Rimac Technology zeigt neuartige Akkus und Antriebe

Rimac Technology stellt auf der IAA Mobility 2025 in München seine teils zusammen mit Partnern entwickelten Innovationen im Bereich von Batterie- und Antriebstechnologien vor. Dazu zählen weiterentwickelte Akkus und E-Achsen, neue Steuerdomänen – und eine Festkörperbatterie.

Bild: Rimac

Der kroatische Entwicklungsdienstleister der Rimac Group will sowohl in den Bereichen Akkus und Antriebe, als auch bei der Elektronik und Steuergeräte am Puls der Zeit sein. Auf der IAA Mobility präsentiert das Unternehmen nun am Stand C22 in Halle A1 seine kommenden Produkte – viele davon sind im Zuge von Kooperationen zur Serienreife entwickelt worden.

Ein Hauptfokus dürfte auf der Messe auf einem neuen Feststoff-Batteriesystem liegen, das Rimac Technology zusammen mit ProLogium und der Mitsubishi Chemical Group entwickelt hat. Innovativ ist an dem Akku nicht nur die Festkörperzellentechnologie an sich, sondern u.a. auch das Gehäuse „für eine leichte, sichere und energiedichte Batterieplattform“. Die Zellen stammen bei der Lösung von ProLogium und werden mit „fortschrittlichen Materialien“ der Mitsubishi Chemical Group kombiniert. Weiter ins Detail geht Rimac an dieser Stelle nicht.

Ebenfalls als Batterie-Innovation präsentieren die Kroaten an ihrem Stand ihre Evo-Plattform auf der Basis von neuen NMC-Rundzellen des Typs 46XX (46 Millimeter Durchmesser, variable Höhe). Die Plattform sei mit einem thermoplastischen Verbundwerkstoff-Batteriegehäuse der nächsten Generation („Pentatonic“) ausgestattet, das gemeinsam mit Kautex Textron entwickelt wurde. Im Gegensatz zur Feststoffbatterie, die Rimac als „Next-gen-Technology“ bezeichnet, soll Evo „die unmittelbare Zukunft von Hochleistungs-Batteriesystemen repräsentieren“. Die Lösung kombiniert dazu bewährte Zellchemie mit innovativen Packaging- und Wärmemanagementlösungen.

Als dritte Batterie-Neuheit zeigt Rimac Technology schließlich eine Plattform für Hybrid-Akkus mit hoher Energiedichte – entweder auf Basis von 46XX-Zellen oder 2170-Zellen. Auch hier sind neue Features integriert, etwa eine Cell-to-Pack-Architektur sowie verbesserte Sicherheits- und Wärmemanagementfunktionen.

Bei den Antrieben will Rimac Technology mit den E-Achsen Sinteg 300 & 550 punkten, die auf „leistungsorientierte Fahrzeuge aller Segmente“ abzielen. Sie sollen als ultrakompakte Einheiten eine Leistungsdichte von über acht kW pro Kilogramm und eine Drehmomentdichte von über 90 Newtonmetern pro Kilogramm erreichen. Herzstück ist ein Einzelmagnetantrieb mit einem „patentierten ultraleichten Rotor“, der bis zu 25.000 Umdrehungen pro Minute kommen soll. Auf Rimacs Antriebsplattform übertragen sollen die vielfältig konfigurierbaren Varianten „mit koaxialer oder versetzter Anordnung zwischen 150 und 360 kW sowie zwischen 2.500 und 6.250 Newtonmeter Drehmoment“ liefern.

Ebenfalls in München präsentiert Rimac eine XXL-Achse mit hohem Drehmoment, die auf den Namen Dual EM EDU 550 hört. Das System wird derzeit validiert und soll auf einen Spitzenwirkungsgrad von über 95 Prozent und ein Achsdrehmoment von über 11.000 Nm kommen. Für die Serienversion gibt es bereits einen Kunden („ein globaler Automobilhersteller“), der die Achse ab 2026 abnimmt. Rimac spricht von einem geplanten Serienfertigungsprogramm für mittlere Stückzahlen. Die entsprechende Fertigungslinie soll in einem der Produktionsstandorte von Rimac Technology am Stadtrand von Zagreb in Betrieb genommen werden.

Im Bereich Elektronik und Steuergeräte zeigt Rimac in München sein Portfolio an Domänen- und Zonen-Steuergeräten, die mit einem NXP-Prozessor („S32E2“) gekoppelt sind. Hervor heben die Kroaten vor allem ihre zentralisierte Architektur, bei der mehrere Steuergeräte zu einer Domänen-Kontrolleinheit zusammengeführt werden, um Komplexität, Gewicht und Kosten zu reduzieren. „Die Steuergeräte der nächsten Generation verwalten kritische Funktionen, die von Torque Vectoring und Hochspannungs-Batteriesystemen bis hin zu Karosserie- und Stromverteilungssteuerungen reichen“, teilt das Unternehmen mit und verspricht OEMs, mit diesen Lösungen „vollumfänglich in die
Ära der softwaredefinierten Fahrzeuge einzusteigen“.

„Was wir auf der IAA präsentieren, ist das Ergebnis der Konvergenz von bahnbrechenden Innovationen und Produktionsreife“, kommentiert Nurdin Pitarević, COO von Rimac Technology. „Es handelt sich hierbei nicht einfach um Konzepttechnologien, sondern um produktionsreife Lösungen, die in den kommenden Jahren Hunderttausende von Fahrzeugen antreiben werden.“

Rimac Technology ist eine 100-prozentige Tochter der Rimac Group, einem von CEO Mate Rimac gegründeten Unternehmen, an dem neben dem Gründer selbst auch Porsche, Softbank, Investindustrial, Hyundai, Goldman Sachs und weitere Investoren beteiligt sind. Diese Rimac Group hält auch mit 55 Prozent die Mehrheit an dem Unternehmen Bugatti Rimac (Porsche hält die restlichen 45 Prozent), in dem die beiden Automarken Bugatti und Rimac Automobili mit dem Elektro-Hypercar Nevera gebündelt sind. Es gibt aber Ambitionen, auch die ausstehenden 45 Prozent von Porsche abzukaufen.

In den vergangenen eineinhalb Jahren hat Rimac Technology zudem Kooperationen mit BMW und Ceer Motors aus Saudi-Arabien vereinbart.

Quelle: Infos per E-Mail, rimac-newsroom.com

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