DB Schenker wird Gesellschafterin bei Volocopter

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Der E-Flugtaxi-Hersteller Volocopter erhält Gesellschafter-Zuwachs: DB Schenker stellt sich dem 2011 gegründeten Unternehmen zur Seite. Die Beteiligung der Bahn-Logistiktochter erfolgt im Rahmen der dritten Finanzierungsrunde, die der Firma weitere 87 Millionen Euro eingebracht hat.

Neben DB Schenker beteiligen sich die Mitsui Sumitomo Insurance Group und TransLink Capital als neue Investoren, sowie Lukasz Gadowski und btov als bestehende Investoren. Bereits im September vermeldete Volocopter eine Zwischenbilanz zur dritten Finanzierungsrunde: Seinerzeit waren schon 50 Millionen Euro zusammengekommen – mit maßgeblicher Beteiligung des chinesischen Konzerns Geely. Die Geely Holding ist zu jenem Zeitpunkt – wie nun DB Schenker – ebenfalls als Minderheitsgesellschafterin bei Volocopter eingestiegen. Außerdem ist ein gemeinsames Joint Venture in Planung.

Doch zurück zum frischen Kapitalzuwachs: Die Investitionen aus der neuen Runde sollen laut dem Luftfahrt-Startup der Zertifizierung des aktuellsten Flugtaxi-Modells VoloCity, der Einstellung weiterer Branchenexperten sowie einer zweiten Generation der Schwerlastdrohne VoloDrone dienen, die zur Marktreife geführt werden soll. Zusammen mit den Einnahmen aus den beiden früheren Finanzierungsrunden kommt Volocopter nun insgesamt auf ein eingesammeltes Kapital in Höhe von 122 Millionen Euro.

Mit dem Abschluss der jetzigen Runde ändert sich auch die Zusammensetzung des Beirats: So hat Volocopter Yifan „Frank“ Li, Vice President der Geely Auto Group, und Jochen Thewes, Chef von DB Schenker, in das Gremium berufen. Auch der frühere Daimler-Chef Dieter Zetsche und Martin Hubschneider, Gründer der CAS Software AG, werden als unabhängige Mitglieder in den Beirat von Volocopter eintreten.

„Die neue Gesellschafterstruktur stärkt unser globales Netzwerk strategischer und finanzieller Partner erheblich“, äußert Volocopter-Chef Florian Reuter. Großes Ziel sei es, Urban Air Mobility für Passagiere und Güter zum Leben zu erwecken. „Mit unseren neuen Partnern holen wir die Expertise und die langfristige Finanzierung an Bord, um diese innovative Form der Mobilität Realität werden zu lassen.“

DB Schenker ist vor allem an der neuen Schwerlastdrohne interessiert, die auf der Webseite des Startups mit einer Nutzlast von 200 Kilogramm und 40 Kilometern Reichweite charakterisiert wird und die – wie im Video unten zu sehen – als Prototyp im Oktober 2019 zum ersten Mal abhob. „Wir sind überzeugt, dass die Technologie von Volocopter das Potenzial hat, Transportlogistik in eine neue Dimension für unsere Kunden zu befördern“, sagt Vorstandschef Jochen Thewes. DB Schenker teste autonome und elektrisch angetriebene Fahrzeuge bereits in verschiedenen Innovationsprojekten und auch im tatsächlichen Betrieb. „Mit der Integration der VoloDrone in unsere zukünftigen Lieferketten können wir den Wunsch unserer Kunden nach schneller, emmissionsneutraler Auslieferung auch an schlecht erreichbaren Orten bedienen. Wir sind begeistert, jetzt an diesem Innovationsschub in einem fantastischen Team teilzunehmen.“

Volocopter hat zuletzt mehrere öffentliche Flüge am Flughafen von Helsinki, in Stuttgart und in Singapur absolviert – zuletzt sogar bemannt. Von den deutschen Behörden hat das Unternehmen bereits 2016 eine vorläufige Verkehrszulassung erhalten. Außerdem gibt Volocopter an, als erste Firma auch von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit als Entwicklungsbetrieb anerkannt worden zu sein. Man arbeite nun an der kommerziellen Zulassung des VoloCity, heißt es aus der Firmenzentrale. Die erste kommerzielle Strecke hofft das Startup „in zwei bis vier Jahren“ einweihen zu können.
handelsblatt.com, press.volocopter.com

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