über einen Zugang Ladezeitfenster an Ladesäulen unterschiedlicher Betreiber reserviert werden können. „Flottenbetreiber benötigen garantierte Ladeverfügbarkeit, Lkw-spezifische Infrastrukturdaten und nahtlose Integrationen“, schreibt Hubject. Das sei bei den aktuellen Ladelösungen, die in erster Linie für E-Autos konzipiert wurden, nicht gegeben – während der Druck auf die Logistiker, ihren Betrieb zu elektrifizieren, steigt.

Wie FRYTE in einer eigenen Mitteilung betont, geht es dabei nicht nur um das öffentliche Laden. Denn sowohl Betreiber von öffentlichen Lkw-Ladepunkten als auch von Depotladern sollen von einer besseren Auslastung ihrer Ladepunkte profitieren – Depotlader können dann Dritten zur Verfügung gestellt werden, wenn die eigenen Lkw sie nicht benötigen. „Die Reservierungsfunktion wirkt sich damit nicht nur positiv auf operative Prozesse aus, sondern eröffnet auch neue Zukunftsthemen wie das ‚private‘ Ladesäulen-Sharing in Depots, um individuelle Ladenetzwerke aufzubauen“, so FRYTE.

Hubject betreibt dabei den Reservation Hub, „der als B2B-Marktplatz fungiert und sowohl die technische als auch die vertragliche Kommunikation zwischen allen Parteien erleichtert“. Bosch Road Services fungiert als Booking Management Service Provider für CPO, der die technischen Verbindungen herstellt und für die Reservierungsabwicklung und POI-Bereitstellung sowie eine mögliche Integration mit dem Ladestellenmanagement- und Zugangsmanagementsystem der CPO verantwortlich ist. FRYTE beteiligt sich als Fleet Operating System und EMP, indem es die Reservierungs- und Planungsfunktionalität in Logistiksysteme integriert, um eine effiziente Routen- und Ladestellenplanung für Logistikunternehmen zu ermöglichen. Und die Shell-Tochter SBRS ist als CPO tätig und steuert reale Erkenntnisse und Lkw-relevante POI-Daten von seinen Ladestationen bei.

„Lkw-Ladung und -Buchung sind geschäftskritische Dienste, die in einer sehr komplexen E-Mobilität etabliert werden müssen – mit neuen Akteuren, neuen Rollen und logistischen Anforderungen“, sagt Christian Hahn, CEO von Hubject. „Gemeinsam mit unseren Partnern testen wir eine interoperable, Hub-basierte Lösung, um Verantwortlichkeiten zu klären, den Integrationsaufwand im gesamten Ökosystem zu reduzieren und die Skalierbarkeit zu erhöhen. Dies ist besonders für kommerzielle Flotten mit ihrem starken Fokus auf Total Cost of Ownership relevant.“

„Wir verbinden die Bedürfnisse der Flotten mit der Realität der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Ladesäulen und legen damit den Grundstein für eine effizientere Logistik von morgen“, sagt Niels Christmann, Senior Business Development Manager – Truck Charging bei Bosch Road Services.  Max Zähringer, CEO von FRYTE, ergänzt: „Interoperable Buchungssysteme sind der Schlüssel für die Logistik, um eine effiziente Disposition und einen stabilen Betrieb von eTrucks zu gewährleisten. FRYTE unterstützt diese Initiative mit Hubject und Bosch Road Services, um die Einführung von eTrucks zu beschleunigen, indem sie die Optimierung und Buchung von Ladungen direkt aus den Logistiksoftwaresystemen heraus ermöglichen.“

Direkt vor dem Auftakt der ICNC hat Hubject noch eine weitere Neuerung verkündet: Hubject schließt sich mit der EVRoaming Foundation (EVRF) zusammen, um die Skalierbarkeit für den globalen EV-Markt weiter voranzutreiben. Für die EVRoaming Foundation bedeutet dies, dass der globale OCPI-Standard nun endlich von allen wichtigen Roaming-Knotenpunkten weltweit anerkannt und befürwortet wird.

hubject.com (Reservierungslösung), hubject.com (EVRoaming Foundation)

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