Li-Cycle will Batteriematerial von Eve Energy verarbeiten

Der chinesische Batteriezellen-Hersteller Eve Energy und der nordamerikanische Batterierecycling-Spezialist Li-Cycle haben sich auf eine Kooperation verständigt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Recycling-Lösungen für die Batteriematerialien von Eve Energy in drei verschiedenen Bereichen zu entwickeln.

Gemäß dem nun unterzeichneten Memorandum of Understanding sollen die Lösungen, die beide Unternehmen nun gemeinsam erarbeiten wollen, den nordamerikanischen Markt sowie den Ausschuss aus der Produktion von Batteriezellen umfassen, der in den geplanten Eve-Produktionsstätten in Malaysia und Ungarn anfällt. Eve Energy plant wie berichtet seine erste Europa-Fabrik im ungarischen Debrecen, um BMW mit großen Rundzellen für Elektroautos der Neuen Klasse zu beliefern.

Bisher produziert Eve Energy vorrangig in China, das soll sich mit den zwei genannten Fabriken bald ändern. Was genau die „Recyclinglösungen für Eve-Lithium-Ionen-Batteriematerialien auf dem nordamerikanischen Markt“ umfassen sollen, wird in der Mitteilung aber nicht ausgeführt. Möglich ist das Recycling ausgedienter Fahrzeugbatterien, die in Nordamerika mit Zellen von Eve Energy unterwegs sind. Auch konkrete Mengen werden noch nicht genannt, da es derzeit auch nur eine Absichtserklärung gibt – und eben noch keine verbindliche Vereinbarung.

Klar ist auch: In Nordamerika ist das Recycling-Netz von Li-Cycle mit Abstand am besten ausgebaut. Das Unternehmen setzt auf ein sogenanntes „Hub&Spoke“-Konzept. In den Spoke-Anlagen (meist in Nähe großer Kunden oder wichtiger batterie-Zentren) findet die mechanische Verarbeitung der Materialien statt, dort wird also die schwarze Masse mit den gemischten Batterierohstoffen gewonnen. In den zentralen Hubs findet dann die hydrometallurgische Aufarbeitung der schwarzen Masse statt, bei der diese in die einzelnen Batterierohstoffe aufgespalten wird. So können aus Altbatterien oder Produktionsausschuss wichtige Materialien in Batteriequalität, einschließlich Lithium, Nickel und Kobalt, zurückgewonnen werden.

Neben den teilweise bereits in Betrieb befindlichen Anlagen in Nordamerika plant Li-Cycle auch mindestens drei europäische Standorte, konkret in Norwegen, Deutschland und Frankreich. Eine weitere Anlage auf Sardinien, die in Zusammenarbeit mit dem Bergbaukonzern Glencore entstehen könnte, ist noch nicht offiziell bestätigt – eine Entscheidung hierzu soll wohl kommendes Jahr fallen.

„Um unsere internationalen Kunden besser bedienen zu können, werden wir Fabriken für umweltfreundliche Batterien in Europa und Südostasien errichten“, sagt Jianhua Liu, Mitbegründer und CEO von Eve Energy. „Um dieses Ziel zu erreichen, implementieren wir strategische Initiativen wie die Integration der Industriekette, die Internationalisierung des Teams und die Anwendung internationaler Betriebsmodelle. Wir freuen uns, mit Li-Cycle zusammenzuarbeiten, um die Einrichtung eines Batterierecyclingsystems mit hohen Umweltstandards zur Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung zu besprechen.“

„Li-Cycle wächst weiterhin als weltweit bevorzugter Recyclingpartner und die Absichtserklärung zeigt, wie Eve unsere Fähigkeiten bei der Bereitstellung erstklassiger Lithium-Ionen-Batterie-Recyclinglösungen mit hoher Effizienz, geringen Emissionen und minimaler Abfallerzeugung anerkennt, um eine nachhaltige Lithium-Ionen-Batterie zu unterstützen“, sagt Tim Johnston, Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender von Li-Cycle.
li-cycle.com

0 Kommentare

zu „Li-Cycle will Batteriematerial von Eve Energy verarbeiten“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch