Lucid meldet Umsatzwachstum, senkt aber Produktionsprognose
Die Lucid Group meldete für das dritte Quartal einen Umsatz von 336,6 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Der Nettoverlust verringerte sich leicht auf 978,4 Millionen US-Dollar, verglichen mit 992,5 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum.
Nach Quartalsende vereinbarten Lucid und sein größter Anteilseigner, der saudische Staatsfonds PIF (Public Investment Fund), die Kreditfazilität mit verzögerter Auszahlung von 750 Millionen US-Dollar auf rund 2 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Durch die Erweiterung dieser Kreditlinie steigt die Gesamtliquidität von Lucid auf 5,5 Milliarden US-Dollar, gegenüber 4,2 Milliarden US-Dollar Ende September.
Die Kreditlinie wurde von Lucid aber noch nicht in Anspruch genommen, sondern kann bei Bedarf und geteilt in mehrere Tranchen abgerufen werden. Lucid erklärte, man werde „weiterhin alle Finanzierungs- und Liquiditätsoptionen, einschließlich der öffentlichen Märkte, prüfen, sobald die entsprechenden Bedingungen gegeben sind.“
Marc Winterhoff, Interims-CEO von Lucid, sagte: „Wir haben in diesem Quartal eine starke operative Dynamik beibehalten und sowohl in der Produktion als auch bei den Kundenauslieferungen solide Ergebnisse erzielt. Unser Team konzentriert sich weiterhin intensiv darauf, die Produktion hochzufahren und die erheblichen Lieferkettenstörungen zu beheben, die die gesamte Branche betreffen.“
Winterhoff fügte hinzu, dass die Zusammenarbeit mit Nvidia zur Entwicklung von autonomen Fahrsystemen der nächsten Generation Lucid „zu den ersten Anbietern macht, die autonomes Fahren auf Level 4 in privaten Pkw einführen.“ Außerdem wurde eine bereits im Juli kolportierte Investition von 300 Millionen US-Dollar von Uber zur Integration des Gravity in autonome Fahrdienstflotten bestätigt.
Das Unternehmen lieferte im dritten Quartal 4.078 Fahrzeuge aus, ein Plus von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr, und produzierte 3.891 Einheiten – 116 Prozent mehr als im dritten Quartal 2024. Rund 1.000 dieser Fahrzeuge wurden in Saudi-Arabien endmontiert.
Trotz der verbesserten Zahlen senkte Lucid seine Produktionsprognose für 2025 erneut auf rund 18.000 Fahrzeuge, nach zuvor 18.000 bis 20.000 Einheiten und einem früheren Zielwert von 20.000 Fahrzeugen. Das Unternehmen reduzierte zudem die untere Grenze seiner Investitionsprognose um 100 Millionen US-Dollar auf nunmehr 1 bis 1,2 Milliarden US-Dollar. Der Elektroautohersteller gab bekannt, weiterhin an der Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Markteinführung des Elektro-SUV Gravity zu arbeiten, erwartet aber im vierten Quartal einen deutlichen Anstieg der Auslieferungen dieses Modells.
Neue Führungskräfte für Lucid
Parallel zur Veröffentlichung der Geschäftszahlen präsentierte Lucid mehrere wichtige organisatorische Änderungen, die das Wachstum beschleunigen, die Entscheidungsfindung optimieren und die globale Expansion stärken sollen. Emad Dlala wurde zum Senior Vice President Engineering and Digital befördert und übernimmt damit die Verantwortung für die gesamte Fahrzeugentwicklung und Softwareentwicklung.
Erwin Raphael wurde zum Senior Vice President Revenue ernannt und ist nun weltweit für Vertrieb und Service zuständig. Marnie Levergood verstärkt das Unternehmen als Senior Vice President Quality und bringt Erfahrung von Scout Motors, Stellantis und Magna mit. Sie folgt auf Jeri Ford, die nach 35 Jahren in der Automobilindustrie in den Ruhestand geht.
Interims-CEO Winterhoff ist überzeugt, dass die neue Führungsstruktur Lucid helfen wird, die Wachstumsstrategie effizienter umzusetzen. „Während wir die Produktion des Lucid Gravity beschleunigen und uns auf die Markteinführung unserer Midsize-Plattform vorbereiten, werden diese Änderungen dazu beitragen, schnellere Innovationen und eine stärkere Umsetzung zu erreichen“, sagte er.
lucidmotors.com (Q3), lucidmotors.com (Personalien)
Dieser Artikel von Carla Westerheide erschien zuerst in der internationalen Ausgabe von electrive.





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