Kölner Verkehrs-Betriebe bestellen 78 Elektrobusse von Irizar
Die 78 Elektrobusse von Irizar kommen zu den 118 E-Bussen des niederländischen Herstellers VDL hinzu, die die KVB bereits in Betrieb haben. Mit den neuen E-Bussen von Irizar werden fast zwei Drittel der KVB-eigenen Busflotte elektrisch sein. Schließt man noch Fahrzeuge von Subunternehmern ein, so wird es dann fast die Hälfte sein. Im Rahmen ihrer Elektrifizierung hat die KVB bereits 2024 einen speziellen E-Bus-Betriebshof in Köln-Porz eingeweiht. Darüber haben wir dieses Jahr auch mit Technik-Vorstand Jörn Schwarze in einem Interview gesprochen.
Bestellt haben die KVB nun das bekannte Elektrobus-Modell Iriziar ie bus 12 (Solobus) sowie Irizar ie bus 18 (Gelenkbus). Das Fahrzeug ist wie ein klassischer Stadtbus designt, während es vom selben Hersteller auch noch den extravaganten ie tram gibt, dessen Äußeres an eine Straßenbahn angelehnt ist und der u.a. in London im Einsatz ist.
Die Gelenkbusse werden mit einer Batteriekapazität von 613,8 kWh ausgestattet, die für eine Reichweite von 180 bis 230 Kilometer sorgen soll. Die Batterien der kürzeren und leichteren Solobusse besitzen eine Kapazität 511,5 kWh und bringen diese 200 bis 260 Kilometer weit.
Der elektrische Antrieb des Motors der Gelenkbusse besitzt eine Nennleistung von 285 kW sowie 385 kW Spitzenleistung, die zum Beispiel beim Anfahren und Beschleunigen abgerufen werden kann. Bei den Solobussen gilt eine Nennleistung von 185 kW und eine Spitzenleistung von 290 kW. Die Elektromotoren stammen von der US-Marke Cummins Accelera, werden aber in Europa hergestellt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 85 km/h, wobei die Motoren dafür leicht gedrosselt werden.
Die Anschaffung der 78 neuen Elektrobusse wird vom Bundesland Nordrhein-gefördert. Die Zuwendung des Landes erfolgt nach Paragraph 13 des ÖPNV-Gesetzes NRW als Investitionsmaßnahmen im besonderen Landesinteresse. Übernommen werden dabei 60 Prozent der Mehrkosten eines E-Busses im Vergleich zum vergleichbaren Dieselbus. Wie hoch der Anschaffungspreis liegt, darüber haben die Partner Stillschweigen vereinbart.
Die KVB bestellen die E-Busse nicht direkt bei Irizar, sondern beim Hamburger Lösungsanbieter Jebsen & Jessen e-Mobility, der seit 2017 als Vertriebspartner von Irizar aktiv ist. Es ist laut der Website von Jebsen & Jessen bereits die vierte Bestellung von Irizar-Elektrobussen aus Deutschland, die über das Unternehmen abgewickelt wird. Frühere Aufträge kamen von der Rheinbahn in Düsseldorf, von ICB aus Frankfurt/Main und von der BSAG in Bremen. Die Bestellung der KVB ist aber mit Abstand der bislang größte in Deutschland getätigte Auftrag für Irizar-Elektrobusse: Rheinbahn, ICB und BSAG kommen zusammen auf 42 Fahrzeuge, die KVB haben aber 78 Einheiten bestellt.
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