VW senkt ID.3-Preise in China deutlich

VW hat die Preise für seine Elektromodelle in China stark gesenkt, offiziell im Rahmen einer limitierten Rabattaktion. Die beiden Varianten des vom Joint Venture SAIC-Volkswagen angebotenen ID.3 kosten nun 22,7 Prozent bzw. 21,9 Prozent weniger als zuvor.

Die neuen Preise des ID.3 liegen bei 125.888 Yuan bzw. 149.888 Yuan, was umgerechnet rund 15.800 Euro bzw. 18.900 Euro entspricht. Die Preissenkungen für den ID.3 gelten bislang aber nur im Juli und sind auf 7.000 Exemplare limitiert. Außerhalb der Aktion liegen die Listenpreise bei 162.888 bzw. 191.888 Yuan. Den ID.3 bietet VW in China nur in dem Joint Venture mit SAIC an. Laut der Website von SAIC-VW handelt es sich bei dem in China angebotenen ID.3 allerdings noch um das Modell vor der im Frühjahr (für Europa) vorgestellten Modellpflege. Denkbar ist also auch, dass es sich bei der Juli-Rabattaktion um eine Art Abverkauf handelt, bevor die Produktion angepasst wird.

Auch die von VW zusammen mit FAW angebotenen Elektromodelle ID.4 Crozz und ID.6 Crozz werden billiger und sind nun ab 183.900 Yuan (minus 34.000 Yuan) bzw. 195.900 Yuan (minus 63.000 Yuan) erhältlich. Auch hier handelt es sich offiziell um eine Rabattaktion, mit denen das 70-jährige Bestehen von FAW gefeiert werden soll. Bei den entsprechenden Modellen von SAIC-Volkswagen, dem ID.4 X und dem ID.6 X, gibt es aktuell keine Rabattaktion. Der ID.4 X startet derzeit bei 195.888 Yuan, der ID.6 X bei 259.888 Yuan.

Nachdem es im Frühjahr 2023 – ausgelöst durch eine massive Preissenkung bei Tesla im Januar – einen regelrechten Preiskampf (vor allem bei den mittelgroßen SUV) gegeben hatte, hatte sich die Situation in den vergangenen Wochen wieder stabilisiert.

Kurz zuvor hatte der chinesische Verband der Automobilhersteller (CAAM) zusammen mit 16 Autobauern eine Erklärung unterzeichnet, in der letztere sich verpflichteten, „die Ordnung des fairen Wettbewerbs auf dem Markt nicht durch anormale Preise zu stören“. Diese Erklärung wurde aber kurze Zeit später vom CAAM wieder einkassiert, da dieser „nicht mit den Grundsätzen des chinesischen Antimonopolgesetzes vereinbar“ sei. SAIC und FAW hatten diese Erklärung unterzeichnet, Volkswagen jedoch nicht.

Übrigens: Auch bei anderen Herstellern hatte dieser „Preis-Frieden“ in China nur kurz Bestand: Ende vergangener Woche hatte auch Tesla umgehend wieder Bar-Rabatte für neu angeworbene des Model 3 und Model Y eingeführt.
cnevpost.com, svw-volkswagen.com, teslamag.de (Tesla)

6 Kommentare

zu „VW senkt ID.3-Preise in China deutlich“
Paul
10.07.2023 um 12:31
VW ist in China am Ende!Die werden dort in 10 Jahren nurnoch einen verschwindend geringen Marktanteil halten.Der Anteil bei BEVs (Verbrenner spielen, würde ich sagen, keine Rolle mehr, weshalb wir die mal außen vor lassen) lag letztes Jahr noch bei historisch niedrigen 3,2% (Verbrenner lagen historisch so um die 20%) und ist in diesem Jahr nochmal auf jetzt nurnoch 2,8% gefallen.Selbst mit diesem Ramschpreisen: Die Chinesen kaufen nicht diesen ID Schrott. Die kaufen lieber BYD oder Tesla, was auch leicht nachzuvollziehen ist.VW hat bei Elektro immer noch keine klare Strategie und insbesondere nicht in China. Es gibt lediglich Panikreaktionen deren Ergebnisse noch Jahre auf sich warten lassen werden.Das zeigt ganz klar wie zappenduster es für VW im für sie wichtigsten Markt aussieht....
FRank
11.07.2023 um 08:00
Ein ID.4 Crozz für 23.171 EURO (ab 40.335 in EU) und ein ID.6 Crozz für 24.683 EURO (ab 68.900 in EU), ein Traum, da bräuchte es auch keine weiteren Fördergelder!
Tuscarova
11.07.2023 um 10:34
Warum sollte es mich interessieren ob VW in China bei seinen Fahrzeugen die Preise senkt, hier in Deutschland das fehlende aber obendrauf schlägt! Nur damit die Bilanzen wieder passen? Das passt doch vorne und hinten nicht zusammen!!
Gottfried Wossn
11.07.2023 um 13:28
VW verdient sich an den in Zwickau, Dresden, Emden, Hannover gebauten MEB-Modellen keine goldene Nase: Die Marge ist gering. Klar, in China fertigen sie billiger, aber nicht derart, dass ein Neuwagen unter dem halben Preis gegenüber Deutschland mit schwarzen Zahlen verkauft werden kann. Also macht man der Marktanteilverteidigung wegen Miese beim Verkauf. Wie jahrelang beim eUP auch.
Peter
11.07.2023 um 15:58
Ich finde es auf deutsch gesagt schlichtweg zum kotzen wenn ich lese das VW die Preise in China senkt, hier aber weiter hochpreisig abgesahnt wird. Einen ID3 würde ich bei Preisgleichheit zum Kona Electric nie kaufen weil die Effizienz bei weitem nicht so gut ist. Mit der schlechteren Ladeleistung kann ich leben, jedoch nicht mit einem 3-4kWh höheren Verbrauch. Warum so viele Leute auf einmal VW kaufen liegt doch wahrscheinlich nur am VW obwohl es bessere Autos gibt. Da muss noch einiges kommen. Wie sagte unser Wirtschaftsminister: Jede kWh zählt. Doch müssen die Hetsteller noch jede Menge Haussufgaben machen.
John
15.07.2023 um 09:36
Ich wusste gar nicht dass bei den BEVs so hohe Margen drin sind dass man die Preise halbieren kann ;-) Wenn man einen BEV Markt mit über 1 Milliarde Menschen kontrollieren kann, dann kann man dort ein Geschäftsmodell aufbauen mit dem man den globalen Markt mittelfristig beherrschen kann. Der Preisdruck in CH und die BEV Marktanteile der deutschen Hersteller sind Programm. Und die chinesischen Modelle wird man hier zeitnah auch zu Kampfpreisen bekommen. Vielleicht sollte man hier über Decoupling nachdenken.

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