AESC nimmt Gigafactory in Sunderland in Betrieb

Der Zellhersteller AESC hat seine neue Batteriefabrik in Sunderland offiziell eröffnet und die Produktion gestartet, rund drei Jahre nach dem Baubeginn. Zum Einsatz kommen die AESC-Akkus unter anderem im neuen Nissan Leaf, dessen Produktion in Sunderland ebenfalls gerade angelaufen ist.

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Bild: AESC

Die Jahreskapazität der AESC-Fabrik liegt anfangs bei 15,8 GWh, wie die Automotive Energy Supply Company (AESC) zum Produktionsbeginn mitteilt. Zum Baubeginn im Dezember 2022 war noch von zwölf GWh Kapazität zur Eröffnung die Rede. Allerdings haben sich die Pläne rund um die AESC-Batteriefabrik in Sunderland mehrfach geändert: Bei der ersten Ankündigung im Juli 2021 war noch der Start mit 9 GWh geplant. Wie weit die Produktion in späteren Ausbaustufen hochgefahren werden soll, gibt AESC zur Eröffnung übrigens nicht an – zuletzt war von bis zu 35 GWh die Rede.

Die in Sunderland hergestellten AESC-Zellen bleiben teilweise vor Ort: Das neue Batteriewerk befindet sich in der Nähe des Fahrzeugwerks von Nissan in Sunderland. Dort wird die dritte Generation des Nissan Leaf gebaut, in der die AESC-Zellen eingesetzt werden. Die Produktion des neuen Leaf haben die Japaner einen Tag vor AESC offiziell gestartet. Unsere ersten Fahreindrücke aus dem neuen Leaf können Sie hier nachlesen.

Die neue AESC-Fabrik ist übrigens nicht die erste Gigafactory in Großbritannien und selbst nicht einmal die erste AESC-Fabrik in Sunderland: AESC wurde einst als Batterie-Sparte von Nissan gegründet und hat seit 2012 in Sunderland Batteriezellen für die erste Leaf-Generation und den in Barcelona gebauten Transporter e-NV200 hergestellt – jedoch mit maximal 1,9 GWh deutlich kleiner als jetzt. Später hat Nissan sein Batteriegeschäft aber verkauft, AESC ist inzwischen also nur noch ein Partner, aber keine Tochter mehr.

Die neue Gigafactory beinhaltet den größten Reinraum Großbritanniens, wie AESC zur Inbetriebnahme betont. Dort sollen „die hochmodernen Batteriezellen des Unternehmens nach höchsten Qualitätsstandards“ gefertigt werden. Sobald das Werk voll betriebsbereit ist, sollen dort rund 1.000 Menschen beschäftigt sein – eine Vervierfachung seit der Gründung von AESC UK im Jahr 2019. Das Unternehmen hat noch Stellen ausgeschrieben und ist auf der Suche nach Mitarbeitern.

„Die Inbetriebnahme unserer neuen britischen Gigafactory für Elektrofahrzeugbatterien stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Batterietechnologie dar. Sie wird den neuen Nissan Leaf mit Strom versorgen und die Elektrifizierung der britischen Automobilindustrie auf ein neues Niveau heben“, sagt Jim Marley, Werksleiter von AESC UK. „Unsere ursprüngliche Gigafactory war die erste in Europa, und Werk 2 wird eine widerstandsfähige, global wettbewerbsfähige Lieferkette für Elektrofahrzeuge in Großbritannien bilden.“

Übrigens: Am selben Tag wie AESC hat die VW-Batterietochter PowerCo in ihrer ersten Gigafactory in Salzgitter mit der Serienproduktion von Batteriezellen begonnen. Alles rund um die Fertigung der VW-Einheitszelle in Deutschland können Sie hier nachlesen.

aesc-group.com, linkedin.com

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