Förderung für „klimafreundliche“ Nutzfahrzeuge bis 2026 verlängert

Die Richtlinie über die Förderung von Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) des BMDV wird von Ende 2024 auf Ende 2026 verlängert und sowohl das Gesamtbudget des Programms als auch der bewilligungsfähige Höchstbetrag pro Antragsteller erhöht.

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Das meldet die Bundesagentur NOW GmbH, nachdem die Europäische Kommission jetzt grünes Licht gegeben hat. Somit kann das 2021 eingeführte Förderprogramm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) in größerem Umfang in die Verlängerung gehen. Dabei wird auch der maximal bewilligungsfähige Zuwendungshöchstbetrag für Fahrzeuge, Infrastruktur und für Machbarkeitsstudien pro Antragsteller erhöht.

Beträgt der Höchstbetrag je Antragsteller, Fördergegenstand und Kalenderjahr bisher jeweils 15 Millionen Euro, wird er auf nun 25 Millionen Euro aufgestockt (das gilt für den zweiten Förderaufruf, bei nachfolgenden Förderaufrufen kann diese Summe laut NOW GmbH variieren). Beide Angaben sind Netto-Beträge. Als Bemessungsgrundlage für die Berechnung des Zuschusses bei den Fahrzeugen gelten weiterhin die zuwendungsfähigen Investitionsmehrausgaben gegenüber Nutzfahrzeugen mit konventionellem Dieselantrieb. Konkret sind nach wie vor pro Nutzfahrzeug 80 Prozent der Investitionsmehrausgaben förderfähig. Bei der Infrastruktur werden bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben erstattet. Machbarkeitsstudien werden zu 50 Prozent gefördert. Beides gilt auch bisher schon.

Grundsätzlich stellt das BMDV bis zum Jahr 2025 insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro für die Förderung der Anschaffung klimafreundlicher Nutzfahrzeuge zur Verfügung. Zusätzlich stehen bis 2025 rund 6,3 Milliarden Euro für den Aufbau oder die Erweiterung von Tank- und Ladeinfrastruktur für Pkw und Lkw bereit. „Ein erheblicher Teil dieser Mittel ist für die Zwecke der KsNI-Richtlinie vorgesehen“, teilt eine Sprecherin der NOW GmbH auf Anfrage von electrive.net mit.

Wir erinnern uns: Im Zuge des im August 2021 gestarteten ersten Förderaufrufs zu Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben waren seinerzeit Anträge in Höhe von rund 300 Millionen Euro eingegangen. Bereits im zweiten Förderaufruf wurden etwa viermal mehr Anträge auf Förderung von Fahrzeugen, dazugehöriger Infrastruktur und Machbarkeitsstudien eingereicht.

Unterdessen hat das BMDV zudem einen neuen Förderaufruf zum Umstieg auf Busse mit alternativen Antrieben und der für den Betrieb erforderlichen Infrastruktur veröffentlicht. Der Fokus dieser neuen Förderrunde liegt ausschließlich auf Machbarkeitsstudien zur Umstellung auf Batterie-elektrische und Brennstoffzellen-basierte Antriebe. Zielgruppe sind Verkehrsunternehmen, die ihre Busflotten zeitnah umstellen. Bis zum 28. Februar 2023 können Skizzen zur Erstellung von Machbarkeitsstudien eingereicht werden.

In einem Online-Seminar am 17. Januar 2023 von 10 bis 11 Uhr gehen die Programmgesellschaft NOW GmbH und der Projektträger Jülich (PtJ) detailliert auf die Inhalte des neuen Bus-Förderaufrufs für Machbarkeitsstudien ein. Interessierte erhalten Informationen zur Förderrichtlinie, den Beschaffungsaufrufen und haben Gelegenheit für Rückfragen. Eine Anmeldung ist möglich hier.

Update 17.03.2023: Im Rahmen der Bundesförderung für Elektro- und Wasserstoff-Lkw sowie der Lade- und Tankinfrastruktur hierfür haben erste Flottenbetreiber ihre Förderbescheide erhalten. Doch laut der Fachzeitschrift „trans aktuell“ hat die Sache im Fall einiger Unternehmen einen großen Haken: Denn das Geld fließe nicht zur Fertigstellung des Fahrzeugs, sondern womöglich erst 2025 oder 2026.
now-gmbh.de, klimafreundliche-nutzfahrzeuge.de, now-gmbh.de (Förderaufruf Busse), eurotransport.de (Update)

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