Umicore recyclet Produktionsabfälle von ACC

Der Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore hat eine Vereinbarung mit dem Batteriezellen-Joint-Venture Automotive Cells Company (ACC) von Stellantis, Total und Mercedes-Benz über Batterierecyclingdienste für den Bedarf der ACC-Pilotanlage im französischen Nersac geschlossen.

Der Startschuss für die Pilotfertigung in Nersac fiel bereits im Januar 2020, also noch bevor das Joint Venture ACC im September 2020 offiziell gegründet wurde – und weit vor dem Mercedes-Einstieg bei ACC im September 2021.

„Unsere Pilotanlage in Nersac dient dazu, all unsere Produkt- und Prozesslösungen vor der Massenproduktion in unseren zukünftigen Gigafactories zu testen“, sagt Gilles Tardivo, Vice President von ACC für die Pilotanlage in Nersac. „Die Vereinbarung zwischen ACC für Nersac und Umicore fügt sich perfekt in diesen Rahmen ein und ermöglicht uns, unser Fachwissen in Bezug auf das Recycling unserer Produktionsabfälle vor Ort zu verbessern. Dies ist ein wichtiger Schritt in unserer umfassenden Recyclingstrategie für unsere zukünftigen Batterien.“

Das Recycling selbst wird nicht in Nersac, sondern in der bekannten Recyclinganlage von Umicore im belgischen Hoboken stattfinden. Die Anlage verfügt über eine jährliche Recyclingkapazität von 7.000 Tonnen für Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion) und Produktionsabfall aus der Batterieherstellung. Diese Menge entspricht rund 35.000 Batterien aus Elektrofahrzeugen.

Umicore gibt in der Mitteilung an, dass im Laufe des Jahres 2022 die neueste Generation der firmeneigenen Recyclingtechnologie eingeführt werden soll. Davon solle auch ACC profitieren.

Details zu dem Verfahren nennt Umicore nicht, wohl aber zu den Ergebnissen: Der deutlich verbesserte metallurgische Prozess soll für eine „Vielzahl von Batteriechemien“ eine Ausbeute von über 95 Prozent erreichen. Zudem sei es die erste Technologie ihrer Art, „mit der ein Großteil des Lithiums zurückgewonnen werden kann und die somit eine wesentliche Beschränkung der heutigen Recycling-Flowsheets löst“. Da der Materialfluss weitgehend automatisiert wurde und manuelle Eingriffe nur selten nötig sein sollen, werde auch die Prozessstabilität und -effizienz weiter erhöht. Die so zurückgewonnenen Metalle sollen in Batteriequalität sein, sodass sie in neuen Zellen verwendet werden können.

„Durch die möglichst effiziente und umweltfreundliche Rückgewinnung wichtiger Elemente wie Lithium, Kobalt, Nickel und Kupfer für die Lieferkette von Lithium-Ionen-Batterien, ist Umicore führend auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft für Batterien und bietet Lösungen für die wachsende Nachfrage nach nachhaltig beschafften Materialien bei gleichzeitiger Senkung der CO2-Belastung“, sagt Denis Goffaux, Executive Vice President von Umicore. „Batterierecycling ist ein Schlüsselelement für eine nachhaltige Elektromobilität und steht in vollem Einklang mit der gesamten Kreislaufphilosophie Umicores.“
umicore.de

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