Volvo, Polestar und Ford bilden gemeinsamen CO2-Pool

Volvo Cars und das Tochterunternehmen Polestar werden nach eigenen Angaben ihre CO2-Reduktionsziele in 2020 über das von der EU geforderte Maß hinaus erfüllen und schließen deshalb eine CO2-Pooling-Vereinbarung mit Ford. Weitere Autohersteller könnten sich dem CO2-Pool anschließen, heißt es.

Sämtliche europäischen CO2-Pools müssen bekanntermaßen bis Ende des Jahres deklariert werden. Volvo und Polestar bieten nun im Pkw-Bereich ihre überschüssigen CO2-Emissionen Ford und „möglicherweise anderen Autoherstellern“ an, wie es in einer begleitenden Pressemitteilung heißt. Die Ausgleichszahlungen, die der schwedisch-chinesische Konzern dafür erhalten wird, will er in neue grüne Technologieprojekte reinvestieren. Volvo gehört zu insgesamt vier Konzernen, die nach einer Analyse von Transport & Environment (T&E) bereits im ersten Halbjahr 2020 die EU-Ziele erfüllt haben.

Zum Hintergrund: Die EU schreibt Autoherstellern ab diesem Jahr vor, dass ihre Modelle im Durchschnitt nicht mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfen. Das sogenannte CO2-Pooling ist eine umstrittene Methode, bei der sich mehrere OEMs zusammentun können, um mit Blick auf die zunehmend strengen CO2-Flottenwert Strafzahlungen zu umgehen. Der bereits formierte CO2-Pool von FCA und Tesla ist das beste Beispiel für diese Praxis: Ohne die Elektroautos von Tesla würde Fiat Chrysler die Grenzwerte nicht erreichen.

In den vergangenen Wochen haben sich bei der EU schon mehrere neue CO2-Pools angemeldet. So tut sich der Volkswagen-Konzern im Pkw-Bereich mit dem chinesischen Autokonzern SAIC mit seinen Marken MG Motor und SAIC Motors Europe zusammen.

Mehrere Marken des Volkswagen-Konzerns und SAIC bilden darüber hinaus auch im Bereich leichter Nutzfahrzeuge einen Pool: Neben dem „Pool Manager“ MAN Truck & Bus SE und den SAIC-Unternehmen SAIC Europe S.A.R.L., SAIC Motor Europe B.V. und MG Motor UK Ltd. sind auch die Audi AG, die Audi Sport GmbH, Audi Hungaria ZRT., Seat S.A. und Skoda Auto A.S. Teil dieses CO2-Pools.

Die Volkswagen AG selbst ist im Bereich leichter Nutzfahrzeuge Teil eines anderen Pools – und zwar mit Ford. Die Ford-Werke GmbH als „Pool Manager“ haben neben der Volkswagen AG noch die Ford Motor Company, Ford Motor Company Australia und die CNG Technik GmbH, eine Ford-Tochter. Bei den N1-Nutzfahrzeugen bringt VW seine Modelle Caddy und Crafter also in einem Pool mit Ford Transit, Tourneo und Co. ein.

Zudem wurde noch ein dritter Pool bei den leichten Nutzfahrzeugen angemeldet. Aktuell besteht er aber nur aus Renault – die Franzosen haben damit ihre Bereitschaft signalisiert, andere Interessenten in den Pool aufzunehmen. Die Frist hierfür ist bei Renault der 18. November 2020.
media.volvocars.com

3 Kommentare

zu „Volvo, Polestar und Ford bilden gemeinsamen CO2-Pool“
notting
01.11.2020 um 15:27
Gibt's für Volvo/Polestar dafür günstigeren Zugang zum Ionity-Netzwerk? Wäre evtl. am wertvollsten :-) Schon klar, dass Ford bei Ionity nicht alleine das Sagen hat. Außerdem gibt's genügend 150kW-Lademöglichkeiten außerhalb von Ionity, was die meisten BEV heute nicht ausreizen können. Und die Tarife der Autohersteller mit günstigerem Ionity-Strom haben meist eine recht hohe Grundgebühr, was sich nur lohnt wenn man wirklich öfters zu Ionity muss.notting
bev
01.11.2020 um 21:23
Gilt die CO2 Rechnung auch für BEVs, die gar nicht fahren sondern nur Rückrufe haben? ;-)
didi
02.11.2020 um 15:37
Diese BEV Fahrzeuge, die in der Werkstatt stehen, haben gleich eine doppelte - quasi negative CO2 Bilanz. Kein Energieverbrauch und die Kohle ist bei den Unternehmen eingelagert.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch