Setzt Tesla im Model 3 auf LMFP-Zellen von CATL?

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Tesla wird laut einem Medienbericht die in China produzierte Neuauflage seines Model 3 angeblich mit neuen Batteriezellen von CATL mit Lithium-Mangan-Eisenphosphat-Chemie (LMFP) ausrüsten. Außerdem soll Tesla Interesse an der Batterietechnologie eines weiteren Herstellers haben.

Zunächst zum angeblichen Einsatz der LMFP-Zellen im Model 3: Wie das in der asiatischen Batteriebranche üblicherweise gut informierte Portal „36kr“ von mehreren Insidern erfahren haben will, soll mit der neuen Zellchemie ein 66 kWh großes Batteriepack möglich sein – bei der aktuellen LFP-Batterie im Basis-Model-3 und -Model-Y sind 60 kWh Energiegehalt verbaut.

Das überarbeitete Tesla Model 3, das unter dem Codenamen „Highland“ entwickelt wird, werde im dritten Quartal 2023 auf den Markt kommen. Mit der LMFP-Batterie soll die Normreichweite im chinesischen Zyklus CLTC auf bis zu 556 Kilometer steigen, so „36kr“.

Tesla könnte den neuen 66-kWh-Akku nicht nur im neuen Model 3, sondern künftig auch in der für 2024 geplanten überarbeiteten Version des Model Y zum Einsatz bringen. Bereits im August 2022 gab es Gerüchte, wonach Tesla im aktuellen Model Y die verbesserten LMFP-Zellen von CATL einsetzen wolle. Das wurde von Tesla damals dementiert.

Mit dem Zusatz von Mangan in die LFP-Kathode sind höhere Energiedichten möglich, die Kosten sollen aber nicht so stark steigen. Somit könnte eine LMFP-Zelle eine höhere Energiedichte als LFP-Material bieten, bliebe bei den Kosten aber weit unter NCM- oder NCA-Zellchemien. CATL hatte bereits Mitte Juli bei der World EV & ES Battery Conference 2022 in Yibin in der Provinz Sichuan angekündigt, dass sich die M3P-Batterie (was eine interne CATL-Abkürzung ist und nichts mit der Tesla-Abkürzung für das Model 3 Performance zu tun hat) bereits in der Massenproduktion befinde und ab 2023 in Serienfahrzeugen eingesetzt werden soll. Laut „36kr“ soll es sich eben dabei um eine LMFP-Batterie handeln, auch wenn das von CATL noch nicht direkt bestätigt wurde.

Tesla nimmt zwar im Laufe eines Produktzyklus zahlreiche Änderungen an seinem Fahrzeug vor, die Größe des Batteriegehäuses wurde dabei aber bisher nicht angetastet – als zentrales Bauteil eines E-Autos wäre eine Änderung hier aufgrund der Auswirkungen auf alle anderen Teile des Fahrzeugs sehr teuer. Wenn Tesla also den Energiegehalt bei seinen Basismodellen erhöhen will, scheint eine Änderung bei der Zellchemie naheliegend.

Nähere Angaben zu den Eigenschaften der LMFP-Zellen gehen aus dem Bericht nicht hervor. Somit ist etwa das Ladeverhalten nicht bekannt – ein Punkt, bei dem Tesla mit einem LFP-Fahrzeug zuletzt für Aufsehen gesorgt hat. Und das nicht mit einem Fahrzeug mit CATL-Batterie: Die Basis-Model-Y aus der Giga Berlin in Grünheide werden seit einigen Wochen mit Blade-Batterien von BYD ausgeliefert. Die E-Autos von BYD sind bisher nicht durch ihre überragende Ladeleistung aufgefallen, eher im Gegenteil. Das Model Y mit BYD-Batterie scheint aber eine sehr hohe Ladeleistung und entsprechend kurze Ladezeiten zu bieten – selbst bei hohem Ladestand.

Aber auch am anderen Ende der Skala, den extrem schnell ladenden Top-Modellen, gibt es Neuigkeiten. „USA Today“ berichtet, dass Tesla Interesse an den schnell aufladbaren siliziumdominierten Batteriezellen des israelischen Entwicklers StoreDot habe. Tesla evaluiere die Technik, eine formelle Partnerschaft gebe es aber noch nicht. StoreDot selbst hatte im Januar erklärt, dass seine Batteriezellen bereits von 15 Automarken aus Europa, Asien und den USA unter realen Bedingungen getestet werden.
36kr.com (auf Chinesisch), cnevpost.com (beide LMFP-Zellen), usatoday.com (StoreDot-Gerüchte)

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