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eMobility-Dashboard April: 22.175 reine Elektro-Pkw

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Genau 22.175 Elektro-Pkw wurden im April in Deutschland neu zugelassen, 6,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Anteil der Elektroautos unter allen Pkw-Neuzulassungen des Monats lag bei 12,3 Prozent.

Über alle Antriebsarten hinweg wurden laut der Mitteilung des KBA im April 180.264 Pkw neu zugelassen, was gegenüber dem April 2021 einem Rückgang von 21,5 Prozent entspricht. Damit hat sich das Minus gegenüber dem März weiter vergrößert, im Vormonat waren die Neuzulassungen um 17,5 Prozent auf 241.330 neue Pkw zurückgegangen.

Ein großer Unterschied: Während im März die BEV-Zulassungen mit 34.474 Einheiten noch um 14,5 Prozent im Plus lagen, entsprechen die 22.175 Elektro-Pkw im April gegenüber dem Vorjahresmonat sogar einem Rückgang um 6,9 Prozent. Im April 2021 waren es noch 23.816 reine Elektro-Pkw. Der Grund hierfür dürfte nicht nur der lange anhaltende Chipmangel in der Autobranche sein, sondern auch die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine: Etliche Werke mussten ihre Produktion zeitweise einstellen, zum Beispiel das MEB-Werk von Volkswagen in Zwickau oder die Enyaq-Produktion bei Skoda in Mlada Boleslav. Die Fahrzeuge, die während der Unterbrechung im März nicht gebaut wurden, fehlten dann im April im Handel – und folglich an der Zulassungsstelle.

Mit dem Rückgang der BEV-Zulassungen sank im April auch der Anteil an den Neuzulassungen: Nach 14,1 Prozent im Februar und 14,3 Prozent im März waren es im vergangenen Monat nur 12,3 Prozent.

Hinzu kamen im April 56.786 Neuwagen mit Hybridantrieb, was einem Rückgang um 11,4 Prozent entspricht. Damit kamen die Hybriden auf einen Neuzulassungsanteil von 31,5 Prozent. In diesen Zahlen enthalten sind bereits die Plug-in-Hybride. Isoliert betrachtet kamen die PHEV auf 21.697 Neuzulassungen (-19,6 Prozent, Anteil: 12 Prozent).

Noch stärker als bei den PHEV gingen laut dem KBA jedoch die Zahlen bei den reinen Verbrennern zurück: Die Neuzulassungen von Pkw mit Benzinmotoren nahmen um 27,8 Prozent ab, ihr Anteil betrug 36,1 Prozent. Die Anzahl dieselbetriebener Pkw ging gegenüber dem Vorjahresmonat um -29,7 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 19,6 Prozent. Flüssiggas-Verbrenner (LPG) kamen auf einen Marktanteil von 0,5 Prozent, Autos mit Erdgas-Verbrennungsmotor (CNG) auf 0,1 Prozent. Brennstoffzellenautos weist das KBA nicht gesondert aus.

Ein Anteil von 0,1 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Erdgas (94 Pkw/-76,4 %), 838 flüssiggasbetriebene Neuzulassungen führten bei dieser Antriebsart zu einem Rückgang von -18,5 Prozent und einem Anteil von 0,5 Prozent.

Kurz zu den Marken: Unter den deutschen Herstellern lag einzig Porsche über alle Antriebsarten hinweg mit einem Wachstum von 3,9 Prozent leicht im Plus. Alle anderen deutschen Marken mussten zweistellige Zulassungs-Rückgänge im Vergleich zum April 2021 machen – auch die Verbrenner waren von den Produktionsausfällen betroffen. Rechnet man Mini und Smart heraus (die vom KBA als deutsche Marken geführt werden) waren Opel (-32,4 Prozent), VW (-30,9 Prozent) und Mercedes-Benz (-25,1 Prozent) die größten Verlierer – oder am stärksten von den Ausfällen betroffen.

Aus eMobility-Sicht vielversprechend ist der Blick auf die Importmarken: Die beiden bestplatzierten Hersteller sind reine Elektromarken. Polestar konnte um satte 203,2 Prozent zulegen, Tesla um 34,3 Prozent.

Genau 1.827 Fiat 500e wurden im April in Deutschland neu zugelassen, womit sich dieses Modell den ersten Platz der BEV-Statistik sichern konnte. Dahinter folgt mit deutlichem Abstand der BMW i3, der im vergangenen Monat auf 1.180 Neuzulassungen kam. Der dritte Rang ging an den Hyundai Kona Elektro. Für das Modell der Südkoreaner verzeichnete das KBA insgesamt 1.117 Neuzulassungen.

Über die ersten vier Monate dieses Jahres hinweg konnte sich hingegen Tesla den ersten Platz mit dem Model 3 sichern. Von diesem Modell kamen im Jahr 2022 bislang 9.856 Exemplare neu auf die Straße. Der Fiat 500e schaffte es in den ersten vier Monaten auf 6.471 Neuzulassungen und das Tesla Model Y auf 5.202 Neuzulassungen.

Modelle (reine Elektro-Pkw) Januar Februar März April Gesamt Rang
Tesla Model 3 277 3.690 5.516 373 9.856 1
Fiat 500 1.261 1.392 1.991 1.827 6.471 2
Tesla Model Y 142 2.254 2.529 277 5.202 3
Hyundai Kona Elektro 1.005 1.312 1.588 1.117 5.022 4
BMW i3 782 974 1.794 1.180 4.730 5
Renault Zoe 824 1.101 1.468 742 4.135 6
Volkswagen ID.4 / ID.5 896 1.033 1.026 814 3.769 7
Skoda Enyaq iV 744 822 1.027 1.030 3.623 8
Smart EQ Fortwo 794 921 945 947 3.607 9
Audi e-tron (inkl. Sportback) 677 615 1.113 1.007 3.412 10
Opel Corsa-e 1.051 702 529 859 3.141 11
Volkswagen ID.3 942 1.023 681 462 3.108 12
Hyundai Ioniq 5 954 948 723 439 3.064 13
Mini Cooper SE 728 855 1.050 381 3.014 14
Renault Twingo Electric 807 667 771 460 2.705 15
Volkswagen e-Up 861 746 496 493 2.596 16
Audi Q4 e-tron 637 647 790 453 2.527 17
Peugeot e-208 579 389 504 672 2.144 18
Smart EQ Forfour 398 392 849 369 2.008 19
Kia e-Niro 306 554 533 554 1.947 20
Opel Mokka-e 661 587 459 164 1.871 21
Dacia Spring Electric 501 186 386 499 1.572 22
Mercedes-Benz EQB 165 376 417 612 1.570 23
Polestar 2 172 363 565 465 1.565 24
Mercedes-Benz EQA 473 440 281 315 1.509 25
Peugeot e-2008 452 434 400 191 1.477 26
Nissan Leaf 231 330 578 274 1.413 27
Ford Mustang Mach-E 306 309 423 338 1.376 28
Kia EV6 259 228 393 401 1.281 29
Citroën ë-C4 182 281 408 395 1.266 30
Porsche Taycan 310 272 344 263 1.189 31
BMW iX3 199 247 337 358 1.141 32
BMW iX 234 277 289 205 1.005 33
Mercedes-Benz EQS 147 300 293 253 993 34
Mercedes-Benz EQC 226 350 158 116 850 35
Sonstige 163 241 218 226 848 36
BMW i4 83 200 297 258 838 37
MG ZS EV 73 150 152 381 756 38
Audi e-tron GT 178 182 211 177 748 39
Seat Cupra Born 102 75 264 246 687 40
Hyundai Ioniq Elektro 89 108 309 150 656 41
Volvo XC40 Pure Electric 70 234 230 94 628 42
Kia e-Soul 99 127 145 137 508 43
Mazda MX-30 184 94 121 56 455 44
Mercedes-Benz EQV 60 126 134 125 445 45
Mercedes-Benz EQE 0 0 41 322 363 46
Opel Combo-e 0 206 61 25 292 47
Honda e 81 45 53 112 291 48
Citroën ë-Berlingo 37 29 103 56 225 49
Volvo C40 Pure Electric 108 52 52 8 220 50
Audi „Sonstige“ 25 37 61 68 191 51
Mercedes-Benz eVito 27 60 35 53 175 52
Opel Zafira-e Life 40 47 38 49 174 53
Peugeot e-Rifter 31 22 57 43 153 54
Volkswagen „Sonstige“ 31 36 25 23 115 55
Jaguar I-Pace 19 28 32 33 112 56
Ssangyong Korando e-Motion 63 18 11 17 109 57
MG Marvel R 5 7 17 79 108 58
Volkswagen Abt Transporter 22 17 19 9 67 59
Porsche „Sonstige“ 15 18 21 9 63 60
Toyota Proace Electric 38 3 7 10 58 61
DS 3 Crossback E-Tense 16 8 20 9 53 62
MG 5 Electric 0 0 3 48 51 63
Peugeot e-Expert 16 9 12 9 46 64
Hyundai „Sonstige“ 0 39 3 4 46 65
Citroën ë-Jumpy 8 11 11 7 37 66
Nissan e-NV200 9 16 5 4 34 67
Renault Megane E-Tech 0 6 16 9 31 68
Seat Mii electric 6 15 4 2 27 69
Nissan „Sonstige“ 0 0 21 1 22 70
Kia „Sonstige“ 2 5 0 5 12 71

Eine Besonderheit sollte noch erwähnt werden: Bei vielen Modellen gibt es neben einer Pkw- auch eine Transporter-Variante. Jedoch werden diese beim KBA bei den Pkw-Zulassungen nicht aufgelistet – dementsprechend auch nicht in unserem eMobility-Dashboard. So gab es bei den Pkw-Zulassungen in den vergangenen Monaten beispielsweise keine Zulassungen für den Opel Vivaro-e. Der Nissan e-NV200 wird zwar aufgeführt, dabei handelt es sich aber nur um die Pkw-Zulassungen. Dieser Umstand gilt auch für alle anderen Hersteller. Bedeutet: In Deutschland sind mehr Elektrofahrzeuge unterwegs, als es die Statistik der Pkw-Neuzulassungen aussehen lässt.
kba.de

1 Kommentare

zu „eMobility-Dashboard April: 22.175 reine Elektro-Pkw“
Birne
04.05.2022 um 17:53
Spätestens 2023-2024 wird der Osbourne Effekt richtig reinhauen und die Nachfrage für reine Verbrenner quasi auf 0 drücken.

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