Aschheim bei München: DHL nimmt ersten internen Lkw-Ladepark ans Netz

DHL läutet den Aufbau interner E-Lkw-Ladeparks an seinen deutschen Paketzentren ein: Im Paketzentrum Aschheim bei München sind nun die ersten sechs Lkw-Ladepunkte mit bis zu 400 kW in Betrieb gegangen. Bis 2027 sollen bei DHL bundesweit 170 solcher Lkw-Ladepunkte entstehen.

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Thomas Schlickenrieder (links), Leiter Betriebsinfrastruktur Post & Paket Deutschland der DHL Group und Christoph Ebert, Geschäftsführer von E.ON Drive.
Bild: DHL Group

Vor eineinhalb Jahren haben DHL und E.ON eine Kooperation verkündet, um an Zentren des Paketdiensts Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge zu installieren. Nun melden die Partner den ersten realisierten Standort: In Aschheim sind die ersten sechs Ladepunkte für E-Lkw in Betrieb gegangen. Es handelt sich bei den Geräten einem beigefügten Pressebild zufolge um Hypercharger von Alpitronic mit je zwei Ladepunkten und bis zu 400 kW. Laden an der Säule zwei Lkw gleichzeitig, wird der Output gesplittet.

Bis 2027 wollen DHL und E.ON insgesamt 170 solcher Ladepunkte aufstellen und damit für DHL die Voraussetzung schaffen, Dutzende weiterer E-Lkw zu betreiben. Aktuell sind im Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland der DHL Group 17 E-Lkw verschiedener Hersteller im Dienst. Weitere 42 elektrische Trucks hat DHL über den E-Nutzfahrzeugvermieter Hylane bestellt. Perspektivisch strebt der Paketdienstleister eigenen Angaben zufolge „einen Ausbau der E-Lkw-Flotte in den dreistelligen Bereich“ an.

E.ON übernimmt im Zuge der Partnerschaft sowohl Planung und Aufbau der Schnelllade- sowie Transformatorstationen als auch das Lastmanagement und den Betrieb, wie DHL im vergangenen Jahr mitteilte. Die Ladestationen sollten nach damaligen Stand so errichtet werden, dass die Fahrzeuge an der Verladerampe und an den Außenstellplätzen geladen werden können. „Hierfür erstellt E.ON spezielle Lösungen, um die jeweiligen Gegebenheiten der Nutzfahrzeuge und Ladesituationen perfekt abzubilden“, so DHL seinerzeit. „So sind Traversensysteme mit einer Führung der Ladekabel von oben und das Laden an Laderampen bei engen Platzverhältnissen problemlos möglich.“

Der Umfang der Kooperation hat sich unterdessen geändert: 2024 war noch von bis zu 250 Ladepunkten zwischen 150 und 400 kW die Rede. Außerdem sollte der Ausbau bereits 2024 beginnen und 2025 schon 150 E-Lkw bei DHL im Dienst stehen. So schnell ließ sich das E-Lkw-Ökosystem offenbar nicht realisieren. Auf die Verzögerung geht DHL jedoch nicht ein. Thomas Schlickenrieder, Leiter Betriebsinfrastruktur Post & Paket Deutschland der DHL Group, kommentiert vielmehr: „Mit dem Aufbau eigener Hochleistungsladeparks schaffen wir die Basis für den weiteren Ausbau nachhaltiger Logistik und den Einsatz zusätzlicher E-Lkw in unserer Transportflotte.“

Laut Christoph Ebert, Geschäftsführer von E.ON Drive, ist die Die DHL Group ein Pionier im Bereich des nachhaltigen Güterverkehrs – „und wir freuen uns, die fortwährende Dekarbonisierung ihres Post- und Paket-Bereichs als Partner zu unterstützen“. Gemeinsam setze man modernste Ladestationen und intelligentes Lastmanagement ein, um CO2-Emissionen in der Logistik wirksam zu reduzieren und dabei die Gesamtbetriebskosten der elektrischen DHL-Flotte zu senken.

In der Abholung und Zustellung setzt DHL unterdessen bereits 35.000 E-Fahrzeuge weltweit ein – hier werden allerdings auch die E-Trikes hinzugezählt, es handelt sich also nicht um 35.000 Elektro-Transporter und -Lastwagen. Bis 2030 soll der Anteil an eigenen E-Fahrzeugen in diesem Bereich 66 Prozent betragen. Mit Blick auf die schweren Lkw setzt die DHL Group im deutschen Post- und Paketmarkt derzeit besagte 17 E-Lkw ein. Hinzu kommen 450 CNG (Compressed Natural Gas)-Lkw, die an zehn CNG-Tankstellen – ebenfalls an Paketzentren – aufgetankt werden können.

Was die Ladeinfrastruktur angeht, meldet DHL zurzeit weltweit rund 40.000 E-Ladepunkte, die die betriebliche Aufladung der Fahrzeuge sichern. Diese Ladestationen sind aber nicht vergleichbar mit den nun in Aschheim installierten Hochleistungsladepunkten für E-Lkw, „da für letztere die hundertfache Leistung benötigt wird“, wie DHL vergegenwärtigt.

group.dhl.com

1 Kommentar

zu „Aschheim bei München: DHL nimmt ersten internen Lkw-Ladepark ans Netz“
Herbert Wertig
05.12.2025 um 14:56
Sind in den 35.000 E-Fahrzeuge neben den Fahrrädern/Trikes auch die LKW mit RangeExtender eingerechnet?

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