Hanwha will Nikola-Beteiligung halbieren

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Nach Bosch will laut einem Medienbericht auch die südkoreanische Hanwha Group ihre Beteiligung an dem auf Brennstoffzellen- und Batterie-Trucks spezialisierten US-Startup Nikola reduzieren. Die Entwicklungskooperation soll aber fortgesetzt werden.

Bosch und Hanwha hatten 2019 insgesamt 230 Millionen Dollar in Nikola investiert, jeweils mindestens 100 Millionen Euro. Ende 2020 reduzierte Bosch seine Beteiligung an Nikola dann Informationen von Bloomberg zufolge von 6,4 auf 4,9 Prozent. Nun berichtet Bloomberg, dass die Hanwha Group sogar bis zur Hälfte ihrer Anteile an Nikola abstoßen will. Dabei soll es um 11,05 Millionen Aktien im Wert von 170 Millionen Dollar gehen.

Hanwha bestätigte gegenüber Bloomberg, Aktien verkaufen zu wollen. Das soll im Zeitraum zwischen dem 9. Juni und 10. Dezember erfolgen. „Möglicherweise“ werden dabei nicht die gesamten 50 Prozent verkauft, so ein Vertreter des Unternehmens. Angaben, wann hierzu eine Entscheidung fallen soll, machte er aber nicht.

Der US-Shortseller Hindenburg Research hatte Nikola im Herbst 2020 Betrug vorgeworfen, das Unternehmen sei ein „Ozean von Lügen“. In der Folge musste das Unternehmen in der Tat Fehler eingestehen, Gründer und CEO Trevor Milton musste Nikola verlassen. Eine milliardenschwere Absichtserklärung mit General Motors, die den Bau des E-Pickups Badger und den Zugriff auf Brennstoffzellen-Technologie von GM umfasst hätte, ist in der Folge nicht zustande gekommen – beziehungsweise nur eine stark reduzierte Vereinbarung, wonach Nikola Technik zukaufen kann. Eine Beteiligung des Konzerns an dem Startup war aber vom Tisch.

Hanwha ist ein südkoreanisches Konglomerat und in den Bereichen Finanzdienstleistungen, Chemie und Solarenergie aktiv. Hanwha soll an Drittunternehmer Solarpaneele liefern, aus dem dort erzeugten Strom will Nikola grünen Wasserstoff herstellen. Da dieser an bis zu 700 Tankstellen verkauft werden soll, bezeichnete das Startup Hanwha als wichtigen Partner. Eine Aussage, die Nikola auch nach dem angekündigten Teilverkauf der Anteile wiederholt. „Hanwha bleibt ein wichtiger strategischer Partner und spielt weiterhin eine aktive Rolle im Verwaltungsrat von Nikola“, teilte Nikola per Mail mit.

Ende Februar hatte Nikola seine Geschäftszahlen 2020 vorgelegt. Unter dem Strich verbuchte das US-Startup im vergangenen Jahr einen Verlust von 383 Millionen Dollar. Außerdem plant Nikola, dieses Jahr nur noch 100 statt 600 Fahrzeuge in die Kundenerprobung zu schicken.
yahoo.com

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