Elektroauto-Neuzulassungen legen in Deutschland weiter zu

Insgesamt 55.741 Elektroautos kamen im November in Deutschland neu auf die Straße – und lösten damit den Oktober als stärksten Monat seit dem Ende des Umweltbonus 2023 ab. Mit einem Anteil von 22,2 Prozent an den Pkw-Neuzulassungen war mehr als jeder fünfte neue Pkw mit einem rein elektrischen Antrieb ausgestattet.

Kba november

Nach dem Ferienmonat August legten die Elektroauto-Neuzulassungen im September wieder spürbar zu. Im Oktober wies das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sogar erstmals wieder mehr neue Elektro-Pkw seit dem Umweltbonus-Aus im Jahr 2023 aus. Diesen Titel musste der zehnte Monat des Jahres jedoch schnell wieder abgeben: Im November legten die Zahlen erneut zu, auch wenn das Wachstum im Vergleich zum Oktober etwas geringer ausfiel.

Einen Einfluss darauf könnte die angekündigte Förderung, die sich jedoch nur an Haushalte mit geringem bis mittlerem Einkommen richtet, gehabt haben. „Bereits die Aussicht auf eine neue E-Auto-Kaufförderung führt häufig zu einer Abwartehaltung. Kurzfristig, bevor die Förderung verfügbar ist, ist also eher mit einer stabilen Nachfrage zu rechnen. Sobald das Programm startet und die konkreten Bedingungen gelten, ist von einer erhöhten Nachfrage nach E-Autos auszugehen“, so die Einschätzung von Sandra Wappelhorst und Jan Dornoff vom ICCT im electrive-Interview. Doch auf die Ausgestaltung der Elektroauto-Förderung konnte sich die schwarz-rote Bundesregierung erst vergangene Woche im Koalitionsausschuss einigen. Und noch fehlt der offizielle Startschuss.

Von Spekulationen der weiteren Entwicklung nun aber zurück zu den belegbaren Fakten: Im vergangenen Monat wurden 55.741 Elektroautos neu zugelassen, was ein Plus von 58,5 Prozent zum Vorjahresmonat (35.167) bedeutet. Damit haben die reinen Stromer auch deutlich stärker zugelegt als der Gesamtmarkt. Über alle Antriebsarten hinweg kamen im November 250.671 Neuwagen in der KBA-Statistik hinzu, 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Elektro-Pkw erreichten somit einen Anteil von 22,2 Prozent an den Pkw-Neuzulassungen.

Nur leicht geringer war der Zuwachs bei den Plug-in-Hybriden, die im Vergleich zum Vorjahresmonat um 57,4 Prozent zulegen konnten. Insgesamt 32.433 Teilzeitstromer kamen im vergangenen Monat neu auf die Straße. Sie erreichten einen Anteil am Gesamtmarkt von 18,8 Prozent.

Einen Rückgang verzeichneten hingegen die Diesel-Pkw. Insgesamt 29.471 neue Diesel verzeichnete das KBA im November, was einem Rückgang von 19,3 Prozent gegenüber dem November 2024 bedeutet. Die reinen Benziner mussten sogar ein Minus von 21,1 Prozent hinnehmen, kamen aber immerhin noch auf 61.067 Neuzulassungen. Diese Antriebsart erreichte einen Anteil von 24,4 Prozent.

Die Rückgänge bei den reinen Verbrennern sind allerdings nur bedingt aussagekräftig, da sich ein guter Teil der Neuzulassungen auch in das nominell größte Segment der Hybride (70.916 Exemplare, 28,3 Prozent Marktanteil) verschoben haben dürfte. Als Hybrid zählt das KBA Voll- und Mildhybride, also auch Fahrzeuge, die teilweise nicht einmal kürzeste Strecken rein elektrisch fahren können, aufgrund eines E-Motors im Antriebsstrang aber offiziell als Hybrid zählen.

Die Aufschlüsselung nach Marken ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Erst mit den Modellzahlen – die am kommenden Freitag veröffentlicht werden sollen – teilt das Kraftfahrt-Bundesamt die entsprechenden Informationen mit. Wie gewohnt reichen wir diese Zahlen nach.

Lediglich ein erster Blick auf die Zulassungszahlen der reinen E-Marken ist derzeit möglich. Unter jenen E-Marken musste beispielsweise Smart (387 Neuzulassungen) im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Minus von 49,6 Prozent hinnehmen. Die derzeitigen Modelle können offenbar nicht mehr so überzeugen. Bei Tesla lag das Minus mit 1.1763 Neuzulassungen nur bei 20,2 Prozent.

Polestar profitiert hingegen von seiner wachsenden Modellpalette und lag im November mit 393 Neuzulassungen 88,9 Prozent im Plus. Vinfast hat es auf immerhin 79 neue Exemplare gebracht, was für ein Wachstum von 113,5 Prozent sorgte. Xpeng sticht als reine E-Mark mit 333,3 Prozent allerdings heraus. 351 neue Exemplare des chinesischen Autobauers wurden neu zugelassen – das starke Wachstum gibt es also vor allem aufgrund der geringeren Ausgangsbasis aus dem Vorjahr.

kba.de

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