Bestand in Deutschland wächst auf rund 310.000 Elektroautos
Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die Angaben zum Pkw-Bestand veröffentlicht. Demnach bringt es das Elektro-Segment auf 589.752 Fahrzeuge. Darunter befinden sich 309.083 BEV-, 279.861 PHEV- und 808 FCEV-Pkw.
Das vor gut elf Jahren von Bundeskanzlerin Angela Merkel versprochene Ziel von einer Million „Elektroautos“ bis 2020 auf deutschen Straßen wurde zwar nicht erreicht. Doch bei der Dynamik aus dem letzten Jahr, könnte es dieses Jahr erreicht werden – auch aufgrund der Plug-in-Hybride.
Zu den Details: Der Bestand – nicht alle der neu zugelassenen Pkw bleiben hierzulande auch zugelassen – wuchs laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) von 136.617 Anfang 2020 auf 309.083 BEV-Pkw (Stichtag 1.1.2021) an – ein Plus von 126,2 Prozent. Der Anteil im Bestand verdoppelte sich von 0,3 auf 0,6 Prozent. Die Hybrid-Pkw (inklusive Plug-in-Hybride) legten von 539.383 (1,1 Prozent) auf 1.004.089 Exemplare (2,1 Prozent) zu. Die Anzahl an Plug-in-Hybriden wuchs von 102.175 auf 279.861 (+173,9 Prozent). Ihr Anteil am Bestand aller Pkw in Deutschland verdreifachte sich auf 0,6 Prozent. Der Bestand an Wasserstoff-betriebenen Pkw stieg von 507 auf 808 (+59,4 Prozent).
Zählt man die beiden relevanten Kategorien BEV und PHEV als E-Fahrzeuge zusammen, ergibt sich ein Bestand von 588.944 Fahrzeugen mit einem Anteil von 1,2 Prozent am Gesamtfuhrpark in Deutschland.
Werfen wir noch einen Blick auf die Neuzulassungen: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 194.163 Batterie-elektrische Pkw neu zugelassen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist dies ein Plus von 206,8 Prozent. Der Anteil kletterte von 1,8 auf 6,9 Prozent. Die Hybrid-Pkw kamen auf insgesamt 527.864 Neuzulassungen – ein Plus von 120,6 Prozent im Vergleich zu 2019. Darunter befanden sich 200.469 Plug-in-Hybride. Dieses Segment legte sogar um 342,1 Prozent zu. Zahlen liegen auch zu den Brennstoffzellen-Fahrzeugen vor: Im Gesamtjahr 2020 wurden 308 FCEV neu zugelassen, was einem Plus von 48,1 Prozent entspricht.
Eine Besonderheit gibt es bei den Transportern: Bei vielen Modellen gibt es neben einer Pkw- auch eine Transporter-Variante. Jedoch werden diese beim KBA bei den Pkw-Zulassungen nicht aufgelistet, da sie offiziell ein Nutzfahrzeug sind – dementsprechend auch nicht in unserem eMobility-Dashboard.
Mit Blick auf die einzelnen Modelle, konnten sich die Franzosen über das gesamte Jahr 2020 hinweg mit dem Renault Zoe den ersten Platz bei den Neuzulassungen sichern. Von dem Modell kamen in Deutschland von Januar bis Dezember 2020 insgesamt 30.376 Exemplare neu auf die Straße – ein Anteil von 15 Prozent unter den Neuzulassungen Batterie-elektrischer Pkw. Dahinter folgt mit deutlichem Abstand der VW e-Golf, der auf insgesamt 17.438 Neuzulassungen kam, was einem Anteil von rund 9 Prozent entspricht. Auf dem dritten Rang landete das Tesla Model 3 mit 15.202 neuen Exemplaren (7,8 Prozent).
Und wie startete das Jahr 2021? Genau 16.315 neue Elektro-Pkw wurden laut KBA im Januar in Deutschland neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete dieses Segment ein Plus von 117,8 Prozent. Der Marktanteil lag bei 9,6 Prozent. Mit Blick auf den November (28.965) und sehr starken Dezember (43.671) letzten Jahres ist dies nach absoluten Zahlen zunächst zwar ein deutlicher Rückgang. Der Verlauf des Marktanteils über die letzten zwölf Monate in Prozent zeigt jedoch ein „entspannteres“ Bild.
Denn: Im Vergleich zum Januar 2020 gingen die Gesamt-Neuzulassungen hingegen um 31,1 Prozent zurück. Die Benziner verzeichneten ein Minus von 50,3 Prozent und Diesel-Pkw mussten ein Minus von 44,8 Prozent hinnehmen. Zudem wurden damals nur 7.492 reine Elektro-Pkw neu zugelassen – der Januar 2021 lag hier 118 Prozent darüber. Und: Der Januar zählt grundsätzlich ohnehin zu den Monaten mit den geringeren Neuzulassungen – der abgelaufene Monat war sogar der mit dem niedrigsten Januarergebnis überhaupt. Dafür gibt es viele Gründe: Das Ende der reduzierten Mehrwertsteuer, laut „Automobilwoche“ außergewöhnlich viele Neuzulassungen bei Herstellern und Händlern aufgrund der Verschärfung der CO2-Grenzwerte, Lieferschwierigkeiten bei den Chip-Herstellern und auch generelle Einschränkungen durch die Covid-Pandemie.
„Es ist erfreulich, dass wir die Eine-Million-Marke an E-Fahrzeugen, so, wie es jetzt aussieht, dieses Jahr erreichen,“ so Henning Kagermann, Chef der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM), gegenüber dem „Handelsblatt“.
kba.de
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