Hyundai plant mit Partnern wohl mehrere US-Batteriewerke

Bild: Hyundai

Nachdem die Hyundai Motor Group Ende Oktober mit dem Bau ihres neuen Elektroauto-Werks im US-Bundesstaat Georgia begonnen hat, plant das Unternehmen dort laut Medienberichten zusammen mit den Partnern SK On und LG Energy Solution bis zu drei Batteriefabriken mit einer Gesamtkapazität von 90 Gigawattstunden pro Jahr.

Eine Absichtserklärung zwischen Hyundai und SK On zum Bau einer 20-GWh-Batteriefabrik in Georgia stehe unmittelbar bevor, berichtet „The Korea Economic Daily“. Diese Fabrik soll im ersten Quartal 2026 den Betrieb aufnehmen und Pouch-Zellen mit hohem Nickelgehalt nicht nur für das neue E-Auto-Werk von Hyundai in Bryan County in Georgia, sondern auch das bestehende Hyundai-Werk Montgomery in Alabama sowie das Kia-Werk in Georgia produzieren.

Die Investition wird in dem Bericht mit umgerechnet 1,83 Milliarden Euro angegeben. Falls die Information zu dem angeblichen 50:50-Joint-Venture zutrifft, würde jeder Partner wohl die Hälfte der Investition beisteuern. Laut der koreanischen Zeitung sollen die 20 GWh für 300.000 Elektroautos pro Jahr reichen, was 66,6 kWh je Fahrzeug entsprechen würde. Das Fahrzeugwerk von Hyundai ist auf 150.000 Fahrzeuge pro Jahr ausgelegt.

Zusammen mit LG Energy Solution erwägt Hyundai laut einem anderen Medienbericht zudem den Bau von zwei Batteriefabriken in Georgia, die jeweils 35 GWh Jahreskapazität bieten sollen. Hierzu sind bislang noch keine weiteren Details bekannt.

In dem Hyundai-Werk, das den bisherigen Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2025 in Betrieb genommen werden soll, werden wohl die großen E-GMP-SUV-Modelle Hyundai Ioniq 7 und Kia EV9 produziert. Diese Modelle zielen auf den nordamerikanischen Markt. Würden die Fahrzeuge aber in Südkorea gebaut, wären sie nach dem Import in die USA wohl nicht für die novellierte EV-Steuergutschrift qualifiziert. Da diese bei bis zu 7.500 Dollar liegt, wäre das ein großer Wettbewerbsnachteil.

Die angeblich geplanten Batteriezellfabriken der südkoreanischen Hyundai-Partner würden somit auch vor dem Hintergrund der US-Förderung Sinn ergeben. Auch betriebswirtschaftlich würde das kurze Wege ergeben: In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass der zum Hyundai-Konzern gehörende Zulieferer Hyundai Mobis in der Nähe des im Bau befindlichen Fahrzeugwerks eine Produktionsstätte für E-Komponenten errichtet. Hyundai Mobis fertigt unter anderem einbaufertige Batteriesysteme inklusive Batteriemanagement.

SK On verfügt bereits über ein Werk in Georgia, dieses beliefert unter anderem VW für die US-Produktion des ID.4 und Ford – und dürfte mit diesen Aufträgen gut ausgelastet sein. LGES baut und betreibt bereits Batteriewerke in Nordamerika – etwa in Michigan, Kanada (gemeinsam mit Stellantis) und Arizona. Zudem ist LGES Joint-Venture-Partner von General Motors für deren Ultium-Batteriezellen – die Fabrik von Ultium Cells in Ohio läuft bereits, in Tennessee und Michigan sind zwei weitere Werke im Bau.
kedglobal.com (SK On), reuters.com (LGES)

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