Zulassungen von E-Nutzfahrzeugen in der EU steigen

Der europäische Automobilherstellerverband ACEA hat die Zulassungszahlen in der EU für Busse, Lkw (ab 3,5 Tonnen) und Transporter im Jahr 2019 nach Antriebsarten veröffentlicht. Während sich die Werte bei Bussen und Lkw mehr als verdoppelt haben, ist das Segment der E-Transporter deutlich langsamer gewachsen.

Im Bereich der elektrisch aufladbaren Fahrzeugen (Batterie, Brennstoffzelle, Range Extender und Plug-in-Hybride) gab es in allen genannten Fahrzeugkategorien gegenüber 2018 Zuwächse: 170,5 Prozent bei den Bussen, 109,2 Prozent bei den Lkw und 22,9 Prozent bei den Transportern.

Bei den Bussen liegt laut der ACEA-Statistik der E-Anteil bei 4,0 Prozent. Hybridbusse kommen auf 4,8 Prozent, jene mit alternativen Kraftstoffen auf 6,2 Prozent. Die überwiegende Mehrheit (85 Prozent) sind immer noch Dieselbusse – aber die Nachfrage ging hier um 3,1 Prozent auf 34.123 Einheiten zurück. In vier der fünf großen EU-Märkte gab es bei den Dieselbussen Verluste: Spanien (-13,8%), Großbritannien (-12,0%), Italien (-11,8%) und Deutschland (-10,1%). Frankreich war der einzige Markt, der ein moderates Wachstum (+ 2,4%) bei der Registrierung neuer Dieselbusse verzeichnete. Benziner spielen weiterhin keine Rolle: 2019 wurden in der gesamten EU nur acht solche Fahrzeuge zugelassen.

Im vergangenen Jahr stiegen die Zulassungen neuer elektrischer 2 Busse in der EU von 594 Einheiten im Jahr 2018 um 170,5% auf 1.607 verkaufte Busse im Jahr 2019. Stärkster Markt waren hier die Niederlande (381 E-Busse), gefolgt von Frankreich (285) und Deutschland (187). Zusammen machten diese drei Länder mehr als die Hälfte aller im letzten Jahr verkauften E-Busse aus, so ACEA. Die Hybridbusse legten um 59,7 Prozent auf 1.918 Fahrzeuge zu, hier hatte Deutschland mit 454 Einheiten den größten Anteil. Interessante Beobachtung: Der Großteil der Hybrid-Zulassungen konzentriert sich auf sechs Länder – in 13 Ländern wurde hingegen kein einziger Hybrid-Bus zugelassen.

 

Während sich bei den E-Bussen inzwischen ein gewisser Markt entwickelt hat (wir berichten regelmäßig über diverse Ausschreibungen und Auslieferungen), ist der Elektro-Anteil bei den Lkw noch deutlich geringer. Der Diesel macht hier in der ACEA-Statistik immer noch 97,9 Prozent des Marktes aus. E-Lkw kommen auf 0,2 Prozent, Hybride auf 0,1 Prozent und alternative Kraftstoffe auf 1,7 Prozent. Mit Ausnahme von Italien (-9,5 %) stieg die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen in allen wichtigen EU-Märkten: Großbritannien (+ 10,2%), Deutschland (+ 3,0%), Frankreich (+ 0,8%) und Spanien (+ 0,3%).

Das Wachstum bei den E-Lkw – immerhin 109,2 Prozent – für die ACEA auch auf die kleine Vergleichsbasis zurück: Die Zulassungen stiegen lediglich von 357 E-Lkw in 2018 auf 747 Einheiten. Die Hauptmärkte für diese Fahrzeuge waren Deutschland (608 Einheiten), die Niederlande (76) und Frankreich (24), die im vergangenen Jahr zusammen 95% aller ECV-Lkw-Zulassungen ausmachten. In 12 EU-Ländern wurde kein einziger E-Lkw zugelassen. Bei den Hybrid-Lkw gingen die Verkäufe sogar um 10,8 Prozent auf 272 Einheiten zurück.

Was die ACEA in der Mitteilung zu den geringen E-Marktanteilen bei den Lkw jedoch nicht erwähnt: Im Gegensatz zu den Bussen gibt es nur wenige Modelle auf dem Markt. Bei den E-Bussen haben die Betreiber die Auswahl zwischen verschiedenen europäischen und internationalen Herstellern und können sich Fahrzeuge aussuchen, die genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Bei den E-Lkw sind viele Modelle noch in Flottenversuchen und Praxistests unterwegs und oftmals noch nicht frei verkäuflich auf dem Markt. Allerdings sind die Anforderungen an E-Lkw auch höher als an Busse mit einem klar definierten täglichen Einsatzgebiet.

Auch bei den E-Transportern gibt es große Unterschiede im Einsatz – von schwer kalkulierbaren Langstrecken-Transporten bis hin zum innerstädtischen Zustellbetrieb. Das Wachstum des E-Anteils im Transportersegment (Diesel machen hier noch 92,8 Prozent aus) um 22,9 Prozent auf einen Marktanteil von 1,2 Prozent ist vor allem auf zwei Länder zurückzuführen: Frankreich (8.087 Einheiten) und Deutschland (6.704 Einheiten) waren im vergangenen Jahr die größten Märkte für E-Transporter. Zusammen machen sie fast 60 Prozent der neu zugelassenen 26.107 E-Transporter aus.

Im Jahr 2019 wurden 4.577 neue Hybrid-Transporter zugelassen, 159,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieses dreistellige Wachstum war jedoch hauptsächlich auf eine niedrige Vergleichsbasis zurückzuführen. In der Tat machten Hybride nur 0,2 Prozent aller in der EU verkauften leichten Nutzfahrzeuge aus.
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