Tesla: Mit Maxwell-Technologie zu eigenen Batteriezellen?

tesla-batteriezelle-2170-youtube

Tesla könnte mit der durch die Übernahme von Maxwell erworbenen Technologie künftig eigene Batteriezellen herstellen, anstatt sich auf Panasonic zu verlassen. Darauf deuten Kommentare von Elon Musk, JB Straubel und Drew Baglino bei der jüngsten Hauptversammlung von Tesla hin.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Wirklich spruchreif sind die Pläne aber offenbar noch nicht. Nähere Infos soll es auf dem „Battery and Powertrain Investor Day“ geben, den Tesla bis Ende des Jahres abhalten will. Die Spekulationen stützen sich auf Aussagen der Tesla-Manager während der Hauptversammlung im Juni.

Da deutete Elon Musk an, dass derzeit die Skalierung der Batterieproduktion das Wachstum von Tesla begrenze. „Wir tun alles, um sicherzustellen, dass wir so schnell wie möglich skalieren können“, so Musk. Als es jedoch um die Batterieproduktion ging, sagte er, dass er „die Katze nicht zu sehr aus dem Sack lassen wolle“.

CTO JB Straubel sagte zwar, dass Tesla eine „großvolumige Lösung für die Batteriezellenproduktion“ benötige, wollte den Einstieg aber auch nicht bestätigen. Drew Baglino, im Range eines Vice President verantwortlich für Technologie, ergänzte, dass man „Herr seines eigenen Schicksals“ sein wolle.

Bislang hängt Tesla bei den Batteriezellen von seinem Partner Panasonic ab. Die Zellen vom Typ 18650 für das Model S und Model X werden von Panasonic geliefert, die neueren Zellen vom Typ 2170 für das Model 3 fertigt Panasonic in der Gigafactory 1 in Nevada. Wichtig ist aber: Obwohl die Produktion gemeinsam in einer großen Halle stattfindet, gehören die Anlagen und Mitarbeiter der Zellproduktion zu Panasonic. Erst wenn die Zellen offiziell an Tesla übergeben sind, übernehmen andere Mitarbeiter und Maschinen die Weiterverarbeitung zu Batteriepacks für die Elektroautos.

Bei der möglichen eigenen Fertigung von Batteriezellen könnte die Technologie von Maxwell helfen, das Tesla übernommen hat. „Dies ist eine sehr wichtige Technologie, die große Auswirkungen auf die Kosten und den Umfang der Zellproduktion haben wird“, soll Musk über Maxwell gesagt haben. „Sie reduziert sowohl die Kosten als auch das Kapital, das für die Skalierung der Zellproduktion erforderlich ist.“

Zum Hintergrund: Maxwell tüftelt an sogenannten „trockenen Elektroden“, die ohne Lösungsmittel auskommen und die Leistung von Lithium-Ionen-Zellen deutlich verbessern sowie die Produktionskosten senken sollen. Die Rede ist von bereits entwickelten Demozellen mit einer Energiedichte von über 300 Wh/kg und einem Potenzial von über 500 Wh/kg.

Wie stark Tesla bereits an Batteriezellen forscht, zeigt eine Patentanmeldung aus Kanada. Darin geht es um einen neuen Weg, das Elektrolyt in einer Lithium-Zelle zu analysieren. So soll das Versagen einzelner Batteriezellen verhindert werden. Das Patent wurde von Jeff Dahn angemeldet, dem Leiter von Tesla Canada Industrial Reserach.

Update 09.10.2019: Tesla hat das Geschäft des übernommenen Energiespeicher-Spezialisten Maxwell Technologies in die eigene Unternehmensstruktur integriert. Chris Stewart ist nun als „Head of Maxwell Ultracapacitors at Tesla“ tätig. Unterdessen gestaltet sich die Kooperation von Tesla und Panasonic einem neuen Bericht zufolge zunehmend schwierig.
electrek.co, electrek.co (Patentanmeldung), teslamag.de, electrek.co (beide Update)

0 Kommentare

zu „Tesla: Mit Maxwell-Technologie zu eigenen Batteriezellen?“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch