Nexus-fc-Konsortium entwickelt Brennstoffzellen-Ladestation für E-Busse

Das neue Nexus-fc-Konsortium hat die Zusage über eine Förderung aus dem Programm „KMU-innovativ“ erhalten. Mit den Geldern soll eine netzunabhängige ÖPNV-Schnellladestation entwickelt werden. Eingesetzt werden soll diese Ladestation in Frankfurt.

Das Projekt ist auf zwei Jahre angesetzt. In dessen Rahmen will Nexus-fc eine „netzunabhängige batteriegepufferte Schnellladestation mit Brennstoffzellen- Speisung“ entwickeln. Das Konsortium Nexus-fc geht dabei auf Nexus-e zurück, ein 2019 von der Schäfer Elektronik GmbH und dem Brennstoffzellen-Spezialisten Proton Motor Fuel Cell gegründetes Joint Venture. Nexus-e sollte Brennstoffzellen-Schnellladestationen für E-Fahrzeuge entwickeln und vermarkten.

Für die Anwendung für Batterie-elektrische Busse mit extrem hohen Ladeleistungen wurden für Nexus-fc weitere Partner an Bord geholt, etwa das KIT, die Fischer Power Solutions GmbH als Batterie-Lieferant und der Frankfurter ÖPNV-Betreiber In-der-City-Bus (ICB). ICB als Tochter der Stadtwerke Frankfurt werde „die weltweit erste Version auf Wasserstoff-Brennstoffzellen-Basis in dieser Leistungsklasse“ einsetzen, „um fehlende Ladeleistungen aus Stromnetzen für batteriebetriebene Busse zu kompensieren“.

Technische Daten oder weitere Details zum Frankfurter Einsatz der Brennstoffzellen-Ladestation nennt Proton Motor in der Mitteilung nicht. Bei den großen Batterien von schweren E-Nutzfahrzeugen sind Ladeleistungen von 400 bis 600 kW keine Seltenheit. „Mit dem Ansatz zur Batteriepufferung der Ladeinfrastruktur, gespeist von einer Brennstoffzelle, werden Angebote mit einer oder mehreren Schnellladestationen an Standorten ohne ausreichende Netzanschlussleistung überhaupt erst sinnvoll möglich“, heißt es stattdessen allgemein. „In Zukunft werden wohl auch Raststätten mit der Optimierung von Netzanschlüssen wirtschaftlich konfrontiert.“

Das Konzept von Nexus-fc soll hingegen den teuren Netzausbau vermeiden und „für einen bilanziellen Ausgleich der bezogenen Energie über den Tag bei gleichzeitiger Pufferung von Leistungsspitzen“ sorgen. So soll der Einsatz von Wasserstoff als Energiespeicher „entscheidend“ zur CO2-Verminderung beitragen.

Mit dem Programm „KMU-innovativ“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Entwicklung bei kleinen und mittleren Unternehmen in wichtigen Technologiefeldern. Das Konsortium Nexus-fc hat die Fördergelder in der Kategorie Klimaschutz erhalten.

Grundsätzlich neu sind netzunabhängige Ladestationen mit einer Brennstoffzelle als Energiequelle nicht. So setzt etwa die Elektro-Rennserie Extreme E bei ihren Veranstaltungen an entlegenen Orten auf eine Lösung des britischen Unternehmens AFC Energy. Mit der Ladestation für den ÖPNV-Einsatz dürfte sich Nexus-fc aber in anderen Leistungsregionen bewegen.
Quelle: Info per E-Mail

5 Kommentare

zu „Nexus-fc-Konsortium entwickelt Brennstoffzellen-Ladestation für E-Busse“
Franz-Peter Kayser
24.08.2021 um 11:42
Sehr fragwürdig warum für den Invest in eine so leistungsstarke Brennstoffzelle und entsprechend großen Energiespeicher nicht auch ein Netzanschluss möglich sein soll.
Sebastian Krebs
24.08.2021 um 14:16
Im Hinblick auf die Kalkulation der OPEX, stellt sich auch die Frage der effektiven Kosten je geladener Kilowattstunde, wenn grüner und kein grauer oder blauer Wasserstoff eingesetzt wird. Sollte man hier eklatant teuerer sein, stellt sich die Frage nach der dauerhaften Refinanzierbarkeit solcher Lösungen, von Anwendungsnischen mal abgesehen.
John
24.08.2021 um 16:38
Ein Einsatz von solch einem System an speziellen Punkten bei extremer Auslastung (z.B. Raststätte bei Urlaubsverkehr) kann ich mir vorstellen. Bei einer Back To Base Anwendung, wie im ÖPNV üblich, verstehe ich den Business Case auch nicht. Zur Überbrückung bis die Infrastruktur bereitsgestellt ist, könnte man solch einen Service auch anbieten. Alternativ baut man gleich H2/BZ Range Extender in die Busse ein, dann muss man die Ladeinfrastruktur erst gar nicht ausbauen und hat kürzere Betankungszeiten.
Andreas
24.08.2021 um 17:05
Der "Businescase" erschließt sich mir nicht. Ne reine Pufferbatterie hätts doch auch getan. Wozu braucht eine Batterie einen REX?Firma: "wir machen: schwurbelschwurbel irgendwas mit Wasserstoff, schwurbel..." Ministerium: "bewerft sie mit Geld!"
Jakob Sperling
24.08.2021 um 23:13
Das ist jetzt schon mind. der dritte Anbieter, der solche wasserstoff-betriebenen BEV-Ladestationen anbietet. Das führt die ganze Argumentation der Batterie-Freaks und H2-Gegner ad absurdum, dass H2 wegen des schlechteren Wirkungsgrads nicht für die Mobilität eingesetzt werden könne. Eine Strom-Zuleitung für das Laden von mehreren LKWs gleichzeitig führt halt rasch einmal zu Kosten in der Grössenordnung von 1 Mio pro km. Es zeigt auch einmal mehr, dass der Preis von Strom an sich und Strom zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort zwei völlig verschiedene Werte sind.

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