Volkswagen startet MEB-Umbau des Werks Emden

VW hat die Umrüstung des Werks Emden für die Produktion von MEB-Elektroautos begonnen. Dabei setzt VW in seinem norddeutschen Werk jedoch auf eine andere Strategie als im ersten MEB-Werk in Zwickau.

In Sachsen ist wie berichtet vor wenigen Tagen der letzte Verbrenner vom Band gelaufen, Zwickau wird zu einem reinen Elektro-Werk. Während in Emden ab 2022 der ID.4 und zu einem späteren Zeitpunkt auch weitere Elektro-Modelle gebaut werden sollen, werden parallel weiter Verbrenner montiert. Die Fertigung der Modelle Passat Limousine und Variant, Arteon sowie der neuen Variante Shooting Brake wird laut VW für eine „mehrjährige Übergangszeit“ weiterlaufen.

In der finalen Ausbaustufe ist die technische Produktionskapazität am Standort für bis zu 300.000 E-Fahrzeuge ausgelegt. Für eine Investition von rund einer Milliarde Euro erwartet Andreas Tostmann, Volkswagen-Vorstand für Produktion und Logistik, „eine der modernsten Fabriken der Industrie“.

Zuletzt hatte es wegen einiger Aussagen von Ralf Brandstätter, der seit dem 1. Juli CEO der Marke Volkswagen ist, Zweifel gegeben, ob Brandstätter den Elektro-Kurs von Konzernchef Herbert Diess mitträgt. Nun äußert sich der Markenchef deutlich: „Mit dem Umbau unseres Werkes in Emden zu einem Produktionsstandort für E-Fahrzeuge beschleunigt Volkswagen den Systemwechsel.“ Mit der angesprochenen Milliarden-Investition werde der Standort Emden „zu einem wichtigen Eckpfeiler unserer Elektro-Strategie“.

Für den Parallel-Betrieb mit Elektroautos und Verbrennern wird eine neue Montagehalle mit einer Fläche von 50.000 Quadratmetern für die MEB-Stromer errichtet. Zudem werden Presswerk und Karosseriebau laut Volkswagen um 23.000 Quadratmeter erweitert, die Lackiererei modernisiert und eine neue „Bi-Color-Halle“ mit 6.000 Quadratmetern zum Schwarzlackieren der Fahrzeugdächer hinzugefügt. Die zweifarbige Lackierung sei eines der Markenzeichen der ID.-Familie. Bis Sommer 2021 werden noch die Lagerflächen erweitert.

Bei dem Umbau in Emden wollen die Wolfsburger auch die Erfahrungen aus Zwickau nutzen. Seit Herbst 2019 begleiten mehrere Mitarbeiter des Werks Emden den Aufbau der Anlagen und das Hochfahren der ID.3-Produktion in Zwickau. Gänzlich neu wird der Umgang mit Hochvolt-Komponenten in Emden jedoch nicht sein: Dort werden bereits seit einigen Jahren die PHEV-Versionen des Passat gebaut.
handelsblatt.com, volkswagen-newsroom.com

3 Kommentare

zu „Volkswagen startet MEB-Umbau des Werks Emden“
Fuchsi859
07.07.2020 um 09:56
Habe vor 3 Wochen einen e-up! Bestellt. Lieferung lt VW Webseite unverbindlich Q2/2021! Nicht mal die paar e-Autos die jetzt bestellt werden ( im Verhältnis zu Verbrennern) bekommt man schnell raus. Wie will man da eine Riesenzahl bewältigen?
D-Tric
07.07.2020 um 19:26
Die Produktion des Up ist halt nicht wirklich für große Stückzahlen ausgelegt. Ausserdem hört man ja auch immer wieder, dass VW mit dem e-Up kein Geld verdient. Warum sollten sie mehr davon verkaufen, als es für das Erreichen des Flottenverbrauchs notwendig ist? Mit den neuen (reinen) E-Modellen sieht das anders aus.
C Getto
07.07.2020 um 12:47
Eben! Man will ja nicht wirklich...

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