98,3% BEV: Norwegen verbucht höchsten Elektro-Anteil auf Monatsbasis

Im September wurden in Norwegen zwei neue Elektroauto-Rekorde aufgestellt: 98,3 Prozent aller neuen Pkw im September waren BEVs. Und: Nach den ersten neun Monaten des Jahres beträgt der Elektroauto-Anteil an den Neuwagenverkäufen 95 Prozent. Auch das: neuer Rekord.

Tesla model y juniper min
Bild: Tesla

Die norwegische Straßenbehörde OFV hat für den September 14.084 Neuzulassungen von reinen Elektroautos ermittelt. Das sind 98,3 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen (14.329) – demnach hatten im Vormonat nur 245 Pkw keinen reinen Elektroantrieb an Bord. So eine hohe Quote hat es selbst im BEV-Vorzeigeland Norwegen bisher noch nicht gegeben. Allerdings ging es in den vergangenen Monaten schon häufiger über einen E-Anteil von 95 Prozent hinaus, etwa im August mit 97 Prozent.

An allen im September erstmals zugelassenen neuen Pkw betrug der Anteil der Benzin- und Dieselfahrzeuge – einschließlich der Hybridvarianten – im Umkehrschluss nur 1,7 Prozent. Das ist ergo auch der niedrigste bisher in Norwegen registrierte Wert. „Das zeigt, dass wir mit der Null-Vision, dass alle neuen Personenkraftwagen im Jahr 2025 emissionsfrei sein sollen, fast am Ziel sind. Saubere Benzin- und Dieselfahrzeuge werden schrittweise abgeschafft“, äußert Geir Inge Stokke, Direktor des OFV.

Kurz der Blick auf die genaue Verteilung der Antriebsarten: Die Diesel kommen noch auf 105 Zulassungen und einen Marktanteil von 0,7 Prozent. Kaum eine Rolle spielen in Norwegen mehr Benzin-Plug-in-Hybride (58 Einheiten, 0,4% Marktanteil), noch weniger verkauften sich Benzin-Hybride (30 / 0,2%), Diesel-Plug-in-Hybride (27 / 0,2%) und reine Benziner (25 / 0,2%).

Und: Während der Anteil der Elektroautos auf einem Allzeithoch liegt, ziehen gleichzeitig die Neuwagenverkäufe an. Im September wurden besagte 14.329 neue Pkw zugelassen, das sind gut zehn Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Und: Im bisherigen Jahresverlauf summieren sich die Pkw-Zulassungen bereits auf 113.325 Einheiten – 23,5 Prozent mehr als im analogen Zeitraum 2024, wobei bisher 95 Prozent aller neuen Pkw in diesem Jahr BEVs sind.

Was noch? Im Modell-Ranking lag im September einmal mehr das Tesla Model Y weit vorne – mit 4.132 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 28,8 Prozent. Mit großem Abstand folgen das Tesla Model 3 (696 Einheiten) und der Volvo EX30 (581). Rechnet man die beiden Tesla-Modelle zusammen, kommt der texanische Autobauer im Vormonat auf einen Marktanteil von 33,7 Prozent.

Bei den Transportern ist Norwegen hingegen in puncto Elektrifizierung noch nicht ganz so weit, wenn auch allen anderen Ländern weit voraus. Grundsätzlich
stiegen die Verkäufe neuer Transporter im September dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahresmonat stark an. 2.889 Transporter wurden neu zugelassen, ganze 51 Prozent mehr als im September 2024. Der Elektrofahrzeug-Anteil bei den Transportern lag bei 43 Prozent, im September des Vorjahres waren es noch 23 Prozent. Schaut man sich den bisherigen Jahresverlauf an, waren im Schnitt bisher sogar 45 Prozent aller neu zugelassenen Transporter elektrisch.

ofv.no (Pressemitteilung), ofv.no (September-Übersicht), ofv.no (Modelle, alle drei auf Norwegisch)

21 Kommentare

zu „98,3% BEV: Norwegen verbucht höchsten Elektro-Anteil auf Monatsbasis“
Kasimir
01.10.2025 um 20:59
Norweger:innen wissen was exzellent und effizient fährt: Tesla! Wie schön kann es sein, ohne ideologische Dauerbeschallung der heimischen Autoindustrie und ihren übergriffigen autistischen Zahlen-Bernds, einfach das Elektroauto zu kaufen und zu fahren, was man mag. Ich bin stolz aus Deutschland ausgewandert und mich in Norwegen niedergelassen zu haben. Ihr habt dieses nationalisitsch-ideologische Geschwafel satt? Wandert aus!
Marco
02.10.2025 um 06:03
Auswandern ist OK, Kommentare im nicht nüchternen Zustand zu schreiben allerdings nicht...
Kasimir
02.10.2025 um 20:47
War ja klar, dass ein Troll mit Nonsens kontern möchte. Anfang 2020 zogen wir nach Norwegen. Unsere Reisen nach Deutschland sind heuer jedesmal eine Reise in eine Vergangenheit mit Unmengen an stinkenden Diesel-Fahrzeugen. Dass diese immer noch gekauft werden, ist mir ein Rätsel. In Norwegen haben wir wahrlich Mitleid mit EU-Bürger:innen, welche als Geisel der Autoindustrie Ihre Elektroautos viel teurer mit Strafsteuern kaufen müssen. Der Aufprall deutscher Autobauer in die Realität wird hart, wenn in den nächsten Jahren BEV günstiger als ICE zu kaufen sind.
ioniqKnechter
03.10.2025 um 09:48
Das hat Robert ja schon 2019 vorhergesagt– aber wer hört schon auf einen Kinderbuchautor- Wenn die deutschen Hersteller die Zeichen der Zeit weiter verschlafen oder absichtlich verzögern, wird ihr Ende schneller kommen, als sie glauben. Zuvor werden sie sicher noch staatliche Hilfen einfordern – mit dem Hinweis auf die vielen Arbeitsplätze. Hätte Volkswagen beispielsweise die 30 Milliarden Euro Strafzahlungen rechtzeitig in Forschung und Entwicklung investiert, stünde der Konzern heute deutlich besser da.....Gerade bei der Software-Entwicklung musste für teures Geld das Know-how von Fremdfirmen eingekauft werden, da die eigene Softwareschmiede nicht in der Lage war, mit dem Fortschritt mitzuhalten. Die ersten ID.3-Modelle waren daher eher Ladenhüter. Erst jetzt beginnt eine Aufholjagd gegenüber Tesla, den Koreanern und den Chinesen. Zum Autobau gehört heute aber auch die Fähigkeit, regelmäßig Software-Updates „over the air“ bereitzustellen, bei denen Kundenwünsche direkt berücksichtigt werden.
Teslajoe
03.10.2025 um 13:57
Um das festzustellen brauchen wir ganz bestimmt nicht Robert.
Dixi K
02.10.2025 um 05:56
100%
Robert
02.10.2025 um 08:01
Norwegen zeigt uns ja ganz bescheiden, wie elektromobilität wirklich funktioniert. Unsere Politiker sollten sich da mal hinsetzen, die Augen öffnen und lernen, wie man es richtig macht – am besten sofort. Und falls Deutschland so weiter regiert wie bisher, werden wir bald das größte Freilichtmuseum der Welt. Nostalgiker aus aller Welt würden sicher stolz anreisen, um das „Historische Deutschland“ zu bewundern.
René
02.10.2025 um 08:04
Finanziert und subventioniert mit dem Fördern von Erdöl . Übrigens Jahr für Jahr mehr. Das Ganze ist an Doppelmoral nicht zu überbieten. Ein ökologischer Blödsinn der seines Gleichen sucht. Solange die Gläubigen (Wir retten den Planeten) mitmachen und alles schönreden läuft es leider so. Wichtig zu wissen, Glauben heisst nicht wissen!
ioniqKnechter
03.10.2025 um 10:42
René, klar kannst du weiterhin deinen blubbernden V8 fahren (oder ähnliches) – niemand nimmt dir den Spaß. Schick dein Geld ruhig brav ins Ausland für fossile Energie, statt ein BEV mit selbst erzeugtem Strom zu laden....Das angebliche ‚Verbrennerverbot‘ (das es gar nicht gibt) steht dir dabei genauso wenig im Weg wie die Tatsache, dass du für Service und Wartung locker das Doppelte zahlst. Und klar, ein BEV mit viel höherem Drehmoment? Wer braucht das schon – Hauptsache, es bollert laut unter der Haube. Fragt sich nur, wem will man damit imponieren, mit einem sehr teuren Hobby, abseits jeder Vernunft.
hamletmaschinist
02.10.2025 um 13:34
Wer kauft bloß dieses Öl, um ua in D damit über 40 mio Verbrenner-Pkw zu betreiben? Keine Käufer - keine Förderung.
ioniqKnechter
03.10.2025 um 10:22
Lieber weiter abhängig bleiben – wie ein Junkie – und jedes Jahr rund 80 Milliarden Euro an die Öldealer überweisen. Und dann natürlich in große Not geraten, sobald der Ölhahn (wie in der Ölkrise Anfang der 70er) oder die Gaslieferung (2022) abgedreht wird.....Warum auch in erneuerbare Energien investieren und eigene Energie erzeugen, wenn man doch so ‚verlässliche‘ Dealer hat? Wie dumm unsere Politiker doch sind ( Kanzler der zweiten Wahl u sein Gefolge), die von einnem noch dümmeren Volk gewählt wurden. Alles Gestern-Kleber!
Frank
02.10.2025 um 09:11
Die Rohstoffe, die ein Land zur Verfügung hat dafür zu benutzen, um einen Strukturwandel zu finanzieren, finde ich nicht verwerflich. Die Araber machen das auch so. Mit den eingenommenen Petro$, die eigene Gesellschaft zu entwickeln und in die Zukunft zu investieren. Das ist schlau. Wir haben keine Rohstoffe. Wir müssten in die Köpfe, sprich gute Bildung investieren. Machen wir aber nicht. Das ist dumm.
Micha
02.10.2025 um 09:00
Was ist besser: Erdöl fördern und Verbrenner fahren (Nachfrage weiter anheizen), oder Erdöl fördern und E-Autos fahren. Und von welchem Standpunkt aus ist eine zukünftige Transformation zu Netto-Null-Emissionen einfacher? Man kann jetzt natürlich wie du, versuchen in allem nur das Haar in der Suppe zu sehen, man kann aber auch anerkennen, dass Norwegen zumindest einen Teil des Wegs bereits gegangen ist und uns in einigen Bereichen weit voraus ist. Sieh es doch so: Wenn du kein Verbrenner mehr fährst, hat Norwegen einen Grund weniger, Öl zu verkaufen. Alles immer nur negativ zu sehen, ist ein Grund, warum es nicht mehr vorwärts geht und die gesellschaftliche Stimmung so schlecht ist, das kotzt mich wirklich an.
Melvin
02.10.2025 um 09:36
100% Zustimmung.
MiRe
02.10.2025 um 09:31
Ich stimme 100 % zu, Micha. Immer diese deutschen Bedenkenträger und Schlechtredner. Einfach mal ins Machen kommen, sich von anderen Ländern wie N inspirieren lassen, das nach unzähligen Politikerbesuchen dort auch hier 1:1 umsetzen (man muss das Rad nicht 2x erfinden) - das wäre die bessere Devise. E-Autos und Ladetechnik sind (mittlerweile) viel besser als ihr Ruf.
Norbert Straßenberger
02.10.2025 um 09:29
So ist es !!
erFahrer
02.10.2025 um 10:15
Während einige „führende“ Regierungensbeamte sich gefährdende Fragen zum Verbrenner in der Öffentlichkeit erlauben (siehe Arbeitsplätze ZF) sind andere Länder bereits frei von der eigenen Ölgeißel. Ja, für die noch vorhandenen Verbrenner dort stellt sich mehr und mehr die Infrastrukturfrage der Betankung. Und wir täten gut daran an all den sonnigen und windigen Tagen die Erneuerbaren auch für die Mobilität zu befreien.
Othmar Kralowetz
02.10.2025 um 10:41
Hallo, solange die Norweger so Deppen finden die Ihnen Öl und Gas abkaufen ist das gut. Die Blöden sind die Deppen! LG
ioniqKnechter
03.10.2025 um 10:06
Man hört ja ständig Politiker vom großen ‚Verbrennerverbot‘ schwafeln. Lustig dabei: Beschlossen wurde lediglich das Ende des Verkaufs neuer fossiler Fahrzeuge – das Weiterfahren der bestehenden Verbrenner war nie verboten.Aber klar, warum bei den Fakten bleiben, wenn man mit Panikmache Stimmung machen kann? Da fragt man sich schon: Sind diese Politiker – meist ältere weiße Männer – wirklich so vergesslich? Oder glauben sie ernsthaft, die Wähler seien zu dumm, den Unterschied zu verstehen? Nun ja, was will man vom Kanzler der zweiten Wahl verlangen? Wir hätten Robert haben können!
Mark
02.10.2025 um 12:23
100%
Volker
03.10.2025 um 10:05
Obwohl Norwegens Wohlstand seine Wurzeln in den fossilen Energien hat ist man führend beim beenden des fossilen Zeitalters. Das ist wirklich eine kluge und vorausschauende Politik.Ich fahre schon seit mehreren hunderttausend Kilometern rein elektrisch und genieße die Vorzüge jeden Tag. Völlig unverständlich wie jemand glauben kann fossile Rumpelkisten hätten einen Platz in der (durchaus nahen) Zukunft.

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