VW, JAC & FAW: Joint Venture mit Fokus auf Ladegeräte

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Volkswagen hat mit seinen China-Partnern JAC und FAW ein Joint Venture für die Entwicklung, die Produktion und den Verkauf von Ladeinfrastruktur gegründet. Dabei geht es sowohl um Wallboxen als auch um die Installation, Wartung und den Betrieb von öffentlichen Ladepunkten.

Die Information basiert auf einer von chinesischen Medien übernommenen Meldung des Internetportals qichacha.com. Demnach wird das Gemeinschaftsunternehmen seinen Sitz in Changzhou haben und mit einem Kapital von 812 Mio Yuan (rund 105 Mio Euro) starten.

Während Volkswagen China und FAW je 244 Mio Yuan (rund 31,5 Mio Euro) beisteuern, bringt JAC Motors 81,2 Mio Yuan (10,5 Mio Euro) auf. Als viertes an dem Joint Venture beteiligtes Unternehmen wird zudem Jiangsu Wanbang Dehe genannt, ein in Changzhou ansässiger Produzent von Ladeinfrastruktur, der vermutlich den Differenzbetrag zur oben genannten Stammkapitalsumme drauflegt. Als Verantwortlicher für das neue Gemeinschaftsunternehmen wird Wei-Ming Soh, Executive Vice President von Volkswagen, genannt.

Die Ambitionen des deutschen Autokonzerns sind mit Blick auf die Volksrepublik enorm: Binnen zwei Jahren will Volkswagen mehr als 30 neue Modelle mit Elektro- und Plug-in-Hybridantrieben auf den chinesischen Markt bringen, wobei die Hälfte lokal produziert und die andere Hälfte importiert werden soll. Ziel des Konzerns ist es, im Jahr 2020 rund 400.000 elektrifizierte Fahrzeuge auszuliefern und diese Zahl bis 2025 auf 1,5 Millionen zu steigern. Bis 2022 ist der Konzern bereit, mit seinen Joint-Venture-Partnern SAIC, FAW und JAC 15 Mrd Euro in die Zukunftsfelder Elektroautos, autonomes Fahren, Digitalisierung und neue Mobilitätsdienstleistungen zu investieren.

Die Aktivitäten der Wolfsburger in China sind aktuell entsprechend vielfältig und reichen von dem Aufbau von Werken über Beteiligungsambitionen bis zu Plänen für ein Schnellladenetzwerk. So plant etwa das Joint Venture von Volkswagen und JAC, für umgerechnet rund 674 Mio Euro ein Elektroauto-Werk im chinesischen Hefei zu errichten. Die geplante Produktionskapazität: rund 100.000 rein elektrische Autos pro Jahr. Das erste elektrische Modell des Unternehmens, der E20X, soll derweil noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Und die Bande zwischen Volkswagen und JAC könnte noch enger werden: Erst vor Kurzem meldete Reuters, dass Volkswagen den Kauf einer großen Beteiligung an dem chinesischen Joint-Venture-Partner prüfe.

Bisher galt als gesetzt, dass sich VW bei seiner China-Offensive vor allem auf die langjährigen Partnerschaften mit FAW und SAIC stützt. Unter anderem bauen die Wolfsburger mit SAIC aktuell ein Elektroautowerk in Shanghai auf, in dem ab 2020 vor allem Audi-Fahrzeuge vom Band laufen sollen. Mit FAW und lokalen Partnern ist zudem u.a. die Errichtung eines chinesischen Schnelllade-Netzwerks Thema. Die Rede ist vor diesem Hintergrund von einem geplanten Joint Venture mit einem Startkapital von 1 Mrd Yuan (rund 130 Mio Euro).
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