Tesla baut noch im Q3 erste 4680-Zellen in Texas

Tesla will noch in diesem Quartal die Produktion von Batteriezellen des Formats 4680 in der Gigafactory Texas aufnehmen und bis zum Jahresende dort die Kapazität der Pilotlinie Kato nahe der Autofabrik im kalifornischen Fremont übertreffen.

Das erklärte Tesla-Manager Drew Baglino im Rahmen der Analystenkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen. Aktuell reicht die Produktion von 4680-Zellen der Pilotlinie noch nicht für 1.000 Fahrzeuge pro Woche. Die Herausforderung ist demnach immer noch, die Produktionsprozesse für die neuen Technologien – einschließlich der Trockenelektroden – in den Griff zu bekommen. Wie das Portal „Electrek“ hochrechnet, würde das einer jährlichen Produktionskapazität von weniger als vier GWh entsprechen.

Aber: Da es sich um die Pilotlinie handelt, sind die vier GWh oder 1.000 Fahrzeuge pro Woche als Limit nicht überraschend. Die Großserienfertigung soll das bald ändern. „Speziell für Texas wurde im letzten Quartal die Zellenausrüstung vollständig installiert und in Betrieb genommen, und wir produzierten unsere ersten Test-Fahrzeuge mit Zellen aus Texas bis zum Ende der Linie“, so Baglino. „Unser Ziel für Texas ist es, in diesem Quartal mit der Produktion zu beginnen und Texas soll in der Lage sein, die wöchentliche Produktion von Kato vor Ende dieses Jahres zu übertreffen.“ Bei „Kato“ handelt es sich um die aktuelle Pilotlinie von Tesla in Fremont, in der Kato Road gelegen. Oft wird diese Anlage auch als Tera bezeichnet.

Aber auch in Kato hat Tesla zuletzt Fortschritte gemacht: Seit März sei die Produktionsmenge jeden Monat um 35 Prozent gestiegen, schreibt „Electrek“ unter Berufung auf den Analysten-Call.

In der im April eröffneten Giga Texas in Austin baut Tesla die nur in Nordamerika erhältliche Standard-Range-Version des Model Y mit den 4680-Zellen und strukturellen Batteriepacks. Die inzwischen ebenfalls dort gebauten Model Y Long Range nutzen aber wohl noch konventionelle Batteriepacks mit den kleineren 2170-Zellen.

Abhängig von den 4680-Produktionsfortschritten in Kalifornien und Texas ist Tesla nach eigenen Angaben nicht: Elon Musk erklärte, dass Tesla über genügend Zellen des Formats 2170 verfügt, um die gesamte Fahrzeugproduktion für den Rest des Jahres zu decken. Er betonte, dass die 4680-Zellen im Jahr 2023 wichtig werden, noch nicht in diesem Jahr.

Zudem ist Tesla perspektivisch nicht nur auf die eigene 4680-Produktion angewiesen: Zell-Partner Panasonic hat bekanntlich die ersten 4680-Musterzellen an Tesla geschickt und im Mai mit seiner eigenen Pilot-Fertigung in Japan begonnen. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die Batteriefabrik für die Serienproduktion wohl in Kansas entstehen soll. Samsung SDI baut seine 4680-Pilotlinie in Cheonan, Berichten zufolge soll die Serienproduktion später in Malaysia stattfinden.
electrek.co, teslarati.com

4 Kommentare

zu „Tesla baut noch im Q3 erste 4680-Zellen in Texas“
Nörgler
23.07.2022 um 11:18
Für die nächsten 5 Jahre könnte sich folgendes Szenario bilden: Es gibt einen Überschuss an Batterien, die nicht im Fahrzeugbau verwendet werden können, weil dort der Flaschenhals von den elektronischen Bauteilen oder seltenen Materialien bestimmt wird. In der Folge würde sich dann der Ausbau von Batteriekraftwerken oder Heimanlagen verstärken. Natürlich nur, insofern dafür eine Industrie bereitsteht. Tesla ist weiterhin Vorreiter.
Michael LOUIS
25.07.2022 um 09:14
Meine Vermutung ist, dass wir in den nächsten 5 Jahren eine nachholende Entwicklung haben werden, welche dazu führt, dass quasi in ganz Europa, sowie grossen Teilen Chinas, Südkoreas und der USA eine Angleichung der Verhältnisse nach dem Vorbild Norwegens haben werden mit 5 % Anteil von Benzinern und Diesel-Fahrzeugen insgesamt an den Neuwagenverkäufen.
Sebastian
23.07.2022 um 15:25
Tesla baut nirgends Akkus in Eigenregie.
Bernd
25.07.2022 um 15:32
Das stimmt nicht! Lesen Sie eigentlich die Artikel, unter die Sie kommentieren? Da steht es genau drin, was aktuell in Fremont an Zellen gebaut wird und was in Austin geplant ist.

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